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11.04.2022

Landkreis Würzburg schafft Platz für mehr Katastrophenschutz: Spatenstich zur zweiten Erweiterung des Kreisfeuerwehrzentrums in Klingholz

Der Landkreis Würzburg stellt sich in Sachen Katastrophenschutz künftig noch breiter auf: Mit einer baulichen Erweiterung wird das Kreisfeuerwehrzentrum des Landkreises Würzburg in Klingholz zum Katastrophenschutzzentrum. Zusätzlicher Platz für die Lagerung und den Umschlag von Katastrophenschutzausrüstung soll die Einrichtung zum zentralen Dreh- und Angelpunkt in Katastrophensituationen machen.

In der ersten April-Woche 2022 fanden sich mit Landrat Thomas Eberth Mitglieder der Kreisfeuerwehrführung um Kreisbrandrat Michael Reitzenstein sowie Vertreterinnen und Vertreter des Kreistags, der Landkreisverwaltung, des Architekturbüros und des Bauunternehmens sowie Reichenbergs Bürgermeister Stefan Hemmerich in Klingholz zum offiziellen Spatenstich ein.

2016: Erste Erweiterung um Digitalfunk

Bereits im Jahr 2016 wurde der Komplex um eine technisch-taktische Betriebsstelle für den Digitalfunk mit Funkwerkstatt erweitert. Dadurch wurde die Kreisbrandinspektion zur stabsmäßigen Führung bei Groß- und Flächenlagen, wie etwa Unwetterereignissen, unterhalb der Katstrophenschutzebene befähigt. Zudem ist im Feuerwehrzentrum neben der Fahrzeughalle mit fünf Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge und einem Schulungsraum für bis zu 60 Personen die zentrale Atemschutzwerkstatt und ein Teil des gemeinsamen Atemschutzpools des Landkreises Würzburg untergebracht.

Mehr Platz für Katastrophenschutzausrüstung nötig

In den vergangenen Jahren wurde jedoch immer deutlicher, dass die Lagerkapazitäten vor Ort nicht ausreichen: Wichtige Geräte wie eine Sandsackfüllmaschine, Hochwasserpumpen, Sonderlöschmittel, Notdächer für Sturmschäden oder die Ausstattung von Hilfeleistungskontingenten sowie persönliche Schutzausrüstung, die im Zuge der Corona-Pandemie benötigt wurde, können bis dato nicht sachgerecht gelagert werden. Zusätzliche Lager quer über den Landkreis verteilt mussten daher angemietet werden.

Durch die Erweiterung soll nun mit rund 315 Quadratmetern zusätzlicher Lagerfläche und weiteren 250 Quadratmetern überdachter Verladefläche Abhilfe verschafft werden. Nach aktueller Planung soll die Erweiterung bereits im Herbst 2022 in Betrieb genommen werden. Die geschätzten Baukosten sind inzwischen aufgrund der Dynamik in der Baubranche von 700.000 Euro auf rund 1 Million Euro gestiegen – eine Steigerung, die seitens des Kreistags heiß diskutiert und schließlich doch bewilligt wurde. Architekt Matthias Versbach lobte das Engagement des Landkreises und stellte die Planungen sowie den geplanten Bauablauf vor. Für den Rohbau zeichnet die Firma Göbel Hochbau verantwortlich.

„Der Ausbruch eines Krieges in Europa aber auch die Schadensbilder nach dem Sturzregen in Reichenberg haben gezeigt, wie notwendig solche Vorkehrungen sind. Ich spreche daher ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer aus, die so viel für die Menschen in Stadt und Landkreis Würzburg tun. Lassen Sie uns gemeinsam diese neuen Hallen mit noch mehr Sicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger füllen,“ so Landrat Thomas Eberth. „Spatenstiche sind immer ein wichtiger Meilenstein, die Planungsphase ist abgeschlossen und der Bau kann beginnen.“

Feuerwehrzentrum wächst mit den Aufgaben

Mit der Erweiterung des Kreisfeuerwehrzentrums zum Katastrophenschutzzentrum ist der Landkreis Würzburg seiner Zeit ein Stück weit voraus. Mitte März 2022 hatte das Bayerische Innenministerium nach der Vorlage eines Positionspapiers durch den Landesfeuerwehrverband (LFV) Bayern die Errichtung zusätzlicher Lagerkapazitäten für Katastrophenlager bis 2030 ebenfalls empfohlen.

Kreisbrandrat (KBR) Michael Reitzenstein dankte den anwesenden Mitgliedern des Kreistags für die vorausschauende Handlungsweise. „Das Kreisfeuerwehrzentrum hier in Klingholz wächst mit seinen Aufgaben“, so Reitzenstein. „Zunehmend schwere Wetterereignisse und andere Katastrophen haben uns gezeigt, wie wichtig schnelle und zentral koordinierte Hilfe ist. Mit der Erweiterung sind wir für die Zukunft bestens gerüstet und ich danke der Kreispolitik, dass diese Notwendigkeit erkannt und danach gehandelt wurde.“

„Die Entscheidung, die gestiegenen Kosten der Baumaßnahme in Kauf zu nehmen, ist seitens der Kreispolitik bewusst gefasst worden“, betonte Landrat Thomas Eberth. „Denn mit dieser Erweiterung schafft man nicht nur ein Lager, sondern einen Stützpunkt für alle Einsatzlagen, noch mehr Sicherheit für die Bevölkerung und stärkt damit die Einsatzbereitschaft aller Wehren im Landkreis“. Neben der Lagerung von lebenswichtiger Ausrüstung für den Katastrophenfall könnten hier auch Übungen bei schlechtem Wetter oder ein sicheres Verladen von Gütern jederzeit sichergestellt werden.

Mit dem symbolischen Spatenstich wurde die Maßnahme schließlich begonnen und alle wünschten eine unfallfreie und zügige Bauphase.