Seiteninhalt

Lang andauernde Freundschaft mit Israel: Mateh Yehudas scheidender Landrat Niv Vizel verabschiedete sich mit einem Besuch im Landkreis Würzburg

Über die aktuellen Herausforderungen im Partnerlandkreis

Die Freundschaft zwischen dem Landkreis Würzburg und Mateh Yehuda in Israel reicht bis ins Jahr 1990 zurück. Denn in diesem Jahr startete die erste Israelfahrt mit 16 Jugendlichen im Alter von 16 bis 20 Jahren. Was dann folgte, wird von allen Beteiligten als eine beispiellose Freundschaft und Verbundenheit beschrieben: Seit 1997 ist Mateh Yehuda offizieller Partnerlandkreis, erst 2022 besiegelten Landrat Thomas Eberth und sein israelischer Amtskollege Niv Viezel das 25. Partnerschaftsjubiläum.

Mit 586 km² ist Mateh Yehuda der größte Landkreis in Israel und zeichnet sich durch reiche Waldgebiete, antike Stätten, aber auch landwirtschaftlich geprägtes Leben in Siedlungen aus. Für beide Seiten war und ist der Austausch auf administrativer, aber auch kultureller und wirtschaftlicher Ebene seither ein Gewinn, um voneinander zu lernen. Denn neben dem Weinbau, der Weinwirtschaft und dem Weintourismus haben beide Seiten in den Jahren der Partnerschaft viele weitere Gemeinsamkeiten (und Herausforderungen) entdeckt: kommunalpolitische Strukturen, Landwirtschaft und Tourismus, Bildungsprogramme für Kinder oder die Betreuung von Seniorinnen und Senioren.

„Es ist ein Band der Freundschaft, der Versöhnung und des Friedens. Ein Band, das unsere beiden Landkreise über 4.000 Kilometer hinweg verbindet – und das mit jedem Besuch enger geknüpft wird“, betont Landrat Thomas Eberth.

Ein wichtiger Kontakt für die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Würzburg und Israel ist Niv Vizel, seit 2018 dortiger Landrat. Sein Vater Meir Vizel begründete gemeinsam mit Altlandrat Waldemar Zorn die Partnerschaft zwischen den beiden Landkreisen.
Gemeinsam mit zwei Ratskräften war Niv Vizel nun zu Besuch im Landkreis Würzburg, um sich zu verabschieden. Bei den bevorstehenden Wahlen im Februar 2024 wird er nicht mehr antreten.

„Ich danke Niv Vizel von Herzen dafür, dass er in den acht Jahren seiner Amtszeit die Beziehungen zum Landkreis Würzburg nicht nur im Sinne seines Vaters weitergeführt, sondern auch mit neuen Ideen vertieft hat. Herzlichen Dank auch für die Aufgeschlossenheit und Herzenswärme, die uns stets entgegengebracht wurde“, lobt Landrat Thomas Eberth.

Aktuelle Herausforderungen im Partnerlandkreis
Der mehrtägige Besuch der israelischen Delegation im Januar 2024 diente jetzt aber nicht nur der Vertiefung der Beziehungen, sondern auch dazu, die schwierigen Herausforderungen in Mateh Yehuda aus erster Hand zu erfahren. Denn aufgrund seiner Nähe zum Gaza-Streifen ist der Partnerlandkreis stark von den wiederholten Angriffen der Hamas betroffen.

Angesichts des Krieges, den Israel seit dem 7. Oktober 2023 gegen die Hamas führt, berichtete die Delegation aus Mateh Yehuda aus erster Hand über die verheerenden Auswirkungen auf ihren Landkreis. Über 3.200 Menschen wurden obdachlos, 13 Soldatinnen und Soldaten aus Mateh Yehuda verloren ihr Leben, und auch unter den ermordeten Geiseln waren fünf Bürgerinnen und Bürger aus dem Partnerlandkreis zu beklagen.

Der Landrat von Mateh Yehuda, Niv Vizel, unterstrich die Entschlossenheit seiner Region, die Geiseln zurückzubringen: "Wir werden nicht ruhen, bis sie alle sicher zurück sind." Dieses starke Bekenntnis spiegelt die tiefe Entschlossenheit wider, die in der Gemeinde Mateh Yehuda herrscht, besonders in Anbetracht der tragischen Ereignisse, die durch die Angriffe der Hamas verursacht wurden. Besonders hervorzuheben ist hier die Geschichte von Shani Louk, einer Deutsch-Israelin aus Mateh Yehuda, die während der Hamas-Angriffe im Oktober 2023 international für Schlagzeilen sorgte.

Niv Vizel, drückte seine tiefe Dankbarkeit für die Unterstützung Deutschlands aus, insbesondere für die Partnerschaft mit dem Landkreis Würzburg. Diese Unterstützung ist für Israel und speziell für Mateh Yehuda von enormer Bedeutung, gerade in diesen schwierigen Zeiten.

Landrat Thomas Eberth bekräftigte seinerseits die Solidarität mit Mateh Yehuda und versprach weitere Unterstützung: „Die Bilder und Berichte, die wir täglich aus Israel erhalten, sind erschütternd. Die Schilderungen von Niv und seinen Kollegen über die Auswirkungen des Krieges sind noch schockierender. Unsere Freundschaft und Solidarität mit Mateh Yehuda ist fester denn je. Wir stehen mit unseren Herzen bei unseren Freunden und unsere Türen stehen ihnen immer offen.“