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16.06.2020

Landkreistour von Landrat Eberth: 1. Station Aub - Enger Schulterschluss zwischen Landkreis und Gemeinden als Ziel

In A wie Aub begann Thomas Eberth, seit 1. Mai 2020 Landrat des Landkreises Würzburg, seine Besuchsreihe in den 52 Gemeinden, Märkten und Städten des Landkreises, die er sich für seine ersten sechs Amtsjahre vorgenommen hat. Die erste Station der Landkreistour führte Eberth in den südlichen Landkreisteil, in die kleine Stadt Aub mit ihren Ortsteilen Baldersheim und Burgerroth. Aub ist die drittkleinste Stadt in Bayern mit einer langen Geschichte, historischem Stadtbild, hervorragender Kultur und viel ehrenamtlichem Engagement.

„Ich war selbst zwölf Jahre Bürgermeister von Kürnach und möchte als Landrat möglichst direkt und vor Ort erfahren, wo unsere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister – und damit die Gemeinden – der Schuh drückt. Ich möchte wissen, welche Entwicklung ein Ort nimmt, nehmen kann und wo die Herausforderungen liegen. So kann die Zusammenarbeit des Landratsamtes mit den Kommunen noch besser werden“, betont Landrat Eberth.

Im Auber Rathaus empfingen den Landrat Bürgermeister Roman Menth, zweiter Bürgermeister Klaus Saliger, Geschäftsleiter Jürgen Rhein, Bauamtsleiter Dietmar Schmidt, Liegenschaftsverwalterin Margit Schreiber sowie der ehrenamtliche Kulturreferent Johannes Wolf. Den Landrat begleiteten der Leiter des Bauamtes, Dr. Benedikt Kaufmann, der Leiter der Kreisentwicklung, Michael Dröse und Pressesprecherin Eva Schorno.


Großes Thema Innenentwicklung – Modernes Wohnen in historischen Mauern

Mit insgesamt 1480 Einwohnern, davon 1007 in Aub, 410 in Baldersheim und 63 in Burgerroth gehört Aub zu den kleineren Gemeinden des Landkreises. Das alles beherrschende Thema in Aub ist der Erhalt des Städtchens als Kleinzentrum mit vielen Dienstleistungen und Geschäften vor Ort. Hierzu gehören auch die Sicherung der Grundschule und der medizinischen Versorgung. Dazu muss die Einwohnerzahl stabilisiert werden, erklärte Bürgermeister Roman Menth.

Im Fokus steht hierbei die Innenentwicklung, um die Leerstände weiterhin erfolgreich zu bekämpfen. Vor zehn Jahren gab es noch 36 leerstehende Wohnhäuser, davon sind derzeit bereits wieder zehn bewohnt und zum Teil mustergültig saniert. Weitere Sanierungen laufen oder sind durch das neue Quartiersmanagement in Planung. Der Altort steht unter Ensembleschutz, denn das geschlossene Ortsbild mit der gänzlich erhaltenen Stadtmauer hat viel Charme und historische Bausubstanz. „Wir wollen zeigen, dass sich modernes Wohnen in historischen Gebäuden wunderbar vereinbaren lässt“, betont Menth.

Mit einem gezielten Leerstandsmanagement, dem Ankauf leerstehender Gebäude durch die Stadt für das neue Quartiersmanagement sowie einem attraktiven Förderprogramm soll es gelingen, noch mehr private Bauherrn oder Käufer von modernen Wohnen in historischen Gemäuern zu überzeugen.

Genau das unterstützt Landrat Eberth mit der Task-Force Innenentwicklung: „Es gilt, Menschen den innerörtlichen Wohnraum schmackhaft zu machen und durch Beratung, steuerliche Anreize und Förderung den Leerstand zu beseitigen und Kinderlachen in alte Gemäuer zu bringen“, ist sich Eberth der Zukunftsaufgabe bewusst.

„Darüber hinaus brauchen wir jedoch auch Bauplätze für junge Familien, die im Grünen wohnen wollen“, ergänzt Menth. Dies soll mit der Ortsabrundung Heerstraße II, wo bald 14 Bauplätze zur Verfügung stehen sollen, gelingen.

Gute Infrastruktur und kulturelle Vielfalt

Aber auch die Gewerbestruktur mit Apotheke, Bäckereien, Drogerie und Bekleidung soll erhalten bleiben. Besonders stolz ist man auf die fünf gastronomischen Betriebe, beliebte Treffpunkte für Einheimische und Gäste. Die kulturelle Vielfalt mit einem großartigen ehrenamtlichen Engagement der Bürger*innen soll erhalten bleiben, denn das Fränkische Spitalmuseum, die Spitalbühne, Ars musica und vieles mehr locken nicht nur Einheimische an. Was allerdings fehlt, ist ein größerer Veranstaltungsraum.

Landrat Eberth zeigte sich beeindruckt vom zupackenden Bürgerengagement, sei es beim Umbau des Gemeinschaftshauses in Baldersheim, wo Jugendzentrum, Musikkapelle und Kindergottesdienst in einem Projekt vereint werden, oder beim Betrieb des Spitalmuseums. Auch das idyllische kleine Familienbad in Baldersheim wird mit einem hohen ehrenamtlichen Anteil gepflegt und betrieben.


In Burgerroth zeigte Kreisrätin und Stadträtin Lioba Kinzinger die erst kürzlich innen und außen sanierte klassizistische St. Andreas-Kirche. Gleich nebenan nimmt die Stadt nun den Umbau des Feuerwehrhauses in Angriff und will die Platzsituation neugestalten.


Beim Rundgang durch die Stadt begeistert sich Landrat Thomas Eberth an der weitgehend fertiggestellten neuen Gollachbrücke. „Das wird ein richtiges Schmuckstück als Eingang in die Stadt“, freut sich Eberth. Überhaupt bezaubert der Charme des Gollachstädtchens und das Marketingmotto „Kleine Stadt. Große Freude.“ wirkt authentisch und vielversprechend. „Aub hat Potential für alle Generationen und dieses muss weitergeben werden“, so Eberth.


Wünsche ans Landratsamt

Und was wünschen sich die städtischen Verwaltungsangestellten vom Landratsamt? Bauamtsleiter Dietmar Schmidt fragt nach regelmäßigen Treffen mit dem Bauamt des Landkreises (die bereits in der Planung sind), wünscht sich mehr Ortstermine, um konkrete Einblicke in spezielle Bauvorhaben zu gewinnen.

Geschäftsleiter Jürgen Rhein schätzt die Beratung durch die Kommunalaufsicht des Landkreises und die Auskünfte der Staatlichen Rechnungsprüfungsstelle, wünscht sich jedoch mehr Hilfestellung vom Landratsamt bei Querschnittsaufgaben wie etwa beim Datenschutz, IT oder Breitbandausbau. Hier schwebt Landrat Eberth bereits eine Art Servicestelle für die Gemeinden vor, die Handlungsempfehlungen für alle 52 Kommunen des Landkreises zu bestimmten Themen erarbeiten könnte.

Besonders ist die „de-zentrale“ Lage von Aub, erläutert Bürgermeister Roman Menth: „Wir liegen am südlichsten Rand des Landkreises Würzburg, dafür aber mitten im Grenzgebiet zu Baden-Württemberg und den benachbarten Landkreisen. Wünschenswert wäre eine bessere Vernetzung im öffentlichen Nahverkehr mit dem Rhein-Neckar-Verbund und dem Nürnberger Raum.

Auch ganz konkrete Fragen nach der Versetzung von Verkehrsschildern oder gewünschten Geschwindigkeitsbeschränkungen konnten vor Ort direkt besprochen werden.