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23.12.2021

Weihnachts- und Neujahrsgruß von Landrat Thomas Eberth

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

vor 60 Jahren sagte der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King: „Wir haben gelernt, wie die Vögel zu fliegen, wie die Fische zu schwimmen; doch wir haben die einfache Kunst verlernt, wie Brüder zu leben.“

Und wie sieht es heute aus? Wenn wir uns die gesellschaftspolitische Lage in unserem Land ehrlich ansehen, dann müssen wir leider allzu häufig feststellen, dass der Wille, „wie Brüder – und Schwestern – zu leben“ manchem ein Stück weit verloren gegangen ist. In der Corona-Krise öffnete sich ein Spalt zwischen Realisten, Ängstlichen und Leugnern, der sich nun zwischen Geimpften und Nichtgeimpften auftut. Auch an Respekt und Toleranz fehlt es: Jedes Jahr gibt es mehr Angriffe auf Menschen jüdischen Glaubens, auf Menschen mit anderer Hautfarbe, mit anderen Meinungen. Im virtuellen Raum verbreiten sich Hassreden, Verleumdungen und Unwahrheiten. Die Hoffnung, dass im 21. Jahrhundert alle Menschen fähig sind, Toleranz, Respekt und Solidarität mit anderen zu leben, hat sich nicht erfüllt. Dabei wird niemand als Rassist, als Antisemit, als Krimineller oder Attentäter geboren.

Geboren werden wir alle als unschuldige Kinder. Bald feiern wir das Weihnachtsfest, die Geburt des Kindes Jesus. Er lebte uns vor mehr als 2000 Jahren vor, wie man tolerant, respektvoll und solidarisch miteinander leben kann. Seine Botschaft ist die Grundlage einer zutiefst menschlichen Gemeinschaft, in der jede und jeder die Chance auf ein gutes Leben hat.

Schauen wir in unsere Gegenwart: Als Landrat bin ich sehr froh, dass es im Landkreis Würzburg durch die Entscheidungen des Kreistags, durch den Gestaltungswillen unserer 52 Gemeinden für alle Generationen die Chance auf ein gutes Leben gibt. In diesem Jahr konnten wir zum Beispiel die dringend anstehende Sanierung der Rupert-Egenberger-Förderschule in Höchberg und einen Neubau in Gaukönigshofen auf den Weg bringen. Neben den bestens ausgestatteten Gymnasien und Realschulen werden sich dadurch für die Förderschülerinnen und -schüler weitaus bessere Entwicklungschancen ergeben.

Auch die Betreuungs- und Pflegequalität für unsere Seniorinnen und Senioren wird sich durch die Verwirklichung der Neuen Mitte Uettingen mit einem Seniorenzentrum und weiteren sozialen Einrichtungen verbessern. Mit dem Ausbau und der Sanierung unserer Kreisstraßen – hier realisieren wir derzeit in allen Landkreisteilen umfangreiche Bauvorhaben von Gadheim bis Kaltenhausen – erreichen wir mehr Verkehrssicherheit. Der Beginn der 100 Millionen teuren Generalsanierung der Main-Klinik Ochsenfurt bedeutet einen Riesengewinn für die stationäre medizinische Versorgung im südlichen Landkreis. Und durch den neu erarbeiteten Feuerwehrbedarfsplan werden unsere 112 ehrenamtlichen Feuerwehren zukunftsfähig geführt und ausgestattet. Es tut sich was im Landkreis! Ökomodellregion, Klimaschutz, Bildungsregion, interkommunale Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg sind nur einige wenige Beispiele. Damit sorgt der Landkreis für alle Generationen, für Lebensqualität, Sicherheit und gute Bildungschancen.

Ich möchte am Ende des Jahres allen Menschen in unserem Landkreis danken, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für die verschiedensten Aufgaben zur Verfügung stellen, ob als Trainer einer Jugendmannschaft, als Verkäuferin in einem Weltladen, in der Nachbarschaftshilfe oder in unseren religiösen Gemeinschaften. Sie alle tragen dazu bei, dass wir die Werte leben, die unsere Gesellschaft ausmachen – Respekt, Toleranz, Solidarität, Teamgeist und vieles mehr.

Hoffen wir darauf, dass durch weitere gemeinsame Anstrengungen, durch Rücksicht und Solidarität auch die Corona-Pandemie bald überwunden werden kann und wir wieder mehr unbeschwerte Lebensfreude genießen dürfen.

Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, glückendes neues Jahr 2022.

Thomas Eberth
Landrat des Landkreises Würzburg