Seiteninhalt

Das Baby ist da, doch die Freude bleibt aus? Das Netzwerk "Krisen um die Geburt" kann unterstützen

Der Übergang zur Elternschaft ist für werdende Mütter mit bedeutenden psychosozialen und körperlichen Veränderungen verbunden. Unmittelbar nach der Entbindung treten bei zahlreichen Müttern Stimmungsschwankungen auf, welche als „Heultage“ oder „Baby Blues“ bekannt sind. Hierbei handelt es sich um einen Stimmungseinbruch, der häufig nach einigen Tagen wieder vorüber ist.

Krisen um die Geburt - was ist das?

Es gibt allerdings auch anhaltende Krisen um die Geburt, sogenannte Peripartale Krisen. Ca. 15% aller Mütter, aber auch viele Väter, sind von dieser Erkrankung betroffen. Die Peripartale Krise kann sich schon während der Schwangerschaft durch einzelne Symptome ankündigen und sich erst nach Monaten zu einer ernstzunehmenden Depression entwickeln. Die Krankheit bleibt in vielen Fällen lange unerkannt, obwohl sie einer psychologischen Behandlung bedarf. Um den Behandlungserfolg zu erhöhen und die negativen Folgen zu minimieren, ist es besonders wichtig die Krankheit frühzeitig zu erkennen. Doch die Betroffenen selbst und ihr soziales Umfeld erkennen die Erkrankung häufig gar nicht oder wissen nicht wo sie sich Hilfe suchen können.

Netzwerk Peripartale Krisen

Im Laufe des Jahres 2016 wurde unter Federführung von Andreas Schrappe, Leiter des Evangelischen Beratungszentrums, sowie Gabi Rottmann-Heidenreich, Schwangerenberatungsstelle am Gesundheitsamt Stadt und Landkreis Würzburg, das Netzwerk „Peripartale Krisen“ gegründet. Darin vertreten sind diverse Akteure aus Psychiatrie, Geburtskliniken, Beratungszentren, Gesundheitsamt, Hebammen, Selbsthilfegruppen sowie aus dem Netzwerk „Frühe Hilfen“.
In einem ersten Planungstreffen wurde festgestellt, dass die Versorgungsstruktur für Betroffene in Stadt und Landkreis Würzburg gut ist. Allerdings wurden Defizite bei der Informations- sowie Wissensvermittlung hin zur Zielgruppe der jungen Eltern, sowie deren Angehörigen, bezüglich der Krisen um die Geburt vermutet.

Auf Initiative der Gesundheitsregionplus Stadt und Landkreis Würzburg wurde daher in Zusammenarbeit mit der Schwangerschaftsberatungsstelle des Gesundheitsamtes Stadt und Landkreis Würzburg und dem Evangelischem Beratungszentrum über die Initiative Gesund.Leben.Bayern. ein Projekt ins Leben gerufen, um Familien und deren soziales Umfeld durch Informationsmaterialien und Veranstaltungen zu sensibilisieren und die vielfältigen Ansprechpartner zur Unterstützung in Stadt und Landkreis Würzburg aufzuzeigen.

Informationsflyer und -broschüre

Dafür wurden verschiedene Informationsbroschüren erstellt. Ein Flyer enthält Beratungs- und Hilfsangebote in Stadt und Landkreis Würzburg wie die Schwangerschaftsberatungsstellen, die koordinierenden Kinderschutzstellen, die Familienstützpunkte, die Erziehungsberatungsstellen, die Selbsthilfegruppen und konkrete medizinische/ ärztliche Ansprechpartner mit einer kurzen Beschreibung der Zuständigkeit der Stellen sowie den jeweiligen Adressen und Telefonnummern der einzelnen Ansprechpartner.

Eine weitere Informationsbroschüre gibt umfassende Auskunft über die Krisen um die Geburt. In dieser wird thematisiert was Peripartale Krisen sind, welche Ursachen eine solche haben kann, was Betroffene und Angehörige tun können, welche Hilfsmöglichkeiten es gibt und warum eine Behandlung so wichtig ist. Zusätzlich sind ebenfalls die Hilfsangebote und Ansprechpartner des Flyers und das Fachberatungsangebot für Kinder und erkrankte Eltern „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ des EBZ sowie die neue „Mutter-Kind-Sprechstunde für peripartale Krisen“ am Universitätsklinikum Würzburg aufgelistet.

Dokument anzeigen: Flyer 'Krisen um die Geburt'
28.03.2024
PDF, 186 kB

Sowohl die Flyer als auch die Broschüre werden in Kinderarztpraxen und Beratungsstellen ausgelegt, sowie über das "Willkommenspaket für junge Eltern" über das Netzwerk frühe Hilfen (KoKi) im Landkreis verteilt.

 


 

06.10.2017