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Klimaschutz, Energiewende und Mobilität
(SFB 7)

Heute schon an morgen denken: Im Stabsstellenfachbereich 7 wird für die Zukunft vorgesorgt. Gemeinsam mit seinen Gemeinden entwickelt der Landkreis Würzburg Maßnahmen zum nachhaltigen Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels.

Energie-Dreisprung

Aller guten Dinge sind drei: mit einer Verbindung von Energieverbrauchssenkung, Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien möchte der Landkreis Würzburg einen Beitrag zum Klimaschutz und einer zukunftsfähigen Energieversorgung leisten.

Das Energiekonzept des Landkreises Würzburg

ThINK, das Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH, hat im Auftrag des Landratsamts Würzburg und gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie ein Energiekonzept erstellt (Juli 2013).

Daraus hat der Landkreis wichtige Handlungsempfehlungen umgesetzt, wie zum Beispiel die Einführung von Klimaschutzaktionstagen und die Erstellung eines Energiemonitors.

33 Ideen für eine zukunftsfähige Energieversorgung:

Nr.

Maßnahme

Zielgruppe

Handlungsfeldübergreifend

1

Ziele des Energiekonzepts politisch verankern

Verwaltung

2

Personelle Mittel zur Erreichung der Energieziele in den Kommunen bereitstellen

Verwaltung

3

Identifizierung möglicher interkommunaler Partnerschaften und Unterstützung bei deren Aufbau

Kommunen

4

Unterstützung von Netzwerkaktivitäten wichtiger kommunaler Akteure

Unternehmen, Banken, Verwaltung, Stadtwerke

5

Kooperation und Netzwerke zwischen Betrieben

GHD, Industrie

6

Kommunen beteiligen sich an Initiativen und Bündnissen zum Klimaschutz bzw. zum Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung

Kommunen

7

Einkaufsgemeinschaft Energie

Kommunen, Landkreis

8

Unterstützung kommunaler Energiekonzepte und Teilkonzepte

Kommunen

9

Erarbeitung eines Reiseführers Erneuerbare Energien

Bürgerinnen und Bürger

Handlungsfeld 1: Effiziente Energienutzung

10

Energieeffizienter Fuhrpark

Kommunene, Landkreis

11

Beratung zu Energiespar- und Effizienzmaßnahmen

Private Haushalte, GHD

12

Beeinflussung des Nutzerverhaltens in Liegenschaften

Kommunen, Landkreis

13

Energieprojekte in Kindergärten und Schulen

Kindergärten, Schulen

14

Förderung des Fuß- und Radverkehrs

Bürgerinnen und Bürger

15

Energiebewusste Bauleitplanung

Verwaltung

16

Einrichtung eines grünen Beschaffungswesens

Verwaltung

17

Optimierung der Beleuchtung in Liegenschaften

Kommunen, Landkreis

18

Modernisierung der Straßenbeleuchtung

Kommunen

19

Energetische Sanierung privater Haushalte

Private Haushalte

20

Pilotprojekt energieeffizientes Verwaltungsgebäude

Kommune, Landkreis

21

Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung

Kommunen, EVUs, Industrie, Kommunale Dienstleister, Bürgerinnen und Bürger

22

Erhöhung des Anteils an Fernwärme

EVUs, Kommunen

Handlungsfeld 2: Nachhaltige Energieerzeugung

23

Errichtung von Photovoltaik-Dachanlagen

Kommunen, Dacheigentümer, Investoren, Bürger als Investoren

24

Errichtung von Solarthermie-Dachanlagen

Kommunen, Dacheigentümer, Investoren, Bürger als Investoren

25

Energetische Nutzung biogener Reststoffe

"Stoffstrombesitzer", externe Planer, private oder kommunale Investoren

Handlungsfeld 3: Beteiligung und Transparenz

26

Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Landkreis Würzburg

Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, GHD, Industrie, EVUs

27

Pflege der Energiedaten und Erstellung eines regelmäßigen Monitorings

Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, GHD, Industrie, EVUs

28

Bürger als Energiesparer und Klimaschützer

Bürgerinnen und Bürger

29

Bürgerbeteiligungsmodelle für erneuerbare Energieanlagen

Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, private Investoren

30

Untersuchung möglicher Beteiligungsformen beim Ausbau der Netze in der Region Mainfranken

Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, private Investoren, Netzbetreiber

Handlungsfeld 4: Intelligente Übertragung, Verteilung und Speicherung

31

Rekommunalisierung des Stromnetzes

Kommunen, Netzbetreiber

32

Forschung und Entwicklung - Netzintegration erneuerbarer Energien in der Region Mainfranken

EVUs, Netzbetreiber, Kommunen, Industrie, wissenschaftliche Einrichtungen

33

Einsatz von Speichertechnologien - Power to gas und Power to heat

EVUs, Netzbetreiber, Kommunen, Industrie, wissenschaftliche Einrichtungen

   

Resolution für einen verantwortungsvollen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz

Der Landkreis Würzburg verpflichtet sich dazu, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien im Landkreis umzustellen. Am 24. Juli 2023 hat der Kreistag dies in einer Resolution festgehalten.  

Der Fachbereich Klimaschutz, Energiewende und Mobilität (SFB 7) begleitet die Umsetzung intensiv.

Die Resolution im Wortlaut

Resolution des Landkreises Würzburg für einen verantwortungsvollen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz

Die wirkungsvolle und dauerhafte Minderung der Kohlendioxidemissionen ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Wesentliche Schritte dafür sind die Senkung des Energiebedarfs, die Steigerung der Energieeffizienz und der konsequente Einsatz erneuerbarer Energien. Diese Schritte können in vielen Fällen nur durch eine regionale und interkommunale Abstimmung im Miteinander erfolgreich umgesetzt werden. Klimaschutz ist auch eine regionale Gemeinschaftsaufgabe, die nur unter Einbeziehung aller Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung, mit ihrem Wissen und ihren Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der regionalplanerischen, naturschutzrechtlichen und naturräumlichen Gegebenheiten gelingt. Mit allen Aktivitäten und Maßnahmen soll weiter dazu beigetragen werden, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien im Landkreis umzustellen und auch bei der Energieerzeugung im Landkreis Würzburg, die Stadt Würzburg in die Bilanz einzubeziehen.

Vor diesem Hintergrund beschließt der Kreistag des Landkreises Würzburg die folgende Resolution:

  1. Die Energiewende ist unverzichtbar, um aus der Nutzung der konventionellen Energien auszusteigen und mit der globalen Aufgabe Klimaschutz durch den Aufbau einer zukunftssicheren Energieversorgung voranzukommen. Somit liegen die Energieeinsparung, Energieeffizienz und die erneuerbaren Energien im öffentlichen Interesse des Landkreises Würzburg.

  2. Die Energiewende besteht insbesondere aus der Nutzung von Windkraft, Sonnenenergie (Photovoltaik- und Solarthermie), von Biomasse, der Wasserkraft, der Geothermie und der Speicherung sowie der konsequenten Steigerung der Energieeffizienz zur Verringerung der benötigten Energiemenge. Dabei ist es notwendig, dass der Landkreis eine Vorbildfunktion übernimmt und die Landkreisverwaltung bis 2030, wie von der bayerischen Staatsregierung vorgegeben, CO2-neutral wird. Dies beinhaltet nicht nur den Betrieb der Gebäude, sondern auch die Bereiche Beschaffung und Mobilität.

  3. Die Energieeinsparung ist ein wichtiger Baustein. Die Anstrengungen zu weiteren Effizienzsteigerung werden in Zukunft forciert. Die Beratung der Bürgerinnen und Bürger, der Kommunen sowie der Gewerbetreibenden im Landkreis wird in Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden und Institutionen fortgeführt und ausgebaut.

  4. Das Potential für den zusätzlichen Ausbau erneuerbarer Energien wird gemeinsam mit den Kommunen und Behörden ermittelt und die entsprechenden Standorte genutzt. Zusammen mit den regionalen Akteuren sollen Betreiberkonzepte favorisiert werden, die Bürgerinnen und Bürger beteiligen und den Aufbau einer regionalen Energieversorgung fördern.

  5. Einschneidende Klimaveränderungen sind nicht mehr aufzuhalten und die Auswirkungen sind schon jetzt immer stärker zu spüren. Hitzeperioden, Trockenheit, Schlagregenereignisse, Überschwemmungen und Stürme mit Folgeschäden werden weiter zu nehmen. Der Landkreis Würzburg entwickelt gemeinsam mit den Kommunen Maßnahmen zum nachhaltigen Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels. Dazu gehört besonders auch der Grundwasserschutz mit Regenspeicherung und Wassersparmaßnahmen. Der regionalen Trinkwasserversorgung ist höchste Priorität einzuräumen und der Schutz des Trinkwassers ist vorrangig.

  6. Das Fahrrad ist ein wichtiges allgemeines Verkehrsmittel und Baustein zur Verkehrswende. Der Ausbau der Radwege ist im Landkreis Würzburg strategisch zu koordinieren, mit den zuständigen Baulastträgern abzustimmen und für die Alltagsnutzung zu optimieren.

  7. Die Verkehrswende ist unverzichtbar für den Klimaschutz. Der Landkreis erleichtert es deshalb den Bürgerinnen und Bürgern, auf umweltverträgliche Verkehrsmittel umzusteigen. Dazu wird der ÖPNV konsequent ausgebaut und ein einfaches und preiswertes Tarifsystem eingeführt. Der Bau der Mainschleifenbahn und damit die Stärkung des SPNV mit Park & Ride Plätzen an den Bahnstrecken im Landkreis Würzburg wird befürwortet und gemeinsam mit den Gemeinden unterstützt. Auch die E-Mobilität und weitere alternative Antriebsformen werden weiter forciert und Netze sowie Landeinfrastruktur gemeinsam mit den Partnern ausgebaut. Dazu gehört auch der Erhalt bestehender Straßen. Dieser soll Vorrang vor dem Bau neuer Straßen haben.

Insgesamt gilt, dass der Landkreis Würzburg mit seinen Kommunen alles in seiner Macht Stehende tut, um einen verantwortungsvollen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz zu leisten.

Um diese Aufgaben zeitnah und erfolgreich umzusetzen, begleitet der neu geschaffene Fachbereich Klimaschutz, Energiewende und Mobilität (SFB 7) die Umsetzung intensiv.

   

Alternative Mobilitätsformen

Mehr Menschen aufs Fahrrad bringen und neue Mobilitätsformen voranbringen: Der Landkreis Würzburg trägt zur Koordination des Radwegenetzes im Landkreis bei und fördert den Radwegebau in den Gemeinden finanziell. Um unser Klima zu schützen und Ressourcen zu schonen, bedarf es weiterer Alternativen zum motorisierten Individualverkehr. Der Landkreis Würzburg erprobt diese unter anderem mit dem Aufbau eines internen Mitfahrportals im Arbeitgeberverbund.

   

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