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07.07.2021

Staatliche Ehrungen für langjährige Mitglieder der BRK-Wasserwacht

Stützen der Gesellschaft ausgezeichnet

Ehrenamtliche geben der Gesellschaft vor allem eines: ihre kostbare Zeit, Schaffens- und Arbeitskraft. Eine unschätzbar wertvolle Leistung, wie Landrat Thomas Eberth in einer kleinen Zeremonie im Seniorenzentrum am Hubland betonte. Als Dank erbot er an diesem Tag drei ganz besonderen ehrenamtlich Tätigen seine Anerkennung. „Wir verbringen gerne Zeit mit den Ehrenamtlichen, die ansonsten uns ihre Zeit schenken“, sagte Eberth.

Der Anlass war eine Auszeichnung seitens der Staatsregierung: Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat drei ehrenamtlichen Mitgliedern der Würzburger BRK-Familie für ihre 40- bzw. 25-jährige Dienstzeit beim Bayerischen Roten Kreuz das Ehrenzeichen am Bande verliehen. Stellvertretend für den Innenminister überreichte Thomas Eberth in seiner Doppelfunktion als Landrat und Vorsitzender des BRK-Kreisverbands die Orden und Urkunden. Die stabil niedrige Corona-Inzidenz in Stadt und Landkreis hatten eine Zusammenkunft in würdigem Rahmen möglich gemacht. BRK-Kreisgeschäftsführer Oliver Pilz, Thüngersheims zweite Bürgermeisterin und stellvertretende Landrätin Karen Heußner sowie Rimpars Bürgermeister Bernhard Weidner wohnten der Verleihung bei.

Wie wichtig ein solcher Einsatz für die Gesellschaft ist, konnte Landrat Thomas Eberth nicht oft genug betonen. Vor allem die jüngsten Ereignisse der Pandemie oder um den Messerangriff in der Würzburger Innenstadt hätten dies erneut schmerzlich gezeigt. Ein Mann hatte Ende Juni drei Menschen getötet und weitere zum Teil schwer verletzt. „Mehr als 140 Kräfte der Hilfsorganisationen, hatten daraufhin alles stehen und liegen lassen, sind den Opfern zu Hilfe geeilt und haben Höchstleistungen gezeigt“, sagte Eberth. „Dieser tragische Vorfall verdeutlicht nochmal, wie wichtig unsere Rettungskräfte sind. Er zeigt aber auch, dass die Würzburger Blaulichtfamilie hervorragend zusammenarbeitet und funktioniert.“

Für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet wurde Cornelia Seiler aus Waldbrunn. Schon 1976 trat sie in die Mannschaft der BRK-Wasserwacht der Ortsgruppe Rottendorf ein – also eigentlich bereits vor 45 Jahren. Pandemiebedingt hatte man die Ehrung zum jedoch erst verspätet vornehmen können. Als treue Helferin bei den traditionellen Herbstfesten aber auch als Aufsicht im Rottendorfer Schwimmbad leistete sie ihren Dienst und überzeugte stets mit großer Hingabe.

Eine noch größere Leistung ist aber wohl, dass viele Generationen von Wasserratten bei Cornelia Seiler das Seepferdchen erschwimmen konnten. Bereits Seilers Mutter hatte die Kinderschwimmkurse in Rottendorf überwacht, dann trat Tochter Cornelia in ihre Fußstapfen und führte die Familientradition Jahrzehntelang fort. Auch die Kinder des Landrats selbst hatten in einem der Kurse unter ihrer Aufsicht und die der Mutter das Schwimmen erlernt. „Meine zwei Kinder waren begeistert von Frau Seiler. Und ich bin’s auch“, schloss Eberth seine Laudatio.
Der stellvertretende Vorsitzende der Kreiswasserwacht Würzburg, Thomas Remling, überreichte Cornelia Seiler außerdem für ihre 40 Jahre aktiven Dienst im Namen des Präsidenten des BRK, Theo Zellner, die Goldene Ehrennadel des Bayerischen Roten Kreuzes.

Für jeweils 25 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde Nadine Hofmann aus Rottendorf und Thomas Remling aus Thüngersheim das Ehrenzeichen am Bande in Silber verliehen. Hofmann trat bereits als 8-Jährige der Wasserwachtjugend in der Ortsgruppe Würzburg bei und zeigte ihr Können in der Jugendarbeit genauso wie bei Rettungsschwimmwettbewerben.

2003 wechselte sie als aktive ehrenamtliche Rettungsschwimmerin und Sanitäterin zur Wasserwacht der Ortsgruppe Rimpar wo sie sich als Badeaufsicht im „Berufsförderungswerk für Sehbehinderte & Blinde“ in Veitshöchheim, beim Wasserrettungsdienst am Erlabrunner Badesee, bei Anfängerschwimmkursen für Kinder, im Sanitätsdienst und vielem weiteren mehr einbrachte.

Nach zahlreichen besuchten Grund- und Fachdienstausbildungen der BRK-Bereitschaften und der BRK-Wasserwacht wurde sie ab dem Jahr 2011 auch aktives ehrenamtliches Mitglied der BRK-Bereitschaft Würzburg-Stadt, wo sie auch Verantwortung als Trupp- und Gruppenführer bei verschiedensten Diensten und Einsätzen trug.

Neben dem Bereich der „Betreuung“ und des „Sanitätsdienstes“ gehörte auch die „Realistische Notfalldarstellung“ zu ihrem ehrenamtlichen Tätigkeitsfeld beim Bayerischen Roten Kreuz.

Aktuell engagiert sich Nadine Hofmann im besonderem Maße im Corona-Schnelltestzentrum Rimpar, bei den BRK-Schnelleinsatzgruppen „Behandlung“ und „Sonderfahrzeuge“ sowie bei den zahlreichen BRK-Blutspendeterminen in Rimpar.
Thomas Remling hat seit Beginn seiner aktiven Mitgliedschaft in der Wasserwacht im Jahr 1995 sowohl die Ortsgruppe Thüngersheim als auch den Kreisverband stark geprägt. Der Vorsitzende des BRK-Thüngersheim und stellvertretende Vorsitzende der Kreiswasserwacht Würzburg leistet bis heute Wachdienste, engagiert sich aber auch im Sanitäts- und Rettungsdienst und als HvO (Helfer vor Ort), bildet Führungskräfte aus und baute als Teil des BRK-Krisenstabs im Landkreis Würzburg die Corona-Schnellteststrecke in Thüngersheim mit auf.

Seit 2009 arbeitet Thomas Remling in führender Position (zunächst als stellvertretender Vorsitzender) in der Leitung der Wasserwacht der Ortsgruppe Thüngersheim mit. Während dieser Zeit gelang es, mit der dortigen Schnelleinsatzgruppe eine gut ausgebildete und schlagkräftige Einsatzeinheit in Thüngersheim zu formen. Als Einsatzleiter „Wasserrettung“ führt er die in Stadt und Landkreis Würzburg stationierten Einheiten. Auch der Aufbau einer Helfer-vor-Ort-Einheit in Thüngersheim wurde durch ihn maßgeblich gestaltet und vorangetrieben. Von 2013 bis 2017 fungierte Remling als stellvertretender Technischer Leiter der Kreiswasserwacht Würzburg.

2015 wurde er Vorsitzender der Wasserwacht, Ortsgruppe Thüngersheim. In dieser Funktion konnte er als weiteres Projekt den kompletten Neubau eines neuen Wasserwachthauses in Thüngersheim verwirklichen. Darüber hinaus ist Thomas Remling seit März 2021 auch der erste stellvertretende Vorsitzende der Kreiswasserwacht Würzburg und Mitglied im Kreisvorstand des Bayerischen Roten Kreuzes.

„Dank, Anerkennung und Respekt und natürlich ein Weiter so“, schickte Landrat Thomas Eberth den Geehrten mit auf den Weg. Er hoffe, dass immer weitere ehrenamtliche Engagiere Frauen und Männer aller Altersgruppen gefunden werden, die die Gesellschaft durch ihre Schaffenskraft bereichern.