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25.11.2016

Neue Seniorenpolitische Gesamtkonzepte von Stadt und Landkreis

Nach 18-monatiger Ausarbeitungsphase haben Stadt und Landkreis Würzburg ihre neuen seniorenpolitischen Gesamtkonzepte für Stadt und Landkreis Würzburg vorgestellt. Basierend auf einer gemeinsamen Pflegebedarfsplanung wurden zusätzliche Handlungsfelder bearbeitet. Dazu gehören unter anderem Pflege und Leben, Wohnen im Alter, Hospiz- und Palliativversorgung, Präventive Angebote und gesellschaftliche Teilhabe, gerontopsychiatrische Versorgung, Nahversorgung im Alter, sowie Steuerung, Vernetzung und Koordination und Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung, die in das Konzept eingearbeitet wurden.

Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake stellte die Bedeutung der seniorenpolitischen Gesamtkonzepte im Demografischen Wandel heraus. Insbesondere die Aspekte der Inklusion und Integration am gesellschaftlichen und kulturellen Leben sind für die älteren Menschen von großer Bedeutung. "Es geht darum, dazu zu gehören und nicht abgeschoben zu sein", so die Bürgermeisterin. Die seniorenpolitischen Gesamtkonzepte würden hier den Weg weisen.

Stadt Würzburg wie auch der Landkreis bieten für ihre Bürgerinnen und Bürger viele Möglichkeiten, auch im Alter, stellte Landrat Eberhard Nuß fest. Besonders wichtig sei die interkommunale Zusammenarbeit. "Seniorenarbeit hört nicht an der Landkreisgrenze auf", so Nuß. Viele gute Projekte, welche durch das erste seniorenpolitische Gesamtkonzept gefordert waren, wurden bereits umgesetzt. Die Errichtung des Pflegestützpunktes, die Gründung einer Wohnberatung und der bedarfsgerechte Ausbau von Pflegeplätzen für den Landkreis sind nur einige davon. Für die Zukunft ist es dem Landrat wichtig, dass die gute Arbeit der vergangenen Jahre fortgesetzt wird, um Stadt und Landkreis Würzburg auf die demografischen Veränderungen vorzubereiten.

Die Sozialreferentin der Stadt Würzburg, Dr. Hülya Düber, wies in ihren Ausführungen auf die Notwendigkeit der sozialräumlichen Orientierung der zukünftigen kommunalen Seniorenarbeit in den Landkreisgemeinden und den Stadtteilen Würzburgs hin. Sie betonte insbesondere, dass es darum geht, den Lebensraum der Menschen zu verbessern. Dazu gehören unter anderem weitere niedrigschwellige Hilfen im Sinne von Senioren für Senioren angeboten werden. Ein wichtiges Element dabei sind die guten Strukturen der Wohlfahrtsverbände, Kirchengemeinden und Initiativen, sowie das sozialbürgerschaftliche Engagement der Menschen. Sie zeigte das Netzwerk auf, das dadurch im Verbund optimiert werden könnte, wozu auch innovative Technik zur Vermittlung von Ehrenamtlichen beitragen könnte. Dr. Düber betonte auch, dass man im Zuge des Demografischen Wandels für die Umsetzung der Seniorenpolitischen Gesamtkonzepte die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen muss - auch in finanzieller Hinsicht.

Prof. Dr. Alexander Schraml, Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises, stellte die neu erarbeitete Pflegebedarfsplanung für Stadt und Landkreis vor. Die Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass es beim Landkreis im Verhältnis zur Stadt eine stärkere Zunahme an älteren und pflegebedürftigen Menschen geben wird. Bei der räumlichen Ausdehnung des Landkreises müsse daher überlegt werden, wo wirtschaftlich zu betreibende Einrichtungen der stationären Pflege zusätzlich errichtet werden sollten. Während im Stadtgebiet aktuell ein Plus von rund 400 stationären Pflegeplätzen besteht, muss im Landkreis entsprechend der demografischen Entwicklung ausgebaut werden. Denn die Menschen möchten in ihrem persönlichen Lebensraum dann auch pflegerisch versorgt werden, wenn dies erforderlich ist.

Die anwesenden Mitglieder der Seniorenvertretungen von Stadt und Landkreis Würzburg waren mit den vorgestellten Ergebnissen und Ausarbeitungen in den beiden Seniorenpolitischen Gesamtkonzepten sehr zufrieden. Allen Beteiligten ist jedoch klar, dass es noch einiges zu vernetzen, zu koordinieren und zu optimieren gibt.