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31.07.2017

Erste Preisverleihung der Postkartenaktion "Alkoholfreie Tage sammeln"

Fünf Gewinner holten ihren Preis persönlich im Landratsamt ab, acht bekommen ihn zugesandt. Zum Abschluss der zweimonatigen Postkartenaktion „Alkoholfreie Tage sammeln“ im Rahmen des bundesweiten Präventionsprojektes HaLT (= Hart am Limit) hatten die Initiatoren Magdalena Schlereth, im Landratsamt zuständig für Gesundheitsförderung und Prävention, und Kreisjugendpfleger Stephan Junghans eingeladen. Über die Resonanz mit 120 Teilnehmern beim ersten Versuch, so Schlereth, war sie selbst überrascht.

Denn zuvor habe es Kritik gegeben. Vor allem, so die Präventionsbeauftragte, weil viele die Mitmachaktion, die ohne Kontrollmechanismen auskommt und auf freiwilligen Angaben basiert, für zu beliebig hielten. Andere wiederum waren der Meinung, das Feierabendbier und das gelegentliche Gläschen Wein sei doch nichts, das man verbieten müsse. Zudem erreiche man diejenigen, die Probleme mit mäßigem Alkoholkonsum hätten, ohnehin damit nicht und die anderen „bräuchten sowas nicht.“ Ziel dabei war es, hielt Schlereth den Kritikern entgegen, Erwachsene anzuregen, ihren eigenen Umgang mit Alkohol zu überdenken. „Schließlich erlernen die Kinder den Konsum von ihren Eltern.“

Den Umgang mit Alkohol diskutieren und überdenken

Landrat Eberhard Nuß stellte sich ganz bewusst hinter die Aktion, wie er bei der Preisübergabe betonte. Sponsoren hatten Gutscheine für sportliche Aktivitäten und Genuss zur Verfügung gestellt. „Einerseits“, gab er zu bedenken, „ist Alkohol nicht verboten. Bei uns in der Region und auch im Landkreis Würzburg ist man stolz auf das hier produzierte Bier, den Wein oder Schnaps. Wir werben ja sogar dafür.“ Andererseits lägen Genuss und Missbrauch nah beieinander. „Gerade, weil Alkohol zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar ist.“

Die Gewinner waren ausgelost worden aus denen, die auf ihre Karten im Mai und Juni mehr als 20 Kreuze gemacht hatten. Zwar habe man, erläuterte Schlereth, über die Arbeitgeber für die Aktion geworben – hier richtete man sich ganz nach dem Vorbild „Mit dem Rad zur Arbeit“ – im weiteren Verfahren allerdings blieben diese völlig außen vor. Es sei ja, so Schlereth, um die eigene Erkenntnis und Verhaltensänderung gegangen und keinesfalls um Disziplinierung durch den oder gar Anschwärzen beim Arbeitgeber.

Bei den beim Pressetermin Anwesenden klangen unterschiedliche Erfahrungen durch. Während es für die einen überhaupt kein Problem war, 40 und mehr alkoholfreie Tage zu erreichen, stellten andere fest, dass sie doch häufiger Alkohol konsumierten als gedacht. Übereinstimmend berichteten alle, dass durch ihr Mitmachen der Umgang mit Alkohol und ob er - in Maßen genossen – „einfach dazu gehört oder nicht“ in ihrem Umfeld wesentlich häufiger diskutiert wurde als sonst. Damit sei das wichtigste Ziel, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren, auf alle Fälle erreicht worden, freuten sich Nuß wie Schlereth.

2018 soll die Aktion wiederholt werden. Erste Nachahmer gibt es auch schon. In Schweinfurt, berichtete die hiesige Initiatorin, würden die dortigen Kollegen Ende des Jahres nach ähnlichem Prinzip erstmals zum Sammeln alkoholfreier Tage aufrufen.

Teilgenommen hatten Mitarbeiter von: Sparkasse Mainfranken, Diözesancaritasverband, Landratsamt Würzburg, Vogel Business Media, AOK Würzburg, Steinwerk Haas, Bezirk Unterfranken, Stadt Würzburg, Jugend- und Drogenberatungsstelle Würzburg, Kreisjugendrind, Gemeinde Waldbüttelbrunn. Spitzenreiter waren Caritas (26 Teilnehmer) und Landratsamt (25).