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11.12.2019

4. Gesundheitsforum der Gesundheitsregion plus tagte - Stadt und Landkreis planen für weitere fünf Jahre

Vor viereinhalb Jahren gründeten Stadt und Landkreis Würzburg die gemeinsame „Gesundheitsregionplus“. Beim 4. Gesundheitsforum, das vom Gesundheitsamt Würzburg organisiert wurde, konnte der ehemalige Geschäftsstellenleiter Christian Kretzschmann eine beeindruckte Bilanz der bisher geleisteten Arbeit präsentieren. Die Projektförderung läuft zum Jahresende aus, Stadt und Landkreis Würzburg sind sich jedoch einig, diese bestens etablierte Koordinationsstelle zur Optimierung der Gesundheitsversorgung für die nächsten fünf Jahre fortzuführen. Der Aufbau und die Intensivierung von Netzwerken und Strukturen zwischen den Kommunen, Einrichtungen und Trägern des Gesundheitsbereichs ist dabei grundlegendes Ziel.

Am Gesundheitsforum nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kliniken, Wohlfahrtsverbänden, Hilfsorganisationen, Selbsthilfe, Hochschulen, Krankenkassen, der Ärzteschaft sowie der Gesundheitsförderung und Prävention teil. In ihrer Begrüßung unterstrich die stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer die Notwendigkeit der interkommunalen Zusammenarbeit und dankte allen Teilnehmern für ihre Unterstützung bei den vielfältigen Aktivitäten der Gesundheitsregionplus. Auch die Stadt Würzburg, vertreten durch den Leiter des Aktivbüros Christian Holzinger, bedankte sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten Jahre und gab den Startschuss für die weitere Zusammenarbeit.

In beinahe fünf Jahren viele Themen bearbeitet

Christian Kretzschmann zeigte die bisherigen Handlungsfelder auf, in denen die Gesundheitsregionplus seit 2015 mit zahlreichen Akteuren des Gesundheitssektors aktiv war. Sechs Arbeitsgruppen befassten sich mit „Lebenswelten“, „Gesunde Hochschule“, „Migration“, „Peripartale Krisen“, „Geburtshilfe“ und „Hebammen“. Ein erster Gesundheitsbericht für Stadt und Landkreis Würzburg mit dem Schwerpunkt „Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ wurde erstellt und eine eigene Homepage eingerichtet. In welcher Form allgemeinbildende und berufliche Schulen Unterstützung wünschen, um die Gesundheit der Schüler*innen zu fördern, erforschte eine Analyse, die in den kommenden Jahren weiterverfolgt werden soll. Das Thema Hausärzteversorgung in Stadt und Landkreis Würzburg soll ebenfalls weiterhin auf der Agenda der Gesundheitsregionplus stehen. Drei Ausstellungen zu den Themen psychische Kindergesundheit, Demenz und Depressionen fanden großen Anklang. Ein Herzensprojekt war dem Geschäftsstellenleiter das Projekt „Musiktherapie zur Prävention psychischer Beeinträchtigungen bei Geschwistern krebskranker Kinder“. Zur Umsetzung dieser und weiterer Projekte konnten insgesamt Fördergelder in Höhe von 247.081 Euro eingeworben werden, wovon seitens der Geschäftsstelle 82.186 Euro selbst verwaltet wurden.

Auch in den kommenden fünf Jahren bleibt die Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus am Gesundheitsamt Würzburg, das für Stadt und Landkreis zuständig ist, angesiedelt. Anfang des Jahres soll die Stelle der Geschäftsstellenleitung neu besetzt sein. Ein entsprechender Antrag für die Fortführung der Gesundheitsregionplus wurde im November beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gestellt.

Ausblick mit neuen Schwerpunkten „Pflege“ und „Klimawandel“

Stephanie Scheckenbach und Tonia Ebner vom Gesundheitsamt Würzburg, die die Geschäftsstelle derzeit kommissarisch leiten, stellten den Umsetzungsplan für 2020 und die neue Förderrichtlinie des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vor, die eine Projektförderung von maximal 50.000 Euro pro Jahr vorsieht. Stadt und Landkreis Würzburg tragen die darüber hinaus gehenden Kosten gemeinsam als Eigenanteil mit rund 37 Prozent.

Tonia Ebner nannte Themen, die in den nächsten fünf Jahren aufgegriffen werden sollen. Dazu gehören die Gesundheitsförderung an Schulen und Hochschulen sowie das Handlungsfeld „Gesunde Stadtteile und Gemeinden“. Außerdem geht es im Bereich der Gesundheitsversorgung weiterhin um Geburtshilfe und Migration, um hausärztliche Versorgung und auch um das Thema „Klimawandel und Gesundheit“. Der vom Ministerium neu geforderte Themenschwerpunkt Pflege wird gemeinsam mit den in der Region bereits etablierten Akteuren analysiert und weiterentwickelt.