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07.05.2020

Felssicherungsarbeiten an Landkreisgrundstücken in der Gemarkung Eibelstadt

Bereits vor einem Jahr wurden Sofortmaßnahmen zur Felssicherung in der Gemarkung Eibelstadt durchgeführt, um die allgemeine Verkehrssicherheit im Bereich des oberen Weinbergs sowie der darunterliegenden Weinberganlagen zu gewährleisten. Personen- und Sachschäden durch größere Stein- bzw. Blockschläge drohten damals in dem von Spaziergängern gerne genutzten Areal. Derzeit laufen die Restarbeiten zur weiteren Felssicherung an dem rund 600 Meter langen Gebiet.

Bereits in seiner ersten Woche im Amt verschaffte sich Landrat Thomas Eberth einen Überblick über die rund 750.000 Euro teure Maßnahme am Altenberg in Eibelstadt. Er zeigte sich beeindruckt von der aufwändigen Felssicherung durch die drei Meter hohen Stahlzäune in Zink-Alu-Legierung, Sicherungspfosten, die bis zu sechs Meter tief in den anstehenden Stein getrieben wurden. „Diese Maßnahme sichert laut Experten die traditionellen Weinberge und die darunterliegende B 13 für die nächsten 50 bis 60 Jahre. So können wir unsere wunderschöne Kulturlandschaft erhalten und die Winzer können hier wieder bestens geschützt ihre Arbeit verrichten. Ich danke allen, die am Gelingen dieses Projektes beteiligt sind.“

Auch Eibelstadts Bürgermeister Markus Schenk zeigte sich erfreut über den Fortgang der Arbeiten. „Verschiedene Gefahrenstellen waren schon seit längerem sichtbar und ich bin froh, dass nun bald die größtmögliche Sicherheit für unsere Winzer, aber auch für die zahlreichen Touristen und Erholungssuchenden wiederhergestellt ist. Mein Dank gilt dem Landkreis Würzburg, der die finanzielle Hauptlast der Maßnahme trägt.“

Der Landkreis Würzburg wurde mit der Flurbereinigung in den 70er Jahren Eigentümer von zwei Grundstücken, auf denen die Maßnahmen aktuell durchgeführt werden. Der Wirtschaftsweg und ein weiteres im oberen Bereich liegendes Hanggrundstück sind im Eigentum der Stadt Eibelstadt.

Jürgen Kreutlein, Geologe der Planungsfirma PeTerra, erläuterte, dass durch den Wurzeldruck des Bewuchses, der hier entstand, nachdem die oberen Weinbergslagen aufgegeben wurden, die Quadersteinhalden in Bewegung gekommen sind. „Hier kann schon ein Starkregen oder Wildtritt Steinblöcke lockern und zum Absturz bringen.“ Die jetzt verwendete sogenannte Tecco-Sicherung ist in der Schweiz als Steinschlagbarriere und zur Böschungsstabilisierung erprobt und hält einem Druck bis zu 30 Tonnen Stand. Einzelne Steinblöcke wurden extra mit Stahlseilen gesichert, Spritzbeton wurde an diversen Stellen zur Absicherung lockerer Hangbereiche eingebracht.

Mara Hellstern, Geschäftsbereichsleiterin des Umweltamtes am Landratsamt Würzburg und Helmut Kirch, stellvertretender Fachbereichsleiter der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Würzburg, begleiten die Maßnahme fachlich.
Helmut Kirch erläuterte, dass die Hänge des „Altenberg“ bereits seit 1978 als Geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen sind und hier vor allem dem Vogelschutz dienen. Darüber hinaus sind die Trockenrasenflächen sehr artenreich: Am Rande der Gebüsche finden sich beispielsweise Blutstorchenschnabel und Hirschwurzsäume.

Die Fertigstellung der Felssicherungsarbeiten ist für Mitte Juni dieses Jahres geplant.