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04.02.2021

Landrat informiert sich vor Ort im St. Josef-Stift Eisingen
Führungsgruppe Katastrophenschutz unterstützt mit bedarfsgerechten Hilfen

Aufgrund des Corona-Infektionsgeschehen ist das St. Josefs-Stift Eisingen im Fokus der Öffentlichkeit. Daher hat sich Landrat Thomas Eberth gemeinsam mit Bürgermeisterin Ursula Engert vor Ort über die aktuelle Lage ein Bild gemacht und mit der Einrichtung für Menschen mit Behinderung weitere Maßnahmen besprochen. Im Moment sind dort 34 der betreuten Personen, 2 Werkstattbesucher*innen sowie 32 Mitarbeiter*innen positiv auf das Coronavirus getestet. Drei der erkrankten betreuten Personen werden derzeit stationär in einer Würzburger Klinik behandelt.

Die Geschäftsleitung hat am vergangenen Wochenende die Führungsgruppe Katastrophenschutz Würzburg-Land (FüGK) dringend um Hilfeleistungen ersucht. In enger Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen BRK, Johanniter und Malteser Hilfsdienst, der Bundeswehr sowie der Uniklinik Würzburg konnte unverzüglich ein umfangreiches, bedarfsgerechtes Maßnahmenpaket geschnürt werden, um das
St. Josefs-Stift bestmöglich zu unterstützen:

  • Zur Unterstützung der Ärzte bei der medizinischen Versorgung in der heilpädagogischen Einrichtung wurden aus den Reihen der Hilfsorganisationen die angeforderten vier Personen im Schichtdienst gestellt.
  • Mehrmals pro Woche werden Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen durch die Einrichtung mit Antigen-Schnelltests getestet, unterstützt durch Kräfte der Bundeswehr und koordiniert durch das Testmanagement am Landratsamt. Ebenso wurden bisher bei drei Testterminen mit PCR-Tests insgesamt 1.500 Personen an der mobilen Teststrecke der Regierung von Unterfranken abgestrichen.
  • Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung durch Dr. Gabriel Schober, Dr. Ullrich Hübner und Dr. Mathias Finger.
  • Lieferung von Schutzmasken sowie Persönlicher Schutzausrüstung für das gesamte Personal der Einrichtung sowie die zusätzlich eingesetzten Kräfte.
  • Organisation und Lieferung von Infusionsständern aus den Beständen der Uniklinik Würzburg.
  • Der Kontakt zum vom Freistaat Bayern eingerichteten Pflegepool wurde hergestellt, bei dem sich freiwillige Helfer melden können.

Beim Gespräch diese Woche ging es neben der aktuellen Situation im St. Josefs-Stift auch um die Evaluation der bisher von der FüGK Würzburg-Land geleisteten Hilfen. Andreas Ullherr, pädagogischer Leiter Wohnen des St. Josefs-Stifts, dankte Landrat Thomas Eberth für die bisherige Unterstützung, die kurzfristig zur Verfügung gestellt werden konnte. Gleichzeitig machte er deutlich, dass sich zwischenzeitlich ein erweiterter Hilfebedarf ergeben hat: „Wir arbeiten hier seit Beginn des Infektionsgeschehens wirklich am Limit und sind nun auf externe Hilfe angewiesen.“

Der Landrat zeigt sich angesichts der großartigen Eigenleistung des St. Josefs-Stifts und anderer unterstützender Einrichtungen beeindruckt und sagte weitere Unterstützung zu.

Als konkreten Auftrag für die FüGK nahm Eberth mit, dass nunmehr ab sofort acht Sanitätskräfte der Hilfsorganisationen gebraucht werden, sowie ein Einsatzleiter. BRK, Johanniter, Malteser und DLRG stellen diese Einsatzkräfte aus ihren Reihen. „Die Unterstützung durch die Hilfsdienste wird von den betroffenen Wohngruppen als deutliche Entlastung wahrgenommen und ist daher enorm wichtig“, so Andreas Ullherr. Darüber hinaus wurden Sanitätssoldaten der Bundeswehr zur Unterstützung im St. Josefs-Stift beantragt, zwei Soldaten sollen in der Verwaltung eingesetzt werden.

Weiter hat die FüGK Würzburg-Land mit dem Würzburger Team der Psychosozialen Notfallversorgung Kontakt aufgenommen, um Gesprächsangebote für Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen zu organisieren.

„Wir können mit bewährten Kräften in unserer Führungsgruppe Katastrophenschutz, dem Gesundheitsamt, den Hilfsorganisationen und der Bundeswehr das St. Josefs-Stift vielseitig unterstützen. Diese Kräfte bündeln wir, um der Einrichtung in dieser schwierigen und kräftezehrenden Zeit bestmöglich und nach ihrem individuellen Bedarf zu helfen. Darüber hinaus wird der weitere Hilfebedarf jeweils an die aktuelle Lage angepasst.“

Er appellierte – auch im Namen von Bürgermeisterin Ursula Engert – an die Bürger*innen von Eisingen und Umgebung, trotz des Infektionsgeschehens im St. Josefs-Stift besonnen und ruhig zu agieren: „Wer die bekannten Hygiene- und Abstandsregeln befolgt, schützt sich vor einer Ansteckung – auch mit den Virusmutationen. Vom St. Josefs-Stift geht keine Gefährdung für die Bevölkerung aus, es besteht für die Bürger*innen im Ort kein Anlass zu gesteigerten Ängsten oder gar Hysterie. Das St. Josefs-Stift selbst und alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck daran, diese Krise bestmöglich zu bewältigen. Allen eingesetzten Kräften danke ich sehr herzlich für diesen aufopferungsvollen Einsatz.“

Auch die Impfungen der Außengruppen und Bewohner soll zeitnah eingetaktet werden und erfolgen.