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28.04.2022

Abwägung zwischen Mensch und Natur misslungen: Landrat Thomas Eberth bedauert Entscheidung der Regierung von Unterfranken Planungsstopp für die Ortsumgehung Giebelstadt

Die von den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern von Giebelstadt sehnlich erwartete Ortsumgehung der B 19 wird es nach Pressemitteilung des Staatlichen Bauamtes nun doch nicht geben. Ein Stopp aus Naturschutzgründen der Regierung von Unterfranken verhindert weitere Planungen für die Umfahrung der mit täglich rund 12.000 Fahrzeugen belasteten Ortsdurchfahrt von Giebelstadt und der an der B 19 anliegenden Ortsteile Euerhausen und Herchsheim. Bereits seit 2003 war die Ortsumgehung im vordringlichen Bedarf der Bundesverkehrswegeplanung und seit vielen Jahren wurde geplant, Flächen gekauft, Gutachten erstellt, Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen erarbeitet.

Landrat Thomas Eberth zeigt sich schockiert von der Nachricht, dass die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Unterfranken die Planungen des Staatlichen Bauamtes nach nunmehr rund 20 Jahren gestoppt hat. „Für mich stimmt hier die Abwägung zwischen den Schutzgütern Mensch und Natur nicht“, so Eberth.

„Obwohl sich die Gemeinde Giebelstadt seit Jahren und mit Erfolg um Ausgleichsflächen für den Bau der Umgehungsstraße bemüht hat, gewichtet die Höhere Naturschutzbehörde nun den Schutz der Wiesenweihe und des Feldhamsters höher als den Schutz der Menschen, die an der mit hohem Verkehr belasteten Ortsdurchfahrt wohnen. Verkehrslärm macht krank, und mit der Entscheidung der Regierung von Unterfranken bleibt dieses Gesundheitsrisiko für die Giebelstädter Bürgerinnen und Bürger mit Ortsteilen weiter bestehen“, so Landrat Eberth.

Der Bau der Umgehungsstraße hätte auch eine erweiterte Entwicklungschance für den südlichen Landkreis Würzburg bedeutet. „Und bei anderen Straßenbaumaßnahmen im Landkreis konnten wir eindrucksvoll zeigen, dass der Straßenbau mit den notwendigen Ausgleichsmaßnahmen als ein Gewinn für die Verkehrssicherheit von Auto- und Radfahrern, für die Anwohner, für Handel und Gewerbe und für die Natur und Umwelt gelingen kann“, betont Eberth.

Landrat Eberth macht deutlich: „Ich bedauere sehr, dass hier nun 20 Jahre Planungsarbeit und eine hohe Summe an Steuergeldern in den Sand gesetzt werden, nur weil bei der Interessensabwägung unterschiedliche Maßstäbe angelegt wurden.“

„Über diesen Verwaltungsvorgang muss auch die hohe Politik in München und Berlin diskutieren, sonst bauen wir keine Zugverbindungen oder Straßen mehr“, ist sich Eberth sicher.