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01.07.2009

Risiko für Lebensmittelinfektionen erhöht

Heiße Sommertage verstärken das Risiko für Lebensmittelinfektionen und sorgen so im Landratsamt für deutliche Mehrarbeit. In diesem Jahr wurden bislang 811 (2008: 1999 Fälle) Lebensmittelinfektionen gemeldet, 30 davon waren Salmonellenvergiftungen (2008: 181 Fälle).
 
Die Lebensmittelkontrolleure des Gesundheitsamtes sind derzeit häufig auf Achse und prüfen bei ihren unangemeldeten Besuchen, inwieweit leichtverderbliche Lebensmittel vorschriftsmäßig gekühlt werden. Hygienekontrolleure versuchen in detektivischer Kleinarbeit Infektionsquellen bei gemeldeten Lebensmittelinfektionen zu ermitteln.
 
Das Risiko, an einer Lebensmittelinfektion zu erkranken, steigt mit den Temperaturen. Dem Gesundheitsamt werden etwa 30 bis 50 lebensmittelbedingte Infektionserkrankungen pro Woche gemeldet. Noch vor zehn Jahren hat das Gesundheitsamt in den Sommermonaten über 50 Meldungen in der Woche erhalten.
 
Für den Rückgang der Fallzahlen gibt es mehrere mögliche Ursachen: Vor allem wird heute sowohl in der privaten wie auch in der gewerblichen Küche weniger mit Frischei gearbeitet. Damit ist das bis dahin größte Infektionsrisiko erheblich minimiert worden. Allein in Eisdielen hatten die Beamten früher jährlich ein bis zwei Häufungen von Erkrankungen zu bearbeiten. Insgesamt ist die Bevölkerung heute in Hygienefragen besser aufgeklärt und hält sich nun mehr an Zubereitungs- und Hygieneempfehlungen.
 
Wenn der Behörde nach einer öffentlichen Veranstaltung eine Häufung von Durchfallerkrankungen gemeldet wird, ist nicht immer der gespendete Kartoffelsalat der Übeltäter. Hygienefehler sowie unzureichende Kühlung stehen heute an der Spitze der Ursachen lebensmittelbedingter Erkrankungen.
 
Zu den Hygienefehlern zählt, wenn bei der Zubereitung von rohen Fleischprodukten und verzehrfertigen Lebensmitteln jeweils die gleichen Schneidbretter und Utensilien verwendet werden. Wichtig ist, Fleisch und Fleischgerichte völlig durchzubraten oder zu garen. English oder medium gebratene Fleischgerichte können ein gewisses Risiko darstellen. Auf Speisen, die rohe Eier enthalten, wie z.B. selbst hergestellte Mayonnaise, weiche Eier, Süßspeisen mit Eigelb oder Eischnee und Backwaren mit Cremefüllung aus rohen Eiern sollte ganz verzichtet werden. 
 
Wer strikt auf die persönliche Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln achtet, kann das Risiko für eine Lebensmittelinfektion deutlich reduzieren. Wichtig ist ein hohes Maß an persönlicher Sauberkeit, insbesondere saubere Kleidung, in der Küche saubere Schutzkleidung und absolut saubere Hände ohne offene Wunden. Auch Schmuck an den Händen und Handgelenken kann ein Überträger von Infektionen sein.
 
Bei der Salmonellose handelt es sich um die wohl bekannteste Lebensmittelinfektion. Der Erreger ist ein stäbchenförmiges Bakterium, das sich bei entsprechenden Temperaturen rapide vermehren kann und dabei Toxine bildet. Einige Stunden bis etwa 2 Tage nach Verzehr des salmonellenhaltigen Lebensmittels können Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Fieber auftreten. Bei Senioren, Kleinkindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Salmonellose auch lebensbedrohlich werden. Dem Gesundheitsamt sind bis heute übrigens weit über 2000 verschiedene Durchfallerreger bekannt.
 
Weitere Fachinformationen:
 
www.lebensministerium.bayern.de  
www.vis.bayern.de
www.bfr.bund.de
www.lebensmittelkontrolle-bayern.de