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06.03.2022

Überwältigende Hilfsbereitschaft bei der Sammlung von Kinderbetten für Geflüchtete

Alleine am vergangenen Freitag sind 11.000 Geflüchtete in Berlin angekommen, die sich nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine auf den Weg in eine ungewisse und hoffentlich sichere Zukunft gemacht haben. Vor allem Frauen mit kleinen Kindern befinden sich derzeit auf der Flucht, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren die Ukraine nicht verlassen dürfen.

Auch im Landkreis Würzburg bereitet man sich seit mehr als einer Woche in Abstimmung mit der Kreisbrandinspektion, der Polizei, den Hilfsorganisationen sowie des THW intensiv auf die Aufnahme von Schutzbedürftigen vor.

Aufnahmebereitschaft für Unterkünfte wurde hergestellt

Am vergangenen Freitag, 4. März 2022, wurden alle Landkreise und kreisfreien Städte von der Regierung von Unterfranken aufgefordert, die Aufnahmebereitschaft aller zur Verfügung stehenden Unterkünfte herzustellen.

Landrat Thomas Eberth hat als Leiter der Koordinierungsgruppe Ukraine den Einsatzauftrag an die Hilfsorganisationen weitergegeben, vier mögliche Notunterkünfte in Leinach, Ochsenfurt, Röttingen und Veitshöchheim vorzubereiten. Zu diesen Vorbereitungen gehören das Aufstellen von Feld- und Kinderbetten, die Einrichtung von Registrier- und Aufnahmestellen sowie sanitätsdienstliche Versorgungspunkte. Auch Verpflegungsmöglichkeiten wurden organisiert.

Erste Geflüchtete im Landkreis angekommen

Wie der Krisenstab von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, aber auch von Gastgebern erfahren hat, sind bereits zahlreiche Vertriebene im Landkreis Würzburg angekommen und privat untergebracht worden.

Überwältigende Spendenbereitschaft in der Bevölkerung

Ein Spendenaufruf für Kinderbettchen und -zubehör wie Matratzen, Matratzenschoner, Bettwäsche und Bettdecken für Kleinkinder sorgte am vergangenen Wochenende für eine Welle der Hilfsbereitschaft: Die ehrenamtlichen Kräfte des BRK, der DLRG und der Landkreis-Feuerwehren konnten am Samstag, 5. März 2022 innerhalb weniger Stunden 800 Kinderbetten, Stubenwägen, Babybetten, Reisebettchen usw. an den sechs Sammelstellen im Landkreis entgegennehmen. Stefan Heindl von der DLRG berichtet, dass in Gerbrunn bereits in der ersten Stunde 50 Kinderbettchen abgegeben worden sind.

Spender sind tief bewegt, kleines Mädchen gibt Reisebett ab

Auch Marco Aigner und Günter Zirkelbach aus Gerbrunn brachten ein Reisebettchen samt Zubehör zur Sammelstelle: „Die Bilder im Fernsehen von den geflüchteten Frauen und Kindern haben uns so erschüttert. Unsere sechsjährige Tochter und Enkelin hat spontan gesagt, sie braucht ihr Reisebett nicht mehr und so haben wir es heute sehr gerne gespendet. Wir tun, was wir können, um zu helfen.“

Landrat Thomas Eberth zeigt sich tief bewegt von dieser großen Hilfsbereitschaft: „Einmal mehr zeigt sich, dass die Menschen im Landkreis Würzburg in Notsituationen zusammenstehen. Und gemeinsam sind wir stark! Diese Resonanz hat uns und auch mich persönlich wirklich überwältigt. Ich möchte allen Spenderinnen und Spendern von Herzen danken, ebenso unseren ehrenamtlichen Kräften, die mit ihrem spontanen Einsatz die Sammelaktion ermöglicht haben.“

Derzeit keine weiteren Sachspenden benötigt, Hilfsangebote können in zentralem Portal eingestellt werden

Gegenwärtig besteht kein weiterer Bedarf an Sachspenden. Mit den am Wochenende gesammelten Bettchen für Säuglinge und Kleinkinder werden die vier vorbereiteten Notunterkünfte, aber auch andere Einrichtungen ausgestattet. Das Landratsamt informiert, wenn weitere Sachspenden benötigt werden.

Wer Wohnraum im Landkreis Würzburg anbieten oder beispielsweise als Sprachvermittler tätig sein kann, kann sein Hilfsangebot in einem zentral eingerichteten Portal einstellen. Informationen und der Link zum Portal sind zu finden unter: www.landkreis-wuerzburg.de/Ukraine-Hilfe