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15.04.2016

Impfschutz statt Masern-Erkrankung:

Masern - keine harmlose Kinderkrankheit

4. Bayerische Impfwoche vom 18. bis 24. April 2016 – Auch das Gesundheitsamt Würzburg beteiligt sich an bayernweiter Impfberatung

Die Bayerische Impfwoche macht darauf aufmerksam, wie wichtig die Impfung gegen Masern ist. Jugendliche und junge Erwachsene sind oft nicht ausreichend geimpft und erkranken daher in den vergangenen Jahren gehäuft. In ganz Bayern finden vom 18. bis 24. April Aktionen statt, um die Bevölkerung aufzuklären. Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) ist Initiator dieser Impfwoche. Sie vereint Ärzteverbände, den öffentliche Gesundheitsdienst, Apothekenverband, Hebammenverband, Kassen und viele weitere industrieunabhängige Akteure, denen eine fundierte Information der Bevölkerung zum Impfschutz ein Anliegen ist.

Die Gesundheitsämter beraten während der Bayerischen Impfwoche verstärkt zu allen Impffragen – nicht nur zu Masern. Wer sicher gehen möchte, ausreichend geimpft zu sein, kann den Impfpass im nächsten Gesundheitsamt in der Impfsprechstunde überprüfen lassen. Ebenso stehen für Impffragen in dieser Woche im besonderen Maße viele niedergelassene Ärzte, Betriebsärzte sowie Apotheker zur Verfügung. Die Impfwoche wird in München am 18.4.16 am Richard-Strauß-Brunnen mit einem großen Impfberatungszelt der LAGI von Gesundheitsministerin Melanie Huml eröffnet.

Ein weiteres Impfberatungsangebot der LAGI besteht am Samstag, den 23. April 2016 von 11.00 bis 16.30 Uhr in Würzburg am Vierröhrenbrunnen. Wer sich am Stand beraten lassen möchte, sollte sein Impfbuch mitbringen, betont Dr. Johann Löw, Leiter des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Würzburg.

Der Spot „Masern – keine harmlose Kinderkrankheit“ läuft in nahezu allen größeren Kinos in Bayern vor den Spielfilmen und sensibilisiert für das Thema. Das Ministerium nutzt zudem zahlreiche Online-Kanäle, um den 30-Sekunden-Spot möglichst vielen Menschen auch im Internet zugänglich zu machen. Außerdem wird das Video bayernweit an öffentlichen Bildschirmen in Bahnhöfen zu sehen sein - sowie in Apotheken, Arztpraxen, Universitäten und Fitness-Studios. (www.schutz-impfung-jetzt.de)

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml appelliert: "Wer sich gegen Masern und andere Krankheiten impfen lässt, schützt sich und andere. Die Entscheidung für das Impfen ist damit keine Privatsache, sondern im Interesse der Gesundheit vieler, vor allem derer, die nicht geimpft werden können. Das sollten auch Impfgegner bedenken." Die Ministerin unterstrich: "Mit der Bayerischen Impfwoche werben wir bayernweit für das Impfen. Ziel ist es, die Menschen vom Nutzen zu überzeugen, vergessene oder übersehene Impfungen nachzuholen und Impflücken zu schließen."

In Bayern stieg in den vergangenen Jahren der Anteil von Erwachsenen bei den Masernerkrankungen. Beim letzten größeren Masernausbruch im Jahr 2013 erkrankten über 780 Personen. Fast die Hälfte waren 18 Jahre oder älter. Von diesen musste nahezu die Hälfte im Krankenhaus behandelt werden. Die Zahlen zeigen: Auch Erwachsene erkranken schwer an Masern. Daher ist die 4. Impfwoche besonders der Impfung gegen Masern gewidmet. Auch im Bereich des Gesundheitsamtes Würzburg erkrankte eine Person an Masern. Bei einer weiteren Person könnte die Ansteckung in Würzburg erfolgt sein.

Impfen schützt

Die gut verträgliche Impfung schützt vor den Masern und möglichen Komplikationen. Erwachsene, die nach 1970 geboren sind, sollten dringend ihren Masernimpfschutz überprüfen lassen: Wenn sie gar nicht oder nur einmal im Kindesalter geimpft wurden, sollten sie die Impfung nachholen. Das gleiche gilt bei unbekanntem Impfstatus, z.B. wenn der Impfausweis nicht mehr aufzufinden ist. Eine Impfung verhindert auch die Verbreitung des Virus und damit die Ansteckung. Dies ist besonders wichtig für den Schutz von Säuglingen, die zu jung für die Impfung sind, und schwere Komplikationen bei einer Masernerkrankung erleiden können. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Kinder ab elf Monaten eine zweimalige Kombi-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln, bei früherem Kita-Besuch bereits ab 9 Monaten.

Ziel ist die deutschlandweite Ausrottung der Masern. Dies ist in Nord- und Südamerika bereits gelungen und einige europäische Länder sind inzwischen nahe dran. Mit einer hohen Durchimpfungsrate könnten die Masern wie die Pocken bald der Vergangenheit angehören. Die Bayerische Impfwoche leistet mit ihrer Aufklärungsarbeit einen wichtigen Beitrag.

Über die Bayerische Impfwoche

Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) organisiert etwa alle zwei Jahre eine Bayerische Impfwoche mit wechselndem Fokus. Die Mitglieder bieten Aktionen und Impfberatung in größeren bayerischen Städten an. Vom 18. bis 24. April 2016 veranstaltet die LAGI in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) die 4. Bayerische Impfwoche. Der Fokus der diesjährigen Impfwoche liegt auf der Masernimpfung für Jugendliche und junge Erwachsene. In Bayern sind nach wie vor zu wenige junge Erwachsene gegen Masern geimpft. Für eine erfolgreiche Masernelimination in Deutschland sollten diese Lücken rasch geschlossen werden.

Die Impfwoche bildet den Abschluss der aktuell seit Herbst 2015 laufenden Medienkampagne „Masern – keine harmlose Kinderkrankheit“ des StMGP. Der Kinospot zur Kampagne ist auch auf der Webseite des Gesundheitsministeriums (www.schutz-impfung-jetzt.de) zu sehen. Aktuelle Flyer und Broschüren zum Thema Impfen können kostenfrei unter www.bestellen.bayern.de mit Stichwort „Impfen“ bezogen werden. Aktuelle Informationen zur Impfwoche unter www.lgl.bayern.de/
gesundheit/praevention/impfen/bayerische_impfwoche_2016.htm
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Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI)

Die LAGI wurde im November 2006 gegründet. In dem industrieunabhängigen Arbeitsgremium arbeiten die in Bayern für die Impfprävention tätigen Akteure und Institutionen partnerschaftlich zusammen. Die LAGI hat zum Ziel, den Impfschutz der bayerischen Bevölkerung auf der Basis der Freiwilligkeit und informierten, mündigen Entscheidung sowie entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand zu verbessern. Der Sitz der Geschäftsstelle ist am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Mehr zur LAGI und zur Impfwoche unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/lagi.htm 

Über die Masern

Masern gehören zu den ansteckendsten Viruskrankheiten. Weltweit sind Masern eine führende Todesursache bei Kindern, obwohl seit 40 Jahren ein sicherer und wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht. 2003 starben weltweit mehr als eine halbe Million Menschen an Masern – meist Kinder. Nach Angaben der WHO sank die Zahl der Todesfälle bis 2014 auf 114 900 Todesfälle – ein großer Erfolg der Impfung.

Die Krankheit beginnt typischerweise mit grippeähnlichen Symptomen. Nach einigen Tagen entwickelt sich der typische Ausschlag. Masern führen zu einer vorübergehenden Immunschwäche. Andere Infekte wie Lungen- oder Mittelohrentzündungen sind die Folge. Selten tritt eine Gehirnentzündung auf, die zu dauerhaften Schädigungen und schlimmstenfalls bis zum Tod führen kann.