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16.05.2017

14. Wirtschaftsforum Mainfranken - Starke Unternehmen brauchen starke Regionen

2013 hat Bayern das Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in der Verfassung verankert. Um dies zu erreichen, muss den räumlichen Besonderheiten entsprechende Bedeutung zukommen.

Die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft ist von attraktiven Standortbedingungen abhängig. Nur wenn alle Städte und Landkreise Mainfrankens stark sind, ist unsere Region als Lebens- und Arbeitsraum zukunftsfähig. Speziell die Sicherung und der Ausbau der Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Digitalisierung, Energie, Bildung, Gesundheit, Innovation und Wissenstransfer müssen deshalb im Fokus stehen.

Beim 14. Wirtschaftsforum Mainfranken am 11.05.2017 drehte sich deshalb alles um das Thema „Starke Unternehmen brauchen starke Regionen – Standortsicherung durch Regionalisierung“. 140 Besucher folgten der Einladung der Region Mainfranken GmbH und der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. in die Räumlichkeiten der neuen Stadthalle nach Bad Neustadt/Saale. Begrüßen konnten die Gastgeber Frau Dorothee Bär MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. „Die Digitalisierung ist Herausforderung und Chance zugleich. Die Digitalisierung ermöglicht ein profitables Wachstum der Wirtschaft durch innovative Produkte und Dienstleistungen und bietet auch sonst viele Vorteile: Von einer erhöhten Sicherheit im Verkehrssektor über die telemedizinische Versorgung bis hin zu einer gesteigerten Lebensqualität. Gerade der ländliche Raum als Heimat des Mittelstands zählt hier zu den Gewinnern.“, betonte Bär in ihrer Rede. Voraussetzung sei jedoch, dass die Digitalisierung in den Köpfen der Unternehmer ankomme und die sich bietenden Potenziale ausgeschöpft würden – etwa im Bereich Industrie 4.0.

 

Das Wirtschaftsforum Mainfranken setzt genau hier an und hat sich als wichtige Kommunikationsplattform für Entscheider aus der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft etabliert. Über den Erfolg der langjährigen Kooperation freuten sich Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Vorsitzender der Region Mainfranken GmbH und Dr. Hubert P. Büchs, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Unterfranken. Seit 14 Jahren ist das Forum der zentrale mainfränkische Treffpunkt für Fragen der Wirtschaftspolitik und Zukunftsgestaltung, sind sich Beide einig.

Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Vorsitzender der Region Mainfranken GmbH brach eine Lanze für mehr regionale Kooperation: „Mainfranken hat nicht das eine Kraftzentrum, sondern viele sich ergänzende Kraftzentren. Arbeiten diese zusammen, schaffen sie Synergien, um so einen Gegenpol zu den benachbarten Metropolregionen zu bilden“. Den unter dem Dach der Region Mainfranken GmbH bislang so erfolgreichen Weg gelte es daher, gemeinsam weiterzugehen.
Dr. Hubert P. Büchs, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Unterfranken, betonte, dass Bayern zu den führenden Technologiestandorten weltweit gehört. Zugleich warnte er aber davor sich auf dieser Spitzenposition auszuruhen: „Die Sicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bleibt eine Daueraufgabe. Vor allem die Digitalisierung der Wirtschaft schreitet mit Riesenschritten voran. Unternehmen, die sich im Wettbewerb behaupten, sind neben eigenen Kompetenzen auch auf eine hervorragende öffentliche Infrastruktur angewiesen. Sie benötigen zuverlässige Verkehrssysteme genauso wie eine sichere Energieversorgung zu bezahlbaren und wettbewerbsfähigen Preisen, moderne Kommunikationsnetze und leistungsfähige eGovernment-Lösungen.“

Die Podiumsdiskussion vertiefte die Frage, welche Faktoren sich aktiv gestalten lassen, um im globalen Wettbewerb als Standort weiterhin attraktiv zu sein.

Als Vertreter der Wirtschaft machten Robert Schuhman, Geschäftsführer der FIS-ASP GmbH aus Grafenrheinfeld und Adelbert Demar, Geschäftsführer der IFSYS GmbH aus Großbardorf den anwesenden Unternehmensvertretern Mut, Kooperationen mit den regionalen Hochschulen einzugehen. „Gerade im IT-Bereich ist der Fachkräftemangel besonders gravierend. Hier fühlen wir uns durch die Nähe zur Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt und Universität Würzburg mit ihren IT-Studiengängen gut aufgehoben.“, so Schuhmann. Für Demar spiele besonders das Know-how der FHWS im Bereich Industrie 4.0 eine gewichtige Rolle. Externes Wissen fördere den unternehmerischen Innovationsprozess, die ein Mittelständler alleine nur schwer in Gang setzen könne.

Landrat Eberhard Nuß hob in seiner Funktion als stv. Vorsitzender der Region Mainfranken GmbH die Bedeutung des Verkehrssektor hervor. Der von der Region geforderte schnellstmögliche sechsspurige Ausbau der BAB A7 zwischen Schweinfurt/Werneck und Biebelried sei für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Mainfranken genauso essentiell, wie die Realisierung eines mainfränkischen Verkehrsverbunds. „Hier sind die notwendigen politischen Beschlüsse gefasst - diese gilt es nun, auf fachlicher Ebene umzusetzen“, so Nuß.