Seiteninhalt

29.11.2021

Ortsverbindungsstraße Thüngersheim - Güntersleben: »Schrann« bei Glätte, Schnee und Eis gesperrt Sicherheit vor Zeitersparnis: Kein Winterdienst auf steiler Straße möglich

Die Ortsverbindungsstraße zwischen Thüngersheim und Güntersleben wird wie bisher auch im Winter 2021/22 bei schlechter Witterung gesperrt. Unter anderem wegen des steilen Gefälles ist ein verkehrssicherer Winterdienst auf dieser Strecke nicht möglich. Da die Straße derzeit aber als inoffizielle Umfahrung der wegen des Vollausbaus gesperrten Wü 3 häufiger befahren wird, fanden sich Günterslebens Bürgermeisterin Klara Schömig sowie die Bürgermeister Michael Röhm (Thüngersheim) und Jürgen Götz (Veitshöchheim) mit Landrat Thomas Eberth und Jan Voll vom Staatlichen Bauamt Würzburg am Montag in einer Videokonferenz zusammen, um mögliche Optionen zu besprechen. Notwendig war dies, da die Baumaßnahme zwischen Veitshöchheim und Gadheim im Bereich der Ortsdurchfahrt Gadheim nicht wie geplant zu Weihnachten fertiggestellt werden kann.

Staatliches Bauamt sieht keine Alternative zur Sperrung

Die Sperrung der sogenannten „Schrann“ bei Glätte, Schnee und Eis sei allerdings nicht nur nachvollziehbar, sondern auch dringend angeraten, bestätigt Jan Voll, Abteilungsleiter Straßenbau am Staatlichen Bauamt Würzburg. Die Gründe liegen auf der Hand: Einerseits die mit bis zu 12 % sehr steile Steigung und die teils schmale Fahrbahn mit knappem Bankett bei direkter Hanglage zum Wald und zu den Weinbergen. Für eine verkehrssichere Nutzung an Glatteistagen fehlen die Leitplanken zum Schutz der Verkehrsteilnehmer. Zudem ist die Strecke aufgrund ihrer Beschaffenheit auf Fahrzeuge von maximal 3,5 Tonnen beschränkt. Die Winterdienstfahrzeuge der Straßenmeisterei Würzburg bringen allerdings durch ihre Beladung mit Streugut schnell mehr als 14 Tonnen auf die Waage. Auch um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, sei ein Einsatz auf dieser Straße also technisch nicht vertretbar. Eine offizielle Umleitung für den Verkehr, der sonst über die im Bau befindliche Wü 3 rollt, ist die Route aber ohnehin nicht. Die Umleitungsstrecken bei Maßnahme dieser Größenordnung verlaufen grundsätzlich auf dem Streckennetz der Bundes- Staats- und Kreisstraßen.

„Im Zuge der Planungen zur Wü 3 wurde die Schrann aber dennoch auch als mögliche Umleitungsstrecke geprüft“, bestätigt Jan Voll. Lage, Topografie und Zustand der Strecke hätten dies jedoch ausgeschlossen. Die offizielle Umleitung führt in beiden Richtungen über Rimpar, Versbach, Würzburg und die B 27.

Straße im Winter regelmäßig gesperrt

Neu ist das Ganze aber nicht: Die Strecke zwischen den Gemeinden Thüngersheim und Güntersleben, die sich für den Winterdienst verantwortlich zeichnen, wurde in den vergangenen Jahren bei ungünstiger Witterung regelmäßig für den Verkehr gesperrt. Zwar schmerze die fehlende Verbindung in diesem Winter doppelt, die Lösung sei jedoch die sicherste in der kalten Jahreszeit, waren sich Bürgermeister und Landrat einig. „Dass wir die Strecke gerade während der Bauarbeiten an der Wü 3 bei schlechter Witterung sperren müssen, ist bedauerlich“, räumt Landrat Thomas Eberth und die Bürgermeister ein. „Aber wir beziehen damit auch klar Position: Lieber ein paar Minuten länger im Auto, als bei ungünstigem Wetter im Graben zu landen.“