Seiteninhalt

01.06.2010

Neue Notrufnummer 112 hat sich noch nicht durchgesetzt

Seit der Inbetriebnahme der Integrierten Leitstelle gilt in den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg sowie der Stadt Würzburg für Feuerwehr und Rettungsdienst die gemeinsame Notrufnummer 112. „Es wird aber noch einige Jahre brauchen, bis sich die 112 in den Köpfen, auf Kalendern und Klebezetteln durchsetzen wird“, weiß Landrat Eberhard Nuß (Landkreis Würzburg), Vorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung.

In den drei Monaten seit der Inbetriebnahme der Integrierten Leitstelle haben die Disponen-ten der Berufsfeuerwehr festgestellt, dass die bisherige Notrufnummer 19222 nahezu unver-ändert für medizinische Notrufe angewählt wird. „Die wird auch noch einige Jahre weiterlau-fen, es wird niemand in einer Notfallsituation per Band auf eine andere Nummer verwiesen“, beruhigt Nuß.

Die Rettungsdienste BRK, Malteser und Johanniter werben jetzt auch auf ihren Einsatzfahrzeugen für die neue Notrufnummer 112. Bei den Feuerwehren ändert sich dagegen nichts – da klebt die Nummer des gebührenfreien Notrufs in der Regel schon bei der Fahrzeugauslieferung.

BRK-Rettungsdienstleiter Jens-Uwe Greiner erklärt, dass Feuerwehr und Rettungsdienst jetzt sowohl aus dem Festnetz als auch über Mobilfunk ohne Ortswahl erreicht werden können. „Hat das Mobiltelefon keinen Empfang im Netz der eigenen SIM-Karte, wird automatisch über ein fremdes Netz vermittelt“, erklärt Greiner. Ein solcher Notruf hat im Mobilfunknetz Priorität, nötigenfalls wird eine andere Verbindung getrennt.

In ganz Bayern werden Integrierte Leitstellen flächendeckend eingerichtet, in denen die Alarmierung von Feuerwehr und Rettungsdienst zusammengeführt wird. Die Bayerische Staatsregierung hatte im Jahr 2001 die politische Grundsatzentscheidung getroffen, die einheitliche Notrufnummer 112 zu realisieren und Integrierte Leitstellen in Bayern einzurichten.

Text: Paul Justice

 

Landrat Eberhard Nuß, Jens-Uwe Greiner