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28.06.2023

Schwimmbadsanierung, Wohnraum-Mangel und Pläne für einen neuen Bahnsteig: Großprojekte auf der Agenda bei Gemeindebegehung in Thüngersheim

Seit seinem Amtsantritt stattet Landrat Thomas Eberth den Gemeinden des Landkreises Würzburg regelmäßig Besuche ab – um eine gute Zusammenarbeit mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und deren Verwaltungen zu pflegen, aber auch um diesen unterstützend zur Seite zu stehen.

Bürgermeister Michael Röhm empfing den Landrat und eine Abordnung des Landratsamts jüngst in Thüngersheim. Unterstützt wurde Röhm dabei von der 2. Bürgermeisterin und stellvertretenden Landrätin Karen Heußner, der 3. Bürgermeisterin Veronika Wegner, sowie dem Geschäftsleitenden Beamten der Gemeinde Thüngersheim Dirk Lambl und Vertretern des gemeindlichen Bauamts.

Schwimmbad und Bahnsteig sanierungsbedürftig

Der Bürgermeister berichtete von einer ganzen Reihe an großen Projekten, die die rund 2750-Seelen-Gemeinde derzeit beschäftige: Beim Schwimmbad etwa gebe es vor allem beim Schwimmerbecken einige Schwachstellen, die immer wieder Kosten erzeugen würden. Insgesamt wäre hier eine Generalsanierung wünschenswert, wenn auch nicht dringend, so Bürgermeister Röhm. Tatsächlich würden viele Gäste auch von weiter her das „älteste Schwimmbad im Landkreis“ wegen seiner Übersichtlichkeit und der malerischen Lage am Mainufer schätzen. Noch funktioniere alles, mittelfristig befinde man sich jedoch auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für eine größere Maßnahme. Landrat Eberth berichtete von den neuen Förderprogrammen des Freistaates Bayern und bot eine Vernetzung unter anderem mit der Gemeinde Kirchheim an, die ebenfalls ihr Freibad saniert.

Umfassend soll auch eine Sanierung des Bahnsteigs werden, führte der Bürgermeister aus. Im Zuge einer notwendigen Erneuerung plane die Deutsche Bahn, die Plattform anzuheben, um einen barrierefreien Zugang zu den Zügen zu gewährleisten. Der Bahnsteig in Fahrtrichtung Würzburg sei von Gemeindeseite aus allerdings gar nicht barrierefrei erreichbar. Ein Aufzug wäre eine adäquate Lösung, eine Rampe an dem beengten Treppenaufgang leider nicht möglich. Landrat Thomas Eberth ermunterte die Gemeindevertreter, sich bei der Bahn für eine Lösung einzusetzen und bot dabei seine Hilfe an, Langfristig müsse ein Schienenverkehr mit entsprechenden Abstellmöglichkeiten für Auto und Fahrrad das große Ziel sein. Nach der Lärmsanierung an der Strecke müsse nun auch versucht werden, Barrierefreiheit oder zumindest Barrierearmut herzustellen, waren sich alle einig.

Wohnraum-Mangel deutlich zu spüren

Im weiteren Verlauf des Gesprächs erkundigte sich Michael Röhm nach Möglichkeiten, die Innenentwicklung des Ortes weiter voranzutreiben. Wohnraum sei Mangelware und die Möglichkeit zur Ausweisung neuer Baugebiete „überschaubar“, so der Bürgermeister. Auch die Unterbringung von Asylsuchenden und deren Familien gestalte sich zunehmend schwer. Bürgermeister Röhm lobte dabei dennoch die Hilfsbereitschaft der Thüngersheimer. „Die Bürgerinnen und Bürger wollen uns entlasten und helfen wo es geht. Gemeinsam suchen wir weiter nach Lösungen.“ Von Gemeindeseite aus, wolle man Leerstände oder teilweise ungenutzte Gebäude aktivieren und gehe dabei aktiv auf Eigentümer zu. Auch beschäftige man sich eingehend mit der Möglichkeit des Vorkaufsrechts.

Weitere Themen waren an diesem Tag der Mangel an Fachkräften für die sieben Gruppen der Kindertageseinrichtung, der Bau eines Wasser-Vorhaltebeckens zur Weinbergbewässerung, eine effizientere Durchführung des Postversands zwischen Gemeinde und Landratsamt sowie ein möglicher Ausbau der „Schranne“ zur Landkreisstraße. Aktuell zeige sich durch die Umfahrung der gesperrten B 27 zwischen Thüngersheim und Veitshöchheim erneut die enorme Wichtigkeit dieser kleinen Gemeindeverbindungsstraße nach Güntersleben.

Landrat Thomas Eberth musste dem letztgenannten Anliegen jedoch gleich eine Absage erteilen. In Zeiten klammer Kassen könne man kein Geld ausgeben, um neue Straßen in die Zuständigkeit des Landkreises aufzunehmen. Eberth zeigt sich dennoch beeindruckt von der Umtriebigkeit von Bürgermeister Michael Röhm, der Verwaltung und des Gemeinderats. „In dieser Gemeinde ist einiges los und das ist auch gut so“, lobte der Landrat. „Thüngersheim ist eine attraktive Gemeinde und dafür wird auch einiges getan.“