Ausschuss für Sport, Kultur und Ehrenamt will Sportentwicklung im Landkreis Würzburg voranbringen
Eine Vorreiterrolle einzunehmen ist dem Landkreis Würzburg nicht fremd. Schon bei der Zertifizierung mit dem Fairtrade-Siegel oder der Einführung der Ehrenamtskarte gehörte der Landkreis zu den Pionieren in Bayern.
Jetzt ist ein weiteres Projekt in Planung, mit dem der Kreis neue Wege geht. Der Ausschuss für Sport, Kultur und Ehrenamt empfiehlt die Einführung eines Sportentwicklungsplans für den Landkreis Würzburg. Das Projekt hätte bundesweit Pilotcharakter. Sportentwicklungspläne gibt es bislang fast ausschließlich auf städtischer Ebene oder in großen kreisangehörigen Gemeinden. Nur der Landkreis Groß-Gerau in Hessen, der sich aber strukturell mit 275.000 Einwohnern bei nur 14 Gemeinden deutlich vom Landkreis Würzburg unterscheidet, hat bisher auf Kreisebene einen Sportentwicklungsplan aufgestellt.
Demografischer Wandel und neue Freizeittrends
In einem ersten Schritt ist die Gründung eines Planungsgremiums angedacht, indem neben der Kommunalpolitik und der Landkreisverwaltung auch der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV), Vereine, Kita, Schule und Jugendarbeit sowie der Behinderten- und Seniorensport vertreten sein sollen. Die Steuerungsgruppe wird sich der Frage widmen, welchen Einflüssen und Entwicklungen der Sport im Landkreis unterliegt. „Der demografische Wandel und Veränderungen beim Freizeitverhalten sind Herausforderungen für unsere Sportvereine“, weiß Landrat Thomas Eberth. Angebote für Senioren seien ebenso zunehmend gefragt wie Nachwuchsstrategien in den Vereinen. In einer Bestandsanalyse, so Klaus Rostek, Leiter der Servicestelle Sport, könne zunächst erfasst werden, welche Möglichkeiten sportlicher Aktivitäten es im Landkreis bereits gäbe. Die Erhebung schließt auch eine Betrachtung der Sportstätten und der lokalen Sportinfrastruktur mit ein.
„Die vielfältigen Angebote der Vereine und unterschiedlichen Sportarten wird uns überraschen“, ist sich Landrat Eberth sicher.
„Es ist wichtig, das Ehrenamt zu unterstützen, neue Trends aufzuzeigen und die Vielfalt des Landkreises darzustellen“, waren sich die Mitglieder des Ausschusses einig über die Chancen der Sportentwicklungsplanung. Die einzelnen Planungsschritte könnten dabei wissenschaftlich begleitet werden.
