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Informationsveranstaltung "Flucht" vernetzt Akteure im Landkreis Würzburg

Was kommt nach dem Anerkennungsschreiben des BAMF? Wer zahlt die Schulwegkosten für Flüchtlingskinder? Was muss ein Flüchtling tun, um Hartz IV beantragen zu können? Um diese und viele andere Fragen ging es im Rathaus von Eibelstadt bei einem Arbeitstreffen der verschiedenen Akteure, die mit der Flüchtlingsbetreuung betraut sind.

Auf Initiative von Bürgermeister Markus Schenk und Eugen Hain, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Würzburg, trafen sich zahlreiche Bürgermeister und Vertreter der Gemeinden mit Dezentralen Unterkünften, der Agentur für Arbeit, aller Fachdienststellen des Landkreises, der AOK Bayern und der Caritas Würzburg sowie der Helferkreise Eibelstadt und Güntersleben zu dieser Informationsveranstaltung „Flucht“.

Ziel des Abends war es, Aspekte der Asylbewerberbetreuung, die alle diese Akteure betreffen, zu besprechen, offene Fragen zu benennen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Vorbereitet wurde der Abend von der Kreisentwicklung im Landratsamt Würzburg.

Es ging um Fragen, wie ein möglichst praktikables Prozedere für die Auszahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, um die zügige Übermittlung der Anerkennungsschreiben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), um das Verfahren nach dem Anerkennungsschreiben mit Fiktionsbescheinigung, Sicherheitsbefragung und Flüchtlingsausweis. Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer wünschten sich effektivere Terminabsprachen mit den Fachstellen im Landratsamt, um unnötige Fahrten und Wartezeiten einzusparen.

Das Jobcenter informierte über die Voraussetzungen, die Flüchtlinge erbringen müssen, um Hartz-IV-Leistungen beziehen zu können.

Informationen für potentielle Arbeitgeber, die Flüchtlingen Praktika oder Ausbildungsstellen anbieten wollen, kamen von der Agentur für Arbeit. Auch die Themen Wohnungssuche für anerkannte Flüchtlinge sowie Familiennachzug mit den damit einhergehenden Fragen der Schulbildung, Kindergartenplätze usw. wurde diskutiert.

Als Ergebnis der Veranstaltung ist ein behördeninterner Arbeitskreis im Landratsamt vorgesehen, der alle zuständigen Fachbereiche an einen Tisch bringt und die Betreuung der Asylbewerber besser koordinieren soll. Zudem erstellt die von Caritas und Landkreis Würzburg gemeinsam getragene Koordinierungsstelle bis Anfang März einen Leitfaden für die Flüchtlingshilfe, der alle diese Fragen und Antworten zusammenstellt und der dann für jedermann unter www.landkreis-wuerzburg.de abrufbar sein wird. Schon jetzt findet man dort unter „Aktuelles – Asyl im Landkreis Würzburg“ hilfreiche Adressen, Ansprechpartner, Veröffentlichungen und Links.

Auch das nächste Arbeitstreffen des Kreisverbandes Würzburg des Bayerischen Gemeindetags, dem Zusammenschluss aller 52 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Landkreis Würzburg, das am 23. Februar 2016 im Landratsamt Würzburg stattfindet, wird sich mit vielen dieser Themen beschäftigen.