„Ohne die großartige Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer vor Ort würden wir die Aufgabe der Flüchtlingsunterbringung und –betreuung im Landkreis Würzburg nicht stemmen“, betont Landrat Eberhard Nuß immer wieder. Um die Ehrenamtlichen professionell zu unterstützen, beschäftigt die Caritas Würzburg in Kooperation mit dem Landkreis Würzburg seit November 2015 zwei Sozialpädagogen, die den Helferkreisen in vielfältiger Weise zur Seite stehen sollen. Die Personalkosten für die beiden Vollzeitstellen teilen sich Landkreis und Caritas.

Derzeit gibt es im Landkreis Würzburg 28 Dezentrale Unterkünfte und vier Notunterkünfte für insgesamt rund 1000 Asylbewerber. Dazu kommen die Gemeinschaftsunterkünfte in Aub, Ochsenfurt und Giebelstadt mit 150 Plätzen. In allen Gemeinden, in denen derzeit Flüchtlinge untergebracht sind, haben sich Helferkreise gebildet.

Die Einrichtung der Koordinationsstelle für die Flüchtlingshelferkreise wurde im Juli 2015 auf Antrag der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen vom Kreistag zunächst für zwei Jahre beschlossen. Zum 1. November 2015 konnte hierfür Tobias Goldmann beschäftigt werden, seit dem 1. Januar 2016 wird er von Sandra Hahn unterstützt.

Tobias Goldmann war nach einer Erzieherausbildung und dem Studium der Sozialen Arbeit als Projektmanager bei einem Forschungsinstitut tätig, bevor er ein Masterstudium in Human Resource Management abschloss. Zuletzt arbeitete er im Auftrag des Bayerischen Sozialministeriums als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Nürnberg an der Entwicklung eines Konzeptes für eine Weiterbildung zum „Generationenmanagement“ mit und organisierte in einem Team um Frau Professor Rosenkranz den Bayerischen Ehrenamtskongress 2014 in Nürnberg.

Sandra Hahn schloss 2008 ihr Studium der Sozialen Arbeit in Würzburg ab und war direkt im Anschluss zunächst in der Schulsozialarbeit tätig. Danach unterstützte sie ein mittelständisches IT-Unternehmen im Personalwesen und bei der Entwicklung des firmeninternen Qualitätsmanagements. Seit 2012 war sie als Sozialpädagogin mit dem Auf- und Ausbau des „Koordinierungszentrums Bürgerschaftliches Engagement“ im Landkreis Kitzingen betraut. Hier begleitete sie Freiwillige, organisierte Ehrenamtsprojekte sowie Fort- und Weiterbildungen und vernetzte darüber hinaus verschiedene Gremien, Gruppen und Engagierte.

Sandra Hahn und Tobias Goldmann wollen mit der neu geschaffenen Koordinationsstelle den Helferkreisen im Landkreis Würzburg unkomplizierte Hilfe anbieten. So wird es beispielsweise eine Broschüre geben, die Informationen und Ansprechpartner zu den verschiedenen Stadien im Asylverfahren und den daraus resultierenden Herausforderungen sammelt. Die Koordinationsstelle wird auch Informations- und Vernetzungsveranstaltungen organisieren und konkrete Unterstützung bei der Gründung von Helferkreisen und der Klärung von möglichen Konflikten innerhalb der Helferkreise bieten. Die Umsetzung der einzelnen Aufgaben wird im Austausch mit den Vertretern der Helferkreise, der Gemeinden und des Landratsamtes fortlaufend weiterentwickelt.

Sandra Hahn (2.v.r.) und Tobias Goldmann (Mitte) sind die neuen Mitarbeiter der Koordinationsstelle für Helferkreise in der Flüchtlingshilfe im Landkreis Würzburg. Sie sollen die Ehrenamtlichen, die sich in ihren Gemeinden um Flüchtlinge kümmern, als Schnittstelle zum Landratsamt und auch mit Fortbildungen und Informationen unterstützen. Landrat Eberhard Nuß (r.) stellte gemeinsam mit Domkapitular Clemens Bieber (2.v.l.), 1. Vorsitzender des Caritasverbandes der Diözese Würzburg, sowie Stefan Weber (l.), Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. die beiden beim ersten Treffen für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe vor.