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27.10.2023

Schlechtes Hören und Sehen kann direkt in die Demenz führen

Nach Genusstisch gab es Infos beim Netzwerktreffen der Seniorenvertretungen

Gute Ideen austauschen und sich Tipps holen, das steht bei den Netzwerktreffen der Seniorenvertretungen aus den 52 Kommunen im Landkreis Würzburg im Mittelpunkt. Gastgeber des diesjährigen Herbsttreffens war die Gemeinde Waldbüttelbrunn. Eingeladen zum Erfahrungsaustausch hatten Tobias Konrad und Carmen Mayr von WIRKOMMUNAL vom Kommunalunternehmen (KU) des Landkreises. „Es ist schön, dass wir mit unseren Treffen im Landkreis rollieren, so bekommt man immer neue Impulse“, freute sich Konrad. Am Anfang der Begegnung stand das gemeinsame Essen am Genusstisch beim Libero53, einer Gaststätte im Genussbuch 2023.

Danach stellten Bürgermeister Klaus Schmidt und Seniorenvertreter Stefan Muth den rund 30 Gästen den Ort und die Angebote für alle Generationen vor. Das dokumentierte, so Schmidt, das 1275 Jahre alte Waldbüttelbrunn „ist sozial gut aufgestellt.“

Der 2020 gegründete Seniorenbeirat dort hat sieben Mitglieder, so Muth. Er ist nicht nur Ansprechpartner, sondern organisiert auch (regelmäßige) Angebote wie Spielenachmittage, Spaziergänge, Wirtshaussingen, Ferienangebote oder beispielsweise die Teilnahme an „Waldbüttelbrunn bewegt sich“.

Kooperationspartner der Seniorenvertretung sind Quartiersmanagement, Familienstützpunkt, Vereine vor Ort, die AWO (Einkaufs- und Arzt-, bzw. Friedhofsfahrten), der Hilfsfonds Waldbüttelbrunn e.V. (Gewähren kleiner Darlehen für Menschen in Not mit anonymisierter Vergabe), verschiedene Seniorenkreise, die Gemeindejugendpflege (Handysprechstunde) oder die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe.

Orthoptistin Sabine Kampmann vom Blindeninstitut referierte im Anschluss über die Auswirkungen von Seh- und Hörbeeinträchtigungen und was man bei der Kommunikation im Alter beachten sollte. Zudem gab sie einen Überblick über Präventionsprogramme („Gutes Sehen“, „Hören und Kommunikation“) und sprach die gewünschte Vernetzung an. Wichtig sei Sensibilisierung und Wissensweitergabe über Low-Vision-Spezialistinnen und -Spezialisten oder über Rehalehrerinnen und Rehalehrer an alle, die mit Betroffenen zu tun haben, wie Pflegestützpunkte und/oder eben Seniorenvertretungen, da leider selbst Augenoptikerinnen und -optiker oft zu wenig informieren.

Sinneserkrankungen entwickeln sich meist schleichend, daher werde oftmals zu spät reagiert. Das hat Auswirkungen aufs Wohlbefinden und die Psyche und wird manchmal fälschlich für Demenz gehalten. Oft lasse sich bei frühzeitiger Diagnose gut gegensteuern, riet die Fachfrau zu regelmäßiger Kontrolle. Manches seltsame Verhalten sei schlicht die Folge mangelhaften Sehens, z.B. Nicht-Mehr-Grüßen bei Begegnungen. Menschen etwa, die ein Hörgerät bräuchten, aber keines tragen, haben zudem einer neuesten Studie aus Würzburg zufolge ein um 42 Prozent höheres Risiko an einer Demenz zu erkranken. Dabei seien schon für 5 Euro Rezeptgebühr gute Hörgeräte erhältlich.

Am Ende informierte Konrad kurz über das Seniorenmitwirkungsgesetz und die nächsten Termine. Noch einmal wies er auf die Möglichkeit der Besichtigung im Musterhaus in Kürnach hin (Tel. 0931 80442-38, Katrin Müller). Fortgesetzt werden 2024 die Kulturbrücken für Menschen mit und ohne Demenz, ebenso wie die Seniorenwochen und das Genussbuch. Aufgenommen und beworben werden dort Gaststätten, die wochentags mindestens ein seniorenrechtes Zwei-Gänge-Menü für maximal 11,50 Euro anbieten können. Passend zur Jahreszeit gibt es vom 30.10. bis 4.11.2023 die Herbst-Aktionswoche beim Genusstisch für Seniorinnen und Senioren


WIRKOMMUNAL – Das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg (KU) –
eine Anstalt des öffentlichen Rechts.
Zum KU gehören die Main-Klinik in Ochsenfurt, die Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg, APG – Der Landkreisbus, der Abfallwirtschaftsbetrieb team orange (auch tätig für die Zweckverbände Fernwasserversorgung Mittelmain, FWM, und Abwasserbeseitigung Großraum Würzburg, AGW) sowie mit WIRKOMMUNAL, der ProCura Dienstleistungs GmbH und der Immobilien KU GmbH mehrere Dienstleistungseinrichtungen. Der jährliche Umsatz im gesamten KU und seinen Töchtern beträgt ca. 100 Millionen Euro. Vorsitzender des Verwaltungsrates ist Landrat Thomas Eberth. Vorständin des KU ist Eva von Vietinghoff-Scheel.

www.kommunalunternehmen.de