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14.12.2016

Oberbürgermeister und stellvertretende Landrätin unterstützen ehrenamtliche Tafel-Helfer

Im Oktober wurde der frisch sanierte Tafelladen in der Würzburger Zellerau offiziell eingeweiht. Unter den Ehrengästen waren auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt und die stellvertretende Landrätin Karen Heußner.

Beide waren vom ehrenamtlichen Engagement der dortigen Helfer aus Stadt und Landkreis Würzburg so beeindruckt, dass sie spontan versprachen, einen Nachmittag in der Lebensmittelausgabe mitzuarbeiten.

Es blieb nicht nur bei leeren Worten – Anfang Dezember war ein gemeinsamer Termin gefunden. Eingekleidet mit der grünen „Tafel-Schürze“ half Karen Heußner an der Obst- und Gemüsetheke mit, während sich Christian Schuchardt an der Brottheke nützlich machte. Beide unterstützten das Tafel-Team einen Nachmittag lang tatkräftig und zollten den Helfern dabei großen Respekt für ihren Einsatz. Am Tag der Mithilfe des Oberbürgermeisters und der stellvertretenden Landrätin im Zellerauer Tafelladen war auch die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina im Einsatz im Tafelladen im Stadtteil Grombühl.

Rund ein Drittel der Helfer kommt aus dem Landkreis Würzburg, zwei Drittel aus der Stadt. Von den rund 2.000 Menschen, die wöchentlich in den Tafelläden versorgt werden, lebt jeweils etwa die Hälfte in Stadt und Landkreis Würzburg.

„Die Tafeln sind wichtige Einrichtungen, bei denen Menschen würdevoll einkaufen können, auch wenn sie selbst wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet sind“, betonte der Oberbürgermeister. Karen Heußner ergänzte: „Ich habe heute viele ehrenamtliche Helfer kennengelernt, die in völlig anderen Berufen tätig sind und die sich hier im Tafelladen zusätzlich zeitintensiv engagieren.“

 

Kein Ergebnis gefunden.

 

Den gemeinnützigen Verein der Würzburger Tafel gibt es seit August 1999, er ist strukturiert wie ein mittelständisches Unternehmen und wird auch mit einem vergleichbaren Aufwand betrieben – jedoch gänzlich im Ehrenamt, mit Ausnahme einer angestellten Bürokraft. Günther Borns sieht die professionelle Organisation des Vereins als einen der Erfolgspfeiler der Tafel an. Nur so sei zu gewährleisten, dass tatsächlich bedürftige Menschen in den Genuss kommen, von den Tafelläden zu profitieren. Die Abgabe der Lebensmittel ist nicht völlig kostenfrei, pro Einkauf zahlt jeder Haushalt 1,50 Euro. Damit ist es für den Bedürftigen nicht das Entgegennehmen einer Spende, sondern tatsächlich gefühlt ein Einkauf.

Standardangebot der Tafelläden sind Brot und Brötchen, Obst und Gemüse sowie Milchprodukte. Gelegentlich gibt es – je nach Sponsor und Jahreszeit – Schoko-Nikoläuse oder auch Kaffee. Besonders die Kinderaugen leuchten, wenn zusätzliche Süßigkeiten oder kleine Spielsachen im Angebot sind.

Auch Kerstin Celina zeigte sich beeindruckt von ihrem Einsatz im Tafelladen: „An dem Tag kamen 53 Kunden. Am meisten berührt hat mich die ältere Frau, die nur Lebensmittel zum Kaltessen mitnahm, weil ihr Herd seit über einem Jahr kaputt ist. Und ich war froh, dass die Nikoläuse gereicht haben.“

 

Kein Ergebnis gefunden.

 

 

Um die gespendeten Lebensmittel bei den rund 100 Sponsoren einzusammeln, sind fünf Fahrer täglich von 7 bis 14 Uhr unterwegs. Insgesamt legen sie dabei mit den drei Tafel-Transportern ca. 50.000 Kilometer jährlich zurück. Sie be- und entladen dabei 50.000 handelsübliche Lebensmittelkisten. Zeitlich nicht weniger Aufwand bedeutet die Lebensmittelausgabe für die Helfer in den Tafelläden. Dort sind Freiwillige von 10 bis 17.30 Uhr mit dem Einräumen der Waren, deren Ausgabe und der abschließenden Reinigung des Ladens beschäftigt.

Neben dem Zellerauer Laden gibt es weitere Ausgabestellen in der Stadt, in Heidingsfeld, in Grombühl, am Heuchelhof und in Gerbrunn. Viele Helfer sind schon jahrelang dabei und haben ein persönliches Verhältnis zu den Kunden aufgebaut. „Einzelne Schicksale tun einem selbst fast weh“, erzählte stellvertretender Vorsitzender Günther Borns, „beispielsweise die Lebensumstände einiger älterer Damen, die unter Altersarmut leiden.“