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27.10.2023

Zum Jubiläum 10 Jahre Familienstützpunkte in Bayern - 10 Familienstützpunkte im Landkreis Würzburg

Zehn Familienstützpunkte konnte das Amt für Jugend und Familie im Landkreis Würzburg innerhalb von zehn Jahren eröffnen. Das bedeutet für Familien in zehn Landkreisgemeinden professionell geleitete Anlauf-, Informations- und Kontaktstellen, die Angebote für Eltern- und Familienbildung vermitteln und auch Lust auf gemeinsame Freizeitangebote machen.

Von 2007 bis 2009 wirkte der Landkreis Würzburg an der Erarbeitung eines Gesamtkonzepts Familienbildung in Bayern mit. In einer anschließenden Projektphase bis 2013 mit den Stützpunkten Kürnach, Giebelstadt und Waldbüttelbrunn konnte das Konzept der Familienstützpunkte im Landkreis Würzburg überzeugen und hat sich mittlerweile etabliert. Nach und nach kamen immer mehr Stützpunkte dazu: in Ochsenfurt, Aub, Reichenberg, Rottendorf und Eisingen.

Im Jubiläumsjahr 2023 feierte Kist die offizielle Eröffnung, im Oktober hat in Rimpar der 10. Familienstützpunkt im Landkreis Würzburg seine Arbeit aufgenommen. Die Koordinatorin der Familienstützpunkte am Landratsamt Würzburg, Claudia Ruhe, stellte dem Kreistag kürzlich die Arbeit in den zehn Einrichtungen vor.

Fruchtbare Kooperation von Freistaat, Landkreis, Gemeinden und Sozialverbänden

Über das bayerische Förderprogramm „Strukturelle Weiterentwicklung kommunaler Familienbildung und Familienstützpunkte“ erhält der Landkreis Würzburg jährlich auf Grundlage der Geburtenzahlen eine Zuwendung von rund 45.000 Euro. Mit diesen Mitteln, aufgestockt durch kommunale Mittel des Landkreises aus dem Jugendhilfehaushalt und eigenen Mitteln der Gemeinden werden die Familienstützpunkte finanziert. Der Landkreis arbeitet bei den Familienstützpunkten neben den Gemeinden auch mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), der Arbeiterwohlfahrt (AWO), dem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V. und der Jugendhilfe Creglingen e.V. zusammen.
Was die Familienstützpunkte von den meisten Angeboten in der Familien- und Jugendhilfe unterscheidet: Oft richten sich Angebote nur an Familien in speziellen Notlagen. Zudem sind viele Fachstellen eher in Ballungszentren – hier in der Region konkret im Stadtgebiet Würzburg – gelegen. Im Kragenlandkreis Würzburg profitieren davon eher die Kommunen in Stadtnähe. In Randgemeinden sind Angebote oft spärlich gesät.

Die Familienstützpunkte hingegen dienen als niederschwellige Anlaufstellen und Wegweiser für Familien, organisieren Elternbildungskurse, vernetzen Eltern untereinander und geben bei Problemen Hilfestellung sowie Vermittlung zu anderen Beratungsangeboten. Kurzum: Die Familienstützpunkte sollen den Familien in jeder Lebenslage beistehen – und zwar direkt am Wohnort. Dass das Angebot in den Gemeinden gut genutzt wird, zeigen die Teilnahmen der Familien. Die Gemeinden Waldbüttelbrunn, Giebelstadt und Kürnach haben inzwischen die Arbeitsverträge der Fachkräfte sogar aus eigenen Mitteln aufgestockt.

„Familien stehen heute vor großen Herausforderungen“, weiß Claudia Ruhe. Die Familienbildung vor Ort habe gezeigt, dass die vielfältigen Themen für Eltern nicht immer einfach zu bewältigen seien. Durch die Arbeit in den Stützpunkten können oft Lösungen durch Gespräche, Elternbildungsangebote wie Hebammensprechstunden, Eltern-Cafés oder Elternabende gefunden werden. Die kurzen Wege sowie die Kontinuität der Angebote helfe gestressten Eltern, den Alltag mit den Kindern besser zu bewältigen. „Und manchmal entlastet es auch schon zu sehen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist“, ist sich Ruhe sicher.