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27.10.2009

Der Kindergarten als ein »Platz für alle«

Dorothea Gollwitzer aus Eisingen erhält Verdienstmedaille des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 
 
Für ihr vorbildliches Engagement im Bereich der Integration behinderter und nichtbehinderter Kinder im Kindergarten zeichnete Landrat Eberhard Nuß im Namen von Bundespräsident Horst Köhler Dorothea Gollwitzer mit der Verdienstmedaille des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus.
 
Landrat Nuß überreichte die Verleihungsurkunde „in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste“ an die langjährige Erzieherin und Ergotherapeutin. Eisingens Bürgermeisterin Ursula Engert dankte Dorothea Gollwitzer für ihren „vorbildlichen und bewundernswerten Einsatz“, für ihr „Leben für die Integration“. In den Jahrzehnten ihrer Arbeit setzte sie wesentliche Impulse für ein neues Verständnis von Bildung und Lernen für alle Kinder in Kindergarten und Schule. 15 Jahre lang leitete Gollwitzer den Integrativen Kindergarten Vogelshof in Würzburg. Der 1988 eröffnete Integrative Kindergarten auf dem Heuchelhof wurde bald zum Erfolgsmodell. 1997 wurde der Neubau eines zweigruppigen Integrativen Kindergartens möglich als ein „Platz für alle“. Logische Konsequenz war die von Gollwitzer initiierte Kooperationsklasse für Kinder mit und ohne Behinderung. Seit ihrem Ruhestand engagiert sie sich bei der Jenaplan-Schule als Integrationsberaterin.
 
Dorothea Gollwitzer kämpfte ein Leben lang um das Recht aller Kinder für gemeinsame Erziehung und Bildung. „Wir haben im Intergrativen Kindergarten Vogelshof jeden Tag das Gegenteil von Scheitern erlebt. Der Alltag, die Begegnungen waren herausfordernd, aber voll und reich“, so die Geehrte. Dabei geht der Begriff Integration der Geehrten längst nicht weit genug. Es geht ihr um Inklusion. „Inklusion meint die einfache und doch so schwierige Feststellung und Anerkennung, dass wir alle verschieden und einmalig sind“, so Gollwitzer. „Wir müssen jedes Individuum als gleichwertig anerkennen und jedem natürlich die jeweils nötige Unterstützung geben. Denn jedes Individuum braucht, dass es sich als angenommen, dazugehörig, gestärkt und gesehen wahrnimmt“, plädierte Dorothea Gollwitzer in ihrer Rede anlässlich der Ordensverleihung.
 
Die Harfengruppe Saitenklang des Eisinger St.-Josef-Stifts umrahmte die Feier mit Instrumentalstücken auf der Veeh-Harfe. 

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