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11.08.2015

Graffitti im Jugendarrest

 35 Grad Hitze, leichter Lackduft in der Luft, sechs Jugendliche eifrig beim Sprühen bunter Buchstaben auf eine Wand – nichts Ungewöhnliches, könnte man meinen. Doch: Die fünf jungen Männer und eine junge Dame sind allesamt straffällig geworden und sitzen dafür in der Jugendarrestanstalt Würzburg ihren Freizeit- oder Dauerarrest von einem Wochenende bis vier Wochen ab.

Im Rahmen des Kooperationsprojektes „Kunst macht stark“ zwischen dem Förderverein Jugendarrestanstalt e.V. und dem Amt für Jugend und Familie des Landkreises Würzburg beschäftigte sich die Würzburger Kunstpädagogin Nadine Bernard mit den jungen Arrestanten mit dem Thema „Zukunft“: Zukunft nach der Straftat, Zukunft nach dem Arrest, schulische, berufliche, familiäre oder persönliche Zukunft. Auf dem Arrestgelände in Sichtweite der JVA Würzburg gestalteten sie eine Mauer mit dem mannshohen und bunten Schriftzug „FUTURE“.

„Die Auseinandersetzung mit sich selbst ist im Jugendarrest besonders wichtig. Der Arrest ist ein Stoppschild, das zum Nachdenken über sein eigenes Verhalten anregt“, meinte Kreisjugendamtsleiter Hermann Gabel. „Mit dem Medium Graffiti und dem Hilfsmittel Sprühdose soll versucht werden, an die Jugendlichen besser heranzukommen.“

Der Förderverein Jugendarrestanstalt e.V. unterstützt die Jugendarrestanstalt Würzburg bei ihrem Auftrag, den Grundsatz des Jugendstrafrechts „Erziehung statt Strafe“ umzusetzen.