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27.07.2020

Landrat zeichnet Ehrenamtliche für langjährige Dienstzeit beim Bayerischen Roten Kreuz aus

Zwölf Frauen und Männern aus dem Landkreis Würzburg verlieh Landrat Thomas Eberth im Auftrag des Bayerischen Innenministers das Ehrenzeichen für Verdienste um das Bayerische Rote Kreuz (BRK). Eberth, zugleich Vorsitzender des BRK-Kreisverbands Würzburg, freute sich in doppelter Funktion, den Helferinnen und Helfern im Rettungsdienst für 25, 40 oder 50 Jahre Dienstzeit zu danken. „Sie prägen unsere Gesellschaft und leisten einen ganz wichtigen Dienst an Ihren Mitmenschen“, sagte Eberth bei der Aushändigung der Ehrenzeichen. „Ich wünsche uns allen, dass es auch weiterhin Menschen gibt, die Kraft aus dem Ehrenamt schöpfen und Gutes für andere tun. Denn ohne Ehrenamt wäre unsere Gesellschaft arm.“

BRK-Kreisbereitschaftsleiter Martin Falger ergänzte: „Heute würdigen wir Menschen, die aktiv – praktisch mit Händen und Füßen – ehrenamtlich im Dienst sind. Hier wird das Bayerische Rote Kreuz gelebt“.

25 Jahre Engagement im BRK

Mit dem Ehrenzeichen am Band in Silber wurde Günter Krämer aus Oberpleichfeld ausgezeichnet. Er trat 1994 in die BRK-Bereitschaft ein. Nach seiner Sanitätsausbildung unterstützte er die Ortsgruppe Oberpleichfeld im Sanitätsdienst, bei Blutspende-Terminen sowie in der Mittelbeschaffung. 1997 bis 1998 sowie von 2001 bis 2005 war er stellvertretender Bereitschaftsleiter und Leiter der Ortsgemeinschaft Oberpleichfeld.

Ebenfalls seit 25 Jahren ist Herbert Klenk aus Giebelstadt beim BRK. 2002 übernahm er zunächst kommissarisch das Amt des Bereitschaftsleiters in Giebelstadt und genießt seitdem das Vertrauen der Helferinnen und Helfern, dieses Amt fortzuführen. Egal ob bei Sanitätsdiensten, bei Einsätzen der Schnelleinsatzgruppe, bei der Blutspende, den Altkleider-Sammlungen oder dem Sozialdienst, Herbert Klenk ist aus der Bereitschaft Giebelstadt nicht mehr wegzudenken.

Walter Fehrenz aus Rottendorf begann seine aktive Laufbahn 1994 in der Wasserwacht Grainau in Oberbayern. Seit seinem Umzug 2011 arbeitet er in der Ortsgruppe Rottendorf mit. Als stellvertretender Technischer Leiter – seit 2013 in Rottendorf und seit 2017 in der Kreiswasserwacht Würzburg – ist er für Einsatzdienste und die Funktionsfähigkeit von Einsatzmaterial und Einsatzstrukturen mitverantwortlich. Sein Aufgabenbereich umfasst insbesondere die Einsatzplanung und Organisation von Wachdiensten für die Betreuung des Badesees Erlabrunn. Er investiert viel Zeit und Engagement um dafür Sorge zu tragen, dass ein bewachter Badebetrieb möglich ist. Als Ausbilder fürs Rettungsschwimmen gibt er sein Wissen weiter und hilft so, Ertrinkungsunfälle zu verhindern.


40 Jahre im Dienst des Roten Kreuzes

Mit dem Ehrenzeichen am Band in Gold wurde Bernhard Scheckenbach aus Rottendorf ausgezeichnet. Er trat 1979 in die Wasserwacht, Ortsgruppe Rottendorf, ein. Seit nahezu 30 Jahren lenkt er die Geschicke der Ortsgruppe. In diese Zeit fällt die Neuerrichtung des Schwimmbads in Rottendorf, das die Wasserwacht unter Führung von Bernhard Scheckenbach begleitet und betreut. Auch am Bau des Hauses der Rotkreuzgemeinschaften in Rottendorf war er als Führungskraft maßgeblich beteiligt. Seit 2009 führt Bernhard Scheckenbach auch die Kreiswasserwacht Würzburg. Trotz seiner Leitungsaufgaben hat er immer wieder selbst als Einsatzkraft mitgewirkt, übernahm zum Beispiel Wachdienste am Badesee Erlabrunn. Auch zu Hochwassereinsätzen rückte er aus und half bei Ligaspielen im Fußball als Sanitäter aus.


50 Jahre Engagement im BRK

Reinhold Dietsch aus Rottendorf ist seit 1969 beim Bayerischen Roten Kreuz. Er bildete sich über die Jahre fort bis zum Rettungsassistenten und machte sein Ehrenamt schließlich zum Beruf. Er wurde Rettungssanitäter, dann Leitstellendisponent, stellvertretender Kreisgeschäftsführer Würzburg und war bis vor kurzem BRK-Bezirksgeschäftsführer. Zugleich blieb er ehrenamtlich tätig und beteiligte sich an Projekten seiner Bereitschaft Rottendorf. Als Mitglied in der Projektleitung stellte er das Haus der Gemeinschaften auf ein festes Fundament. Mit dem gleichen Engagement brachte er sich auch bei der Neubeschaffung des „Helfer-vor-Ort-Fahrzeugs“ mit ein. Mittlerweile ist Reinhold Dietsch im Ruhestand, aber sein Ehrenamt lässt ihn nicht los. Er ist noch Mitglied im Aufsichtsrat des Blutspendedienstes, stellvertretender Vorsitzender des BRK-Gleichstellungsbeirats und Mitglied im Vorstand der Schwesternschaft des BRK.

Seit 1969 ist auch Manfred Neuhöfer in der Bereitschaft Rottendorf aktiv. Von 2005 bis 2007 war er Bereitschaftsleiter und hat in dieser Zeit den „Helfer-vor-Ort“ aus der Taufe gehoben. Mit seinem Wissen und seinem Engagement ist er auch der aktuellen Bereitschaftsleitung eine große Hilfe. Den Bau des Hauses der Gemeinschaften brachte er gemeinsam mit den Geehrten Reinhold Dietsch und Bernhard Scheckenbach 2009 erfolgreich zum Abschluss. Die Einrichtung ist ein wichtiger Stützpunkt im Konzept der Schnelleinsatzgruppen im Kreisverband Würzburg. Während des großen Oderhochwassers half Manfred Neuhöfer im Behelfskrankenhaus in Dresden mit. Er ist auch nach 50 Jahren Dienst noch im Katastrophenschutz, im „Helfer-vor-Ort“ sowie im Sanitätsdienst aktiv.

Dr. Peter Rost aus Randersacker trat 1966 in das Rote Kreuz im Kreisverband Würzburg ein. Er studierte Medizin, übernahm in den 70er Jahren die Praxis seines Vaters und engagierte sich als Kolonnenarzt der Kolonne Randersacker. Viele Jahre lang war er bei Sanitätsdiensten die ärztliche Stütze der Bereitschaft. Dem engagierten Rotzkreuzler und Kommunalpolitiker ist es gelungen, seine Motivation erfolgreich weiterzugeben: nicht nur in den Sanitätskursen, sondern auch in der Familie. Zwei seiner Söhne sind ebenfalls Ärzte geworden. Einer der beiden führt die Familienpraxis in dritter Generation fort. Auch das Ehrenamt des Bereitschaftsarztes liegt in dritter Generation in den Händen der Familie Rost.

Für 50 Jahre Engagement ausgezeichnet wurde auch eine Gruppe von Rettungsdienstlern aus Röttingen. Elisabeth Fackelmann, Günter Fackelmann, Peter Geßner, Erich Englert und Richard Amersbach belegten mit 16 Jahren einen Erste-Hilfe-Kurs und entschlossen sich, beim Roten Kreuz Mitglied zu werden. Beim größten Einsatz in der Röttinger Geschichte, dem Einsturz des Ostflügels der Burg Brattenstein 1971, waren sie bereits dabei. Die Gruppe zeigte in den zurückliegenden 50 Jahren viel Initiative und Verantwortung. Elisabeth Fackelmann beispielsweise rief den ersten Kleider- und Spielzeugflohmarkt in der Burghalle Röttingen ins Leben. 1984 begannen die sehr zeitintensiven Festspieldienste. Außerdem standen Volksfestdienste, Fußballturniere sowie Sanitätsdienste bei Veranstaltungen in den umliegenden Gemeinden in den Terminkalendern der Geehrten. Zusätzlich übernahmen sie in den Sommermonaten noch Dienste im Iglu, der Sanitätsstation an der Autobahn. Bis heute helfen sie bei den Blutspendeterminen in Röttingen sowie bei den Frankenfestspielen mit. Günter Fackelmann und Peter Geßner bauen außerdem den Wagen für den Volksfestumzug.

Drei weitere Ehrenamtliche aus Röttingen wurden mit dem Ehrenzeichen für 25-, 40- und 50-jährige Dienstzeit beim BRK ausgezeichnet. Sie waren an der Feierstunde jedoch verhindert.