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03.12.2021

Nussbäume und Elsbeeren für den Remlinger Zukunftswald

Dem deutschen Wald geht es allgemein nicht gut. Dürre, Stürme, Waldbrände oder Borkenkäferbefall setzen ihm in den letzten Jahren zu. So beginnt der Waldbericht 2021 der Bundesregierung. Damit dies nicht so bleibt, ist aktive Unterstützung für die heimischen Wälder auch auf der fränkischen Trockenplatte wichtig.

„Jammern über den Ausfall der Buche hilft nicht weiter, wir müssen Alternativen überlegen und diese dann konsequent umsetzten“, ist sich Landrat Thomas Eberth sicher. Dabei hilft auch der Landschaftspflegeverband Würzburg e.V. (LPV) aktiv mit und erarbeitete mit den Förstern ein Konzept, wie auch Trockenstandorte belebt werden können. So wurden jetzt 500 Wald- Bäume im Remlinger Forst nachgepflanzt. Ermöglicht wird die Pflanzaktion durch eine Spende des Vergleichsportals CHECK24, das die Mittel für 100.000 Bäume bereitgestellt hat. Beteiligt an dieser Aktion sind viele der 181 Landschaftspflegeverbände überall in Deutschland.

300 Nussbäume, 200 Elsbeeren sichern die Zukunft des Waldes

Auch für den Laien sind mittlerweile die massiven Baumschäden gerade hier im niederschlagsarmen Unterfranken deutlich erkennbar. Der Start auf Remlinger Gemarkung fand in der Waldabteilung Mittelholz und am Alten Berg statt. Hier wurden 300 Nussbäume gepflanzt. „Gerade die indische Nuss ist trockenresistent und kann sich auf diesem Standort gut entwickeln“, ist sich Timo Renz, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Würzburg sicher. 200 Elsbeeren werden noch folgen.

Die Waldfläche der Marktgemeinde Remlingen trifft der Klimawandel durch die Trockenheit der letzten Jahre sehr stark. Skelettreiche Böden, die wenig Wasserspeicherkapazität aufweisen, dazu noch mit geringer Humusauflage, haben einer langjährigen Trockenperiode kaum etwas entgegenzusetzen. Wenn das Wasser fehlt, haben die heimischen Rotbuchen, vor allem die, die älter sind als 30 Jahre, und auch die Fichten extreme Schwierigkeiten, sich mit genügend Wasser zu versorgen. Benötigt werden mehr als 500 Liter täglich.

Um dieser klimatischen Veränderung zu trotzen, wird auf den geschädigten Standorten versucht, mit Baumarten wie Walnuss und Elsbeere, die die Trockenheit besser vertragen, die Waldflächen zu unterstützen. Ihr hohes Samenpotential im Wald soll dafür sorgen, langfristig ohne Pflanzungen auszukommen, da die Elternsamenbäume dann bereits vorhanden sind. „Durch das Einbringen unterschiedlichen Baumarten besteht die Chance, durch die Vielfalt einige Zukunftsarten und -bäume zu entwickeln, die die Trockenheit besser überstehen und damit Naturverjüngung in der Zukunft ermöglichen“, freut sich Landrat Thomas Eberth über der gelungenen Pflanzaktion im Remlinger Wald.

Pflanzaktion stärkt Gemeinschaftsgefühl und die Umwelt

Um den Zukunftswald zu pflanzen, halfen viele Hände aus der Gemeinde mit: Koordinator Niels Koelbl vom LPV Würzburg, die Vorortorganisation übernahm die 2. Bürgermeisterin Eva Maria Stenke mit Förster Timo Renz und besonders das „Pflanzteam“ aus Bauhof, Jugendliche der Konfirmandengruppe Remlingen, Bürgerinnen und Bürger, Groß und Klein, Marktgemeinderäte sowie Bürgermeister Günter Schuhmacher arbeiteten tatkräftig mit. Auch Landrat Thomas Eberth kam vorbei und begutachtete die Situation und pflanzte einige Nussbäume mit dem Bürgermeister.

Zweite Bürgermeisterin Eva Maria Stenke zeigte sich beeindruckt von der Einsatzfreude der Remlinger: „Das Projekt rannte in Remlingen offene Türen ein. Es war toll zu sehen, wie vom 4-Jährigen bis zum Rentner jeder seinen Teil beigetragen hat.“ Landrat Thomas Eberth ergänzte: „Die Remlinger zeigen, wie wir gemeinsam tatkräftig und engagiert unseren Wald und damit auch das Klima retten können. Wenn alle anpacken, Freizeit und Knowhow einbringen, hilft das der Umwelt und schafft ein einzigartiges Gemeinschafts- und Heimatgefühl.“