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30.09.2008

Interkommunale Zusammenarbeit

Bessere Vertaktung  bei Bahn, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur

Grenzübergreifende Zusammenarbeit der Landkreise Würzburg und Main-Tauber

Bereits zum zweiten Mal trafen sich unter Leitung von Landrat Eberhard Nuß und Landrat Reinhard Frank Führungskräfte der Landkreise Würzburg und Main-Tauberkreis. Es ging um eine engere Zusammenarbeit zwischen den Nachbarlandkreisen über die Landesgrenzen von Bayern und Baden-Württemberg hinweg.
„Die Bevölkerung in unseren Landkreisen nimmt diese Grenzen nicht wahr. Deshalb muss auch die Politik Rahmenbedingungen schaffen, die den ÖPNV grenzüberschreitend fördern“, betonte Landrat Eberhard Nuß. Sein Kollege aus Tauberbischofsheim, Reinhard Frank, betonte: „Wir Tauberfranken lieben und nutzen Würzburg als Oberzentrum. Deshalb muss auch der öffentliche Nahverkehr verbessert werden.“ Dafür möchte Landrat Nuß auch die Stadt Würzburg ins Boot holen, denn „der Landkreis ist nur Transitland in die Stadt hinein“.
Groß war das Interesse der Tauberfranken an der „WWW“, der Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Würzburg, und an der „Chancenregion Mainfranken“, als Antwort auf die Metropolregionen Nürnberg und Frankfurt. „Da würden wir gerne mitmachen“, ließ Landrat Frank vernehmen. Auch an die thematischen Cluster, die in der Chancenregion Mainfranken bestehen, etwa Maschinenbau, Automotive, Medizintechnik, Biomedizin oder Nanotechnik könnten sich die Tauberfranken andocken. „Wir sind Mitglied im Universitätsbund und haben zur Uni und FH Würzburg ausgezeichnete Kontakte, etwa über Veranstaltungen im Kloster Bronnbach, betonte Frank.
Im Main-Tauber-Kreis ist derzeit geplant, den Verkehrslandeplatz gemäß den neuen Sicherheitsrichtlinien der Europäischen Union auszubauen, also die Start- und Landebahn zu verlängern und ein neues Instrumentenlandesystem zu installieren. Für den Fall, dass das Vorhaben nicht zustande kommt, sieht Landrat Reinhard Frank eine Zusammenarbeit mit dem Flugplatz Giebelstadt als Alternative, um den Unternehmen im Main-Tauber-Kreis dennoch einen Zugang zum Geschäftsflugbetrieb zu ermöglichen. Oberstes Ziel des Main-Tauber-Kreises sei aber der Ausbau des Verkehrslandeplatzes Niederstetten.
Dringend realisiert werden müsste eine Ertüchtigung der Bahnstrecke Würzburg-Heilbronn-Stuttgart. Eine schnellere Verbindung, bessere Wagen und eine bessere Vertaktung sind das Ziel, so Frank. Die Bahnstrecke Lauda-Würzburg (Linie 780) ist derzeit noch im Zwei-Stunden-Takt, während alle anderen auf WÜ zulaufenden Bahnstrecken den Stundentakt aufweisen. Das Problem besteht im Wesentlichen in der länderübergreifenden Strecke, erklärte Dr. Alexander Schraml, Vorstand des Kommunalunternehmens im Landkreis Würzburg. Ziel muss es sein, bis spätestens zur Eröffnung des Bahnhaltepunktes Reichenberg einen Stundentakt zu bekommen. Außerdem muss der Bahnhaltepunkt Heidingsfeld-West reaktiviert werden, um die Umsteigebeziehungen zu Heidingsfeld und Heuchelhof attraktiv zu machen, so Schraml. Derzeit müssen alle Fahrgäste zum Hauptbahnhof, um dann mit der Straßenbahn wieder zurückzufahren. Mit den Verantwortlichen des Main-Tauber-Kreises wurde ein gemeinsames konzertiertes Vorgehen abgesprochen.
Dr. Matthias Wagner, Kulturreferent des MTK, zeigte sich mit der kulturellen Verbindung der beiden Landkreise zufrieden. Durch das Kloster Bronnbach, in dem der Universitätsbund und auch das Mozartfest gastieren, kommen zahlreiche Besucher aus Stadt und Landkreis Würzburg in die Region. Auch mit Künstlern aus der Würzburger Region besteht reger Kontakt nach Bronnbach. „Wir müssen immer wieder deutlich machen, dass hinter Helmstadt und Neubrunn gleich Bronnbach liegt“, meinte Wagner. Auch eine Beteiligung des Klosters Bronnbach beim 20. Kulturherbst des Landkreises in 2009 sei denkbar, meinte Kulturherbst-Organisator Armin Stumpf.


 

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Rebensaft aus dem Weinberg des Klosters Bronnbach brachte Landrat Reinhard Frank seinem Amtkollegen Eberhard Nuß zum interkommunalen Gespräch mit. Auch die Fachleute der beiden Landratsämter tauschten sich zum Thema länderübergreifende Zusammenarbeit aus (v.l.): Thomas Schäfer (Geschäftsführer der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH), Armin Stumpf (Leiter des Landkreis-Marketing Landkreis Würzburg), Dr. Alexander Schraml (Vorstand des Kommunalunternehmens Würzburg), Landrat Eberhard Nuß, Susanne Müller (Geschäftsführerin Tourismusverband Fränkisches Weinland), Dr. Heiko Schnell (Amt für Wirtschaft, ÖPNV, Tourismus Tauberbischofsheim), Landrat Reinhard Frank, Dr. Matthias Wagner (Kulturmanager Kloster Bronnbach), Ralf Lauterwasser (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Main-Tauber GmbH) und der Erste Landesbeamte im Main-Tauber-Kreis, Ulrich Derpa.