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10.03.2020

Gesundheitsamt Würzburg informiert zu weiteren Corona-Fällen - jeder einzelne muss Verantwortung übernehmen

Das Gesundheitsamt Würzburg bestätigt am Dienstag,
10. März 2020 vier weitere Corona-Fälle. Damit hat sich die Zahl der Infizierten für Stadt und Landkreis Würzburg auf insgesamt 19 erhöht. 

Zu den neuen Fällen informiert Dr. Johann Löw, Leiter des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Würzburg, wie folgt:

Zwei Bewohner des Würzburger Altenpflegeheimes St. Nikolaus sind zwischenzeitlich in stationärer Behandlung. Zu diesen beiden Patienten ermittelt das Gesundheitsamt derzeit intensiv, um die Infektionsquelle zu lokalisieren, die sowohl unter den Mitarbeiter*innen als auch unter den Besucher*innen vermutet werden kann.

Die beiden weiteren Patienten sind als Reiserückkehrer aus Norditalien positiv getestet worden. Hinsichtlich der bisherigen Fälle in den Schulen und Kitas laufen die Ermittlungen des Gesundheitsamtes weiter.

Inzwischen sind mehr als 250 enge Kontaktpersonen unter häusliche Quarantäne gestellt; dies ist nötig, um eine weitere Ausbreitung der Infektion möglichst zu verzögern.

Nicht direkt in die Arztpraxis gehen

„Bitte vermeiden Sie als möglicherweise Infizierte unbedingt ungeschützten Kontakt mit Ärzt*innen oder Praxismitarbeiter*innen, denn das kann unter Umständen die Schließung einer Praxis oder einer Klinikstation zur Folge haben und so die allgemeine ärztliche Versorgung gefährden“, betont Dr. Löw.

Eigenverantwortung der Bürger*innen ist gefragt

Bei der zweiten behörden- und institutionsübergreifenden Besprechung zur Corona-Situation in Stadt und Landkreis Würzburg wurde heute deutlich: Die Fallzahlen-Entwicklung in Würzburg ist noch überschaubar, allerdings wird die Recherche der Infektionsquellen und Kontaktpersonen aufwändiger.

Deshalb forderten Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Landrat Eberhard Nuß heute alle Bürgerinnen und Bürger zu selbstverantwortlichem Handeln auf: „Jeder von uns muss überlegen, welche direkten Kontakte unbedingt nötig sind, privat wie beruflich. Was lässt sich auch telefonisch regeln?“, so Schuchardt: „Bis zum Wochenende konnten wir präzise nachverfolgen, wo sich die Infizierten angesteckt haben. Hier gilt es auch weiterhin die Umgebung einzugrenzen, um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu bremsen. Es ist auch nach wie vor eine dynamische Lage, in der wir Maß und Mitte wahren und gleichzeitig in Einklang zur Landes- und Bundespolitik stehen müssen.“

Landrat Nuß erklärte, auch in Bezug auf Veranstaltungen: „Wir müssen die Menschen darauf vorbereiten, dass das Jahr 2020 vielleicht nicht so laufen wird wie die Jahre zuvor.“ Die Entscheidung, ob das Frühjahrsvolksfest in Würzburg stattfinden kann, trifft die Stadt im Lauf dieser Woche.

Nicht die Notrufnummer 112 blockieren

Wer einen Verdacht hat, sich selbst mit dem Corona-Virus angesteckt zu haben oder Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte, sollte sich entweder telefonisch an seinen Hausarzt wenden oder an das Bürgertelefon von Stadt und Landkreis Würzburg unter der Telefonnummer 0931 8003-5100. Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist für solche Fragen unter 116 117 erreichbar.

Die Integrierte Leitstelle berichtet, dass vor allem in den Abendstunden viele Bürgerinnen und Bürger über den Notruf 112 um Hilfe ersuchen. Harald Rehmann, Leiter der Berufsfeuerwehr, appelliert: „Der Notruf 112 ist alleine für echte Notfälle reserviert, bitte rufen Sie für nicht dringliche medizinische Hilfe den bundesweiten Ruf 116 117 an“.

Regelung für Veranstaltungen

Der Ministerrat hat heute ein Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern beschlossen, das zunächst bis einschließlich 19. April 2020 gilt. Bei Veranstaltungen zwischen 500 und 1.000 Teilnehmern werden die Kreisverwaltungsbehörden eine genaue Risikobewertung vornehmen, im Zweifel wird Zurückhaltung empfohlen.

Der bayerische Ministerrat bittet jeden Einzelnen, abzuwägen, was ihm im Alltag so wichtig ist, dass er darauf in nächster Zeit nicht verzichten kann.

Für Bürgermeister*innen und Gemeinden richtet das Bayerische Gesundheitsministerium ab 11. März 2020 eine eigene Hotline ein. Bei Veranstaltungen unter 500 Personen soll es weiterhin die Entscheidung jedes Einzelnen sein, ob diese durchgeführt oder besucht werden.

Nur als Risikopatienten Eingestufte werden getestet

Die neu eingerichtete ambulante Untersuchungsstelle am Universitätsklinikum kann ausschließlich Patienten berücksichtigen, die vorher mit dem Gesundheitsamt unter der Bürgertelefonnummer 0931 8003-5100 Kontakt aufgenommen haben und als gefährdet eingestuft worden sind. Das Gesundheitsamt meldet begründete Verdachtsfälle an die Untersuchungsstelle zur Testung an. Wer Kontakt mit einer bereits positiv auf eine Corona-Infektion getesteten Person hatte, wird nicht automatisch getestet, solange er keine Symptome zeigt und für die Eindämmung der Infektionen nicht von Bedeutung ist.

Neu ist, dass das Gesundheitsamt Probeentnahmen durch den mobilen Dienst der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) per Faxformular anregen kann. 

Bürgertelefon unter 0931 8003-5100 zu erreichen

Das Bürgertelefon von Stadt und Landkreis Würzburg ist montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr besetzt. Telefon: 0931 8003-5100.

Die Liste der häufig gestellten Fragen ist – wie auch weitere Informationen zum Coronavirus – auf www.landkreis-wuerzburg.de/Coronavirus einzusehen. Weitere Informationen zum Coronavirus: www.rki.de; www.stmgp.de;

Die Coronavirus-Hotline des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist unter
09131 6808-5101 zu erreichen.

Der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist unter 116 117 erreichbar.