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30.08.2017

Familienhilfe im Landkreis Würzburg wurde weiter ausgebaut - Bedarf vor allem im Süden höher

„Erziehung geschieht zunehmend nicht nur in der Familie, sondern muss vermehrt durch soziale Hilfen in öffentlicher Verantwortung unterstützt werden“, resümiert Landrat Eberhard Nuß vor dem Hintergrund der Ausweitung der Mittel für Familienpflege und Sozialpädagogische Familienhilfe von insgesamt 90.000 Euro, die bereits im laufenden Haushalt vorgesehen waren und jetzt in Anspruch genommen werden.

Der Landkreis Würzburg hat auf den gesellschaftlichen Wandel, der auch ländliche Regionen nicht ausspart, bedarfsgerecht reagiert. „Vor allem im südlichen Landkreis haben sich die Bedarfe seit dem Jahr 2013 erhöht: Die Meldungen wegen Kindeswohlgefährdung haben sich verdreifacht, die Herausnahme von Kindern aus ihren Familien mehr als verdoppelt, die Sorgerechtsentzüge, Trennungen und Scheidungen haben zugenommen“, stellt Hermann Gabel, Fachbereichsleiter für die Sozialen Dienste im Kreisjugendamt, fest. „Die Hilfeempfänger sind nicht nur sozial schwache Familien oder diejenigen mit Migrationshintergrund. Die ganze Bandbreite der Gesellschaft ist repräsentiert“, betont Gabel.

Während die Familienpflege durch die Rita-Schwestern durchgeführt wird und Familien auch in alltagspraktischen Angelegenheiten unterstützt und gecoached werden, setzt die Sozialpädagogische Familienhilfe, die von Caritas, Arbeiterwohlfahrt (AWO) und anderen Trägern für den Landkreis durchgeführt wird, auch auf aufsuchende Beratung und Lösung sozialer Problemlagen.

Ergänzend zu den ambulanten Familienhilfen für den südlichen Landkreis ist außerdem neben den Erziehungsberatungsstellen des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Ochsenfurt und Giebelstadt auch ein Familienstützpunkt in Giebelstadt eingerichtet.

Durch den konsequenten Ausbau von ambulanten Hilfen in der Landkreisfläche und die Einrichtung von Netzwerken in den Sozialräumen können weitergehende Hilfen rechtzeitig eingesetzt und der Zusammenhalt von Familien gewährleitstet werden. „Unsere Heimzahlen sind seit Jahren unter anderem deshalb auf niedrigem Niveau“, stellt Holger Schimanski, Fachbereichsleiter der Verwaltung der Jugendhilfe, fest.

Der Landkreis möchte in seiner Außenstelle in Ochsenfurt, in der jetzt auch die Erziehungsberatungsstelle des SkF angesiedelt ist, weiterhin das Regionalteam Süd des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) im Rahmen einer bürgernahmen Versorgung verortet sehen und prüft derzeit zusätzliche organisatorische Verbesserungen.