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21.11.2022

Große Investitionen vor allem in die Bildung: Der Landkreis Würzburg sieht für Baumaßnahmen im Jahr 2023 rund 29 Millionen Euro vor

In den nächsten Jahren will der Landkreis Würzburg mittlere zweistellige Millionenbeträge für Baumaßnahmen in die Hand nehmen. Im Fokus stehen dabei vor allem die Schulen des Landkreises. „Die hohen Ausgaben gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Situation am Baumarkt treiben sicher einigen Menschen Sorgenfalten auf die Stirn“, kommentiert Landrat Thomas Eberth. „Allerdings gehen wir jetzt dringliche bauliche Situationen an unseren Schulen an und investieren damit in die Zukunft unserer Kinder. Des Weiteren kann so auch die Baukonjunktur die nächsten Jahre gestärkt werden.“

Wie nötig diese Investitionen sind, hatten die Mitglieder des Kreistags sich in den vergangenen zwei Jahren direkt an den einzelnen Schul-Standorten angesehen und Entschlüsse für Sanierungen, Erweiterungen oder Neubauten entsprechend gefasst. Andreas Lober, Leiter des zentralen Fachbereichs Kreiseigene Schulen, Liegenschaften, Straßen und Hochbau am Landratsamt, stellte dem Ausschuss für Bauen, Verkehr und Infrastruktur jüngst seine Planung für das Haushaltsjahr 2023 vor – und ging dabei auch auf die Details der anstehenden Investitionen ein.

Rund 20 Millionen Euro alleine für Schulen

Ein Großteil der geplanten Ausgaben – insgesamt rund 20 Millionen Euro – sollen zugunsten der Schulen des Landkreises investiert werden. So erhalten etwa die Leopold-Sonnemann-Realschule in Höchberg sowie das Deutschhaus-Gymnasium in Würzburg zentrale Be- und Entlüftungsanlagen (je 2 Millionen Euro). Zudem steht die geplante Erweiterung mit Ausbesserungsarbeiten an der Fassade am Gymnasium Veitshöchheim an – veranschlagte Kosten belaufen sich dabei auf weitere rund 3 Millionen Euro. Eine Million Euro soll zudem in die Realschule Ochsenfurt unter anderem zur Ertüchtigung der Schwimmhalle und Sportstätten fließen. Auch die Machbarkeitsstudie zur Erweiterung des Landwirtschaftsbereichs an der Berufsschule Ochsenfurt und eine Photovoltaik-Anlage für das Jugendhaus Leinach schlagen mit jeweils mehreren Hunderttausend Euro zu Buche.

Rund 11 Millionen Euro sollen alleine für die unterschiedlichen Standorte der Rupert-Egenberger Förderschule im Haushalt 2023 eingestellt werden. Darin enthalten sind rund 3 Millionen Euro, die für den Ersatz für den Standort Veitshöchheim gedacht sind – bislang ist noch offen, ob es sich dabei um einen Ersatzneubau oder den möglichen Kauf der Grundschule Rimpar handelt. Für den Neubau des Standorts Süd in Gaukönigshofen sind bereits 3,7 Millionen Euro eingestellt und für die Sanierung und Erweiterung des Standorts Höchberg weitere 4 Millionen Euro.

Weitere Investitionen für energetische Bestands-Sanierung und Amts-Neubau

Weitere große Posten sind für Erhalt und Erweiterung der Ämtergebäude des Landratsamts eingeplant. Rund 4 Millionen Euro entfallen dabei auf Reparaturen unter anderem der Sanitärbereiche sowie die Ertüchtigung der IT-Infrastruktur an den einzelnen Standorten. Um künftig deutlich Kosten zu sparen, werden allerdings im Zuge dessen auch die Lichttechnik auf energieeffiziente LED-Technik umgestellt und Photovoltaik-Anlagen installiert. Weitere 4 Millionen Euro sollen darüber hinaus für die weitere Planung und erste Ausführung am Erweiterungs-Neubau eingestellt werden. Gerade mit der Installation von neuester Photovoltaik-Technik sei man derzeit stark abhängig von Preisentwicklung, demnach könnten sich einzelne Posten je nach Angebotslage noch erhöhen.

Landrat Eberth: Weitere Millionen-Investitionen bis 2025

„Mit dem aktuellen Investitions-Programm wollen wir vor allem unsere Schulen aber auch unsere Behörde für die nächsten Jahrzehnte zukunftsgerichtet aufstellen“, ordnete Landrat Thomas Eberth die Ausgaben ein. Größere Mittelabflüsse gerade im Bereich Kitas und Schulen habe es vor mehr als zehn Jahren zuletzt gegeben. Und natürlich schlage auch der geplante Landratsamts-Neubau hier bereits zu Buche, so Eberth.

Der Haushalt für 2023 sei in Sachen Baumaßnahmen jedoch erst der Grundstein. Insgesamt werde man in den kommenden Jahren wohl mit Investitionen von rund 90 Millionen Euro rechnen. Alleine das Bildungsinvestitionspaket für die Förderschulen werde am Ende rund 30 bis 40 Millionen Euro umfassen. „Wir wollen mit diesen Ausgaben im Landkreis Würzburg optimale Lehr- und Lernorte schaffen“, so Landrat Thomas Eberth. „Ich bin froh, dass Kreispolitik, Verwaltung und Schulleitungen hier an einem Strang in eine gemeinsame Richtung ziehen.“ Staatliche Förderungen seien bei den aktuellen Haushaltsberechnungen immerhin noch nicht inbegriffen, da der Mittelabruf erst später erfolgen könne. Faktisch würden die hohen Investitionssummen folglich noch sinken.

Empfehlung für Aufnahme in Haushalt 2023 geht an den Kreistag

Bei der abschließenden Abstimmung beschlossen die Mitglieder des Bauausschusses die Empfehlung an den Kreistag, die Investitionssumme von rund 29 Millionen Euro in den Haushalt 2023 aufzunehmen und die Projekte anzugehen. Der Kreistag muss nun final im Rahmen der Haushaltsberatung über das Investitions-Paket abstimmen.