Seiteninhalt

26.08.2021

Rehkitzretter bewahren mehr als 60 Tiere vor dem sicheren Tod

Enge Kooperation des Landkreises Würzburg mit der Kreisgruppe des Bayerischen Jagdverbands

Landwirte haben ihre Feldfrüchte auch im Landkreis Würzburg inzwischen größtenteils eingefahren. Während der Mäharbeiten kam dabei jährlich eine Vielzahl von Rehkitzen und anderen Tieren grausam ums Leben. Um dies zu vermeiden, hat die Kreisgruppe Würzburg des Bayerischen Jagdverbands (BJV) 2019 ein Team von Rehkitzretterinnen und Rehkitzrettern ins Leben gerufen. Diese suchen die Wiesen und Felder vor dem Einsatz der Erntemaschinen mit der Hilfe von Drohnen ab und bringen die Tiere in Sicherheit.

Die Kitzretterinnen und Kitzretter der BJV-Kreisgruppe war 2021 im dritten Jahr der Kitzsuche besonders erfolgreich: Insgesamt konnten an 17 Einsatztagen in 25 Revieren/Gemeinden 53 Rehkitze, vier Junghasen und einige Fasanengelege gefunden und vor dem sicheren Tod bewahrt werden.

Zweite Drohne hilft noch mehr Leben zu retten

Vor allem die Anschaffung einer zweiten Drohne scheint sich gelohnt zu haben. Denn in diesem Jahr wurden mehr Tiere gerettet als in den vergangenen beiden Vorjahren zusammen. Michael Hein, Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Würzburg, kommt es dabei auf jedes einzelne Tier an. „Wichtig ist bei alledem die Rückmeldung, dass bei den durchgeführten Mäharbeiten keine Kitze zu Tode gekommen sind“, betont er. Dabei komme es vor allem auf die Kooperation der Landwirte an – und die funktioniere.

Landrat Thomas Eberth lobte den Einsatz der Jägerinnen und Jäger. Neben der Rettung der Tiere habe das Miteinander von Landwirten und Jagdpächtern nämlich noch einen weiteren positiven Effekt: Der Einsatz knüpfe auch zwischenmenschlich Verbindungen. „Man lernt sich kennen, arbeitet zusammen, tauscht sich aus und erkennt, dass Jäger und Landwirte unsere aktiven Naturschützer sind“, betont Eberth. „Jetzt müssen sich noch Hundehalter in der Feldflur mit ihren Tieren vernünftig verhalten. Dann wird die Wildtierpopulation und hier gerade auch die Feldvögelarten und das Niederwild gestärkt“, sind sich Hein und Eberth einig.

Mehr als 250 Stunden freiwilliger Arbeit

Die freiwilligen Helferinnen und Helfer suchten nämlich während ihrer Rettungseinsätze mehrere hundert Hektar Mahdflächen ab und leisteten dabei mehr als 250 Arbeitsstunden. Sie standen regelmäßig nachts um 3 Uhr auf, damit die zwei Drohnen der Kreisgruppe mit ihren Wärmebildkameras in der Kühle der frühen Morgenstunden besonders effektiv eingesetzt werden konnten.
Der Landkreis unterstützte den Kreisverband des BJV in diesem Jahr mit einer Sonderzahlung von 1000 Euro. Damit wurde unter anderem die Anschaffung der zweiten Drohne mitfinanziert.