In der ersten Sitzung des Jugendhilfeausschuss wird stets der Geschäftsbericht des Vorjahres vorgestellt. Landrat Eberhard Nuss resümierte: „Das sind stabile Fallzahlen in einer professionellen, zeitgemäßen und vielfältigen Jugendhilfelandschaft für den Landkreis Würzburg ".

„206 Minderjährige wurden über das Kreisjugendamt Würzburg außerhalb ihrer Familien betreut; 51 in Heimen oder Wohngruppen und 155 in Pflegefamilien“, berichtete Hermann Gabel, Leiter des Amtes für Jugend und Familie.
46 Meldungen wegen Kindeswohlgefährdungen gingen im Vorjahr ein. 16 Minderjährige mussten vom Jugendamt vorübergehend in Obhut genommen werden.

205 Kinder und Jugendliche wurden in 99 Familien im Rahmen der ambulanten, aufsuchenden sozialpädagogischen Familienhilfe in Erziehungsfragen beraten, begleitet und betreut.

Auffällig stark angestiegen ist die Familienpflege mit 42 Fällen 2015 gegenüber 31 Fällen in 2014. Es handelt sich hier um punktuelle Familienunterstützung in Fragen der Kinderpflege, Erziehung und Haushaltsführung. „Viele Familien haben hier sichtbaren Bedarf, die durch die fehlenden verwandtschaftlichen und sozialen Netzwerke noch verstärkt werden", so Gabel hierzu. Hier muss das Jugendamt im kommenden Jahr wohl eine Mittelausweitung beantragen.

Durch eine besondere Bundesförderung konnten darüber hinaus im Rahmen des präventiven Kinderschutzes in 14 Familien mit Säuglingen und Kleinkindern Kinderkrankenschwestern oder Familienhebammen zum Einsatz kommen.
1182 Willkommensbriefe für neugeborene Landkreisbürger wurden mit einem Infopaket vom Jugendamt versandt. In elf Familien kamen ehrenamtliche und vom Jugendamt gecoachte Familienpaten zum Einsatz.

Im Bereich der seelischen Behinderungen kamen bedarfsgerecht und nachrangig zu schulischen Leistungen und Maßnahmen bei 23 Kindern Schulbegleiter zum Einsatz.

Unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) haben das Gesamtjugendamt laut dem Leiter der Verwaltung der Jugendhilfe, Holger Schimanski, besonders in den Bereichen Sozialdienst, Vormundschaften und wirtschaftliche Jugendhilfe beschäftigt. Momentan werden im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes Würzburg 158 minderjährige Mädchen und Jungen, die ohne Eltern hierher geflüchtet sind, in sieben Wohnge-meinschaften, zwei Verselbständigungswohnungen und 14 Pflegefamilien, in der Regel bis zur Volljährigkeit, betreut.

Der gesamte Geschäftsbericht steht auf www.kreisjugendamt-wuerzburg.de zum Download bereit.