100 Jahre "Blauer Bau"
Gehörlosenschule, Lazarett, Landratsamt
Der “Blaue Bau” wird das Landratsamtsgebäude in der Zeppelinstraße 15 liebevoll genannt. Die geschwungenen Giebel, der hellblaue Anstrich und die weißen Fenster, die historisierende Anmutung machen das Gebäude für den Betrachter sympathisch.
Das 1886/1887 in der Franz-Ludwig-Straße errichtete Gebäude des Taubstummen-Instituts war, nachdem die Schülerzahl auf 103 gestiegen war, zu klein geworden. Auf Betreiben des neuen Anstaltsvorstehers Kroiß wurde ein Neubau projektiert. Am 1. Oktober 1908 konnte die Gehörlosenschule mit Heim in der Zeppelinstraße vom damaligen Regierungspräsidenten Dr. v. Müller seiner Bestimmung übergeben werden.
Nachdem die Taubstummeninstituts-Stiftung ihre Räume verlegen wollte, konnte der Landkreis Würzburg das gesamte Gelände erwerben und nach entsprechenden Umbaumaßnahmen im Jahre 1977 die Kreisverwaltung von der Ludwigstraße in die Zeppelinstraße 15 verlegen. Da der Landkreis für sein ehemaliges Ämtergebäude noch keinen Ersatz erhalten hatte, konnte durch die Ablösung durch den Freistaat Bayern eine günstige Finanzierung erreicht werden.
Im Oktober 2008 beginnen umfangreiche Sanierungs- und Ausbauarbeiten im Dachgeschoss. Im Zuge der Dachsanierung werden weitere Büroflächen geschaffen, da der GB 3b (Gesundheit) auf dem Areal des Landratsamtes untergebracht werden soll.
Auf zwei Etagen entstehen im Dachgeschoss 1329 m² Nutzfläche für 40 Büros mit 55 Arbeitsplätzen, außerdem zusätzliche Nebenräume für Kopierer, Archiv, Technik, Toiletten, Besprechungszimmer, Teeküche. Die Fertigstellung ist für Ende 2010 geplant. Die Kostenschätzung für die Dachsanierung beläuft sich auf 3,14 Millionen Euro, für den Dachausbau auf 3,07 Millionen Euro, das ist eine Bausumme von 6,21 Millionen Euro.
Zur Eröffnung des Dachgeschoss Ende 2010 soll eine Dauerausstellung die Geschichte des Hauses dokumentieren.