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14.03.2016

Ehrung langjähriger Feldgeschworener in Margetshöchheim

50 langjährigen Feldgeschworenen, den sogenannten „Siebenern“, dankten Landrat Eberhard Nuß und der Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Emil Fischer, im Rahmen eines Festaktes in der Margarethenhalle Margetshöchheim für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement.

Bereits zum zweiten Mal fand die Ehrung der langjährigen Feldgeschworenen nicht im Rahmen der jährlichen Feldgeschworenentage statt. Landrat Eberhard Nuß und die Vorsitzenden der drei Feldgeschworenenvereinigungen, Norbert Jesberger, Werner Wenninger und Klaus Wild verständigten sich darauf, dass dieser hohe und wichtige Akt der staatlichen Ehrung verdienter Siebener mehr öffentliche Beachtung verdient hat.

„Die Feldgeschworenen erledigen hoheitliche Aufgaben, die im Bayerischen Vermessungsgesetz definiert sind. Sie sind mit der Findung und Sicherung von Grenzzeichen betraut und die örtlichen Ansprechpartner in Fragen der Schlichtung bei Grenzstreitigkeiten. Mit diesem Aufgabengebiet sind sie Teil der Rechtspflege in Deutschland“, umriss Landrat Nuß das Aufgabengebiet eines Siebeners. „Aktuell ist jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland direkt oder indirekt mit der Land- oder Ernährungswirtschaft verbunden. Nach wie vor gibt es viele gute Gründe, aus denen heraus es sich lohnt, sich für den Erhalt der Landwirtschaft einzusetzen“, betonte Nuß. Und dies tun die Siebener bei der Wahrnehmung ihres Ehrenamtes gemäß ihrem Wahlspruch „Tue Recht, fürchte Gott und scheue niemand“.

Emil Fischer, Leiter des Vermessungsamtes Würzburg, hob hervor, dass das Ehrenamt des Siebeners das traditionsreichste in Bayern ist. Feldgeschworene zeichnen sich dadurch aus, dass sie verschwiegen und verlässlich ein stabiler Anker im Vermessungswesen sind – trotz fortschreitender Technik und Digitalisierung. Der Freistaat Bayern hält auch weiterhin am Vermessungszwang fest und stärkt so wiederum das Ehrenamt der Feldgeschworenen. Die ersten Vermessungen in Bayern fanden 1808 statt und wurden 1863 abgeschlossen. In dieser Zeit wurden die ersten Flurkarten gezeichnet.

Neben den Ehrenurkunden des Freistaates Bayern gab es für die Siebener jeweils eine Uraufnahme der Flurkarte aus ihrem Heimatort. Ein überaus seltenes Jubiläum beging Gregor Schwab, er ist seit 70 Jahren Feldgeschworener in Thüngersheim. Dafür bekommt er neben einem persönlichen Schreiben von Heimatminister Dr. Markus Söder einen Lithographiestein aus Thüngersheim nach Hause gebracht, da er den Festakt selbst leider nicht besuchen konnte.

Umrahmt wurde der Ehrenabend vom Landfrauenchor, der die Gäste mit traditionellen und fränkischen Liedern erfreute.

Geehrt wurden:

Feldgeschworenen-Vereinigung Ochsenfurt:
Bruno Dürr, Edgar Schmitt, Oskar Hufnagel, Ulrich Pabst, Hermann Kuhn, Bernhard Michel, Rudolf Götz und Christian Nagel (je 25 Jahre); Franz Engert, Michael Kechel, Georg Gotthard, Alfred Kinzinger, Otmar Walter, Hugo Emmert, Alfred Wagner, Markus Hemm, Ludwig Ising, Alfred Dürr, Bernhard Fries, Andreas Ziegler, Alois Kreußer und Konrad Schimmer (je 40 Jahre); Edwin Zipf, Edgar Schenk, Stefan Haaf, Hermann Menth, Philipp Graf (je 50 Jahre); Adam Freudinger und Emil Rauh (je 60 Jahre).

Feldgeschworenen-Vereinigung rechts des Mains:
Friedrich Altenhöfer, Edwin Biedermann, Rupert Hetterich, Reinhard Heinrich, Adolf Konrad, Josef Strauß, Josef Stieber und Robert Schlosser (je 25 Jahre); Friedrich Gerhard, Manfred Gerhard, Eugen Göbel, Urban Kauppert, Ewald Röhm und Richard Schömig (je 40 Jahre); Otmar Heinrich (50 Jahre); Erwin Wolf (60 Jahre), Gregor Schwab (70 Jahre).

Feldgeschworenen-Vereinigung links des Mains:
Erhard Dürr, Karl Franz und Erwin Blaß (40 Jahre); Ludwig Spall (50 Jahre).