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11.08.2010

Elektronisch gut gerüstet für den neuen Personalausweis

Landkreise Würzburg, Kitzingen und Ost-Allgäu sind Vorreiter beim eGovernment
 
Zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, EDV-Fachleute und Geschäftsführer von Landkreis-Gemeinden verfolgten auf Einladung des Landratsamtes Würzburg interessiert die Ausführungen zu einer neuen elektronischen Infrastruktur für die Verwaltung. Ab November 2010 wird der neue elektronische Personalausweis eingeführt. Mit einem Kartenlesegerät ist der neue Ausweis auch als elektronischer Identitätsnachweis für Dienstleistungen im Internet verwendbar.  
 
Vorbereitet wurde diese Entwicklung durch ein Pilotprojekt zur medienbruchfreien Datenübertragung, an dem das Landratsamt Würzburg und die Gemeinden Leinach, Veitshöchheim, Kleinrinderfeld, Ochsenfurt, Rottendorf und Thüngersheim teilnehmen. Sie sind seit längerem an einem Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister SiXFORM GmbH (signierbare XML-Formate) beteiligt, bei dem intelligente PDF-Formulare als online-Dienstleistungen zur Verfügung stehen. Hiermit können Gewerbean- und abmeldungen, der Fischereischein, die Anmeldung zur Musikschule und einiges mehr bereits online von zuhause aus erledigt werden. Landrat Eberhard Nuß betont: „Wir wollen mit dem Ziel ‚Nicht die Bürger laufen, sondern die Daten’ unsere Verwaltung immer stärker auf Bürgerfreundlichkeit ausrichten“.
 
Mittlerweile sind auch die Landkreise Kitzingen und Ost-Allgäu in das Pilotprojekt  eingebunden. Manfred Huber vom Landkreis Ost-Allgäu berichtete über das dort laufende Projekt „digitaler Bauantrag“ und versicherte, dass mit dem elektronischen Verfahren auch der Verwaltung Arbeit erspart würde.
 
Nun hat SiXFORM eine Integration des neuen elektronischen Personalausweises und weiterer Fachverfahren in das Behördenumfeld erarbeitet, erklärte Rudolf Philipeit, Projektleiter der SiXFORM. Das Bundesinnenministerium fördert die Verbreitung des neuen Personalausweises mit der Verteilung von 100.000 kostenlosen Kartenlesern. Gemeinden, die am Umsetzungskonzept teilnehmen und den SiXFORM-Dienst nutzen, erhalten vom 1. November 2010 bis 31. Dezember 2011 kostenlose Kartenlesegeräte für ihre Bürger. Das Landratsamt Würzburg fungiert hier als Verteiler an die Gemeinden.
 
Mit dem Kartenleser kann der Bürger mit seinem elektronischen Personalausweis von zu Hause aus rechtsverbindliche Unterschriften leisten, die ihm Behördengänge oder reale Wege zu Geschäftspartnern ersparen.
 
Den Rahmenvertrag mit SiXFORM hat der Landkreis Würzburg bereits geschlossen; nun müssen noch die Gemeinden zustimmen, die sich an das eGovernment-Projekt anschließen möchten, erklärte Jan Agne, Fachbereichsleiter Information und Kommunikation im Landratsamt Würzburg. „Dieses Angebot ermöglicht  auch kleinen Gemeinden, sich am eGovernment zu beteiligen und damit bürgerfreundlicher zu werden“, erklärte Agne weiter. Die verwendete Formularlösung basiert auf den eGovernment-Standards der Bundesregierung und ist somit problemlos auf Unternehmen und Verwaltungen übertragbar.
 
Dass die beteiligten Landkreise Würzburg, Kitzingen und Ost-Allgäu auf einem zukunftsweisenden Weg sind, bewies das Eröffnungsreferat von Franz Reinhard Habbel, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes e.V. Er sprach von einer neuen Form des Verwaltungshandelns durch das angestrebte eGovernment mit dynamischen Formularen.  „Die Vision ist die ‚smart city’, in der alle Informationssysteme miteinander verbunden sind und sich austauschen.“ Hiermit könnte eine aktive Bürgerschaft aufgebaut werden, so Habbel weiter. Bisher aber fehlen in Deutschland digitale Prozessketten, die über die Verwaltungsgrenzen hinaus reichen, betonte Habbel.

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