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03.01.2022

Interkommunale Zusammenarbeit im Zeitalter der Digitalisierung:
Thema der Veranstaltungsreihe "AfterWorkWissen"

Zusammenarbeit ist wichtig. Nicht nur innerhalb der eigenen Gemeinde oder Behörde, sondern auch darüber hinaus. Die Frage ist nur: Wie? Eine erste Antwort darauf lieferte die Veranstaltungsreihe „AfterWorkWissen“ des Landratsamtes Würzburg. Das Thema des Abends: Interkommunale Zusammenarbeit im Zuge der Digitalisierung der Verwaltungen.

Zum ersten Mal fand die Veranstaltung aufgrund der aktuellen Corona-Situation rein digital statt. Sowohl das Publikum, bestehend aus Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Landkreises Würzburg, Kreisrätinnen und Kreisräten sowie Führungskräften des Landratsamtes, als auch der Referent Carlo Schöll waren virtuell miteinander verbunden. Für Würzburgs Landrat Thomas Eberth ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig der digitale Wandel ist und wie eng gerade auch Gemeinden und Entscheidungsträger im Zuge der Digitalisierung zusammenarbeiten können.

Vom digitalen Bauantrag bis zur Schul-Digitalisierung

Um Impulse zu setzen für eine solche digitale Zusammenarbeit hatte Nadine Heber, Leiterin des Stabstellenfachbereich Innovation und Interne Kommunikation des Landratsamtes Würzburg, als Referenten Carlo Schöll aus Freiburg im Breisgau eingeladen. Mit seiner Agentur „bächle&spree“ unterstützt er kommunale Verwaltungen in ihrem digitalen Wandel. Dabei hat Schöll bisher mit mehr als 20 Städten und Gemeinden zusammengearbeitet. Er betreut, berät und moderiert federführend das interkommunale Netzwerk "re@di - regional.digital“ in Baden-Württemberg. Über diesen Zusammenschluss von neun Kommunen berichtete Schöll in seinem Vortrag ausführlich. Ziele dieser Zusammenarbeit sind die gemeinsame Umsetzung von strategischen Prozessen und Projekten in der kommunalen Digitalisierung sowie von digitalen Innovationen im Verwaltungsbereich. So sollen Synergien erzielt werden, damit einzelne Städte personelle und finanzielle Ressourcen bei der digitalen Transformation einsparen beziehungsweise effektiv einsetzen können. Darüber hinaus werden kommunenübergreifende Projekte abgestimmt und gemeinsame Standards und Schnittstellen realisiert. Konkret arbeiten die „re@di“-Teilnehmenden unter anderem bei der Umsetzung von digitalen Bürgerdiensten zusammen. Auch Themen wie digitaler Bauantrag, eAkte, eRechnung oder Schul-Digitalisierung werden im gemeinsamen Austausch angegangen. Dafür haben sich insgesamt zwölf Projektgruppen innerhalb des Netzwerks gebildet.

Gelingende Digitalisierung erfordert neue Haltung der Mitarbeitenden

In seinem Vortrag machte Schöll außerdem deutlich, dass für eine gute interkommunale Zusammenarbeit zwar die Technologie eine zentrale Rolle spielt – vor allem aber auch die Weiterentwicklung der Organisationen, die Haltung und Sichtweisen von Führungskräften und Mitarbeitenden entscheiden sind.

Diesen Aspekt kann auch Würzburgs Landrat Thomas Eberth nur unterstreichen. „Digitaler Wandel darf nicht rein von der Technik aus betrachtet werden, der Fokus muss ebenso auf den Menschen und den Prozessen liegen. Wir brauchen die digitale Welt als Unterstützung, nicht als Hemmschuh. Und wir müssen die Menschen, die es anwenden sollen, auf diesem Weg mitnehmen“, erklärte Eberth. „Wir wollen die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Würzburg sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt erfüllen. Dafür müssen wir eng zusammenarbeiten.“

Außerdem bedeute die Digitalisierung zunächst einen finanziellen und personellen Mehraufwand, waren sich die Teilnehmenden einig. Dennoch soll im engen Schulterschluss von Gemeinden und Landkreis der Weg für mehr digitale Dienste und damit für eine verbesserte Bürgerfreundlichkeit weitergegangen werden.