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28.10.2021

Wie soll das Landratsamt der Zukunft aussehen? Ergebnisse der Bürgerbeteiligung liegen vor

Unabhängig von den Themen der Digitalisierung, des mobilen Arbeitens und einer sich veränderten Arbeitswelt auch in den Verwaltungen plant der Landkreis Würzburg eine Erweiterung des Amtes im Stadtgebiet für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises. Der Kreistag hat dazu den Grundsatzbeschluss gefasst und nun ist man auf den Weg, das Landratsamt der Zukunft zu planen. Aktuell geht es bei einem Architekten-Wettbewerb darum, wie das gesamte Gelände äußerlich gestaltet werden könnte.

Doch wie soll das Landratsamt „von innen“ aussehen, welche Erwartungen haben beispielsweise Bürgerinnen und Bürger an ihre Kreisverwaltung und die Kreispolitik? Diese Bedürfnisse wurden im Rahmen einer Bürgerbeteiligung abgefragt, deren Ergebnisse nun vorliegen.

Wünsche der Bürgerinnen und Bürger:
digitaler, besser erreichbar und kostenfreie Parkplätze

Das Landratsamt der Zukunft soll demnach digitaler, (politisch) transparenter und besser erreichbar sein, Mehrfachnennungen waren dabei möglich. Auf die Frage „Was ist Ihnen bei einem Besuch im Landratsamt besonders wichtig?“ wurde mit insgesamt 81,5 Prozent als Spitzenreiter die Erreichbarkeit und die Möglichkeit der (kostenfreien) Parkplätze genannt. Ebenfalls vielfach gefordert wurde „mehr Digitalisierung“ (55 Prozent) und „mehr Transparenz“ (52 Prozent).

„Mit der Umfrage haben wir Bürgerinnen und Bürgern eine Plattform geboten, ihre Wünsche und Forderungen an die Verwaltung und die Politik anonym zu äußern. Auch wenn die Beteiligung nicht ganz so hoch war, wie wir das erwartet haben, gehen wir dennoch davon aus, dass alle für die Bürgerinnen und Bürger relevanten Themen und Erwartungen genannt wurden. Die drei großen Themen Digitalisierung, Transparenz und Erreichbarkeit haben sich dabei deutlich herauskristallisiert,“ fasst Landrat Thomas Eberth die Umfrage-Ergebnisse zusammen.

Erreichbarkeit und kostenfreie Parkplätze (81,5 Prozent)

Mehr als drei Viertel der Umfrage-Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünscht sich eine bessere Erreichbarkeit und kostenfreie Parkplätze auf dem Gelände in der Zeppelinstraße.

Aktuell fahren vier Buslinien (Linie 6, 10, 16 und 34) das Landratsamt bzw. Haltestellen in unmittelbarer Nähe an.

Die Parksituation für Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände ist derzeit sehr unterschiedlich: an manchen Tagen ist kaum ein freier Besucherparkplatz zu ergattern, an anderen Tag ist die Parksituation durchaus entspannt. Jederzeit gilt: die Besucher-Parkplätze auf dem Gelände des Landratsamtes sind kostenfrei, was für eine Behörde im Stadtgebiet durchaus eine positive Besonderheit darstellt.

Mit dem geplanten Neubau und der damit verbundenen Umgestaltung des gesamten Areals soll die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Landrat Thomas Eberth erhofft sich in diesem Zusammenhang eine „Steigerung des Wohlfühlcharakters“, so dass sich sowohl Besucherinnen und Besucher gerne auf dem Gelände aufhalten, als auch für die Belegschaft attraktive Pausenmöglichkeiten geschaffen werden. Und auch die Parkplatzsituation soll durch den ebenfalls geplanten Tiefgaragen-Neubau weiter entspannt werden.

Mehr Digitalisierung (55 Prozent) und Transparenz (rund 52 Prozent)

Mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger äußerte das Bedürfnis nach mehr Transparenz und Digitalisierung. Die Transparenz der Verwaltung wird bereits fortlaufend verbessert, und das auf den unterschiedlichsten Kanälen: Informationen werden per klassischer Pressemitteilung veröffentlicht und für die Homepage www.landkreis-wuerzburg.de aufbereitet.

Für Corona-Themen wurde zusätzlich das Bürgertelefon eingerichtet, das seit mehr als 19 Monaten auch die Bürgerinnen und Bürger bedarfsgerecht informiert, die keinen Online-Zugang haben. Auch in den sozialen Medien (facebook und instagram) ist der Landkreis Würzburg seit mehr als einem Jahr aktiv und informiert dort die jeweiligen Zielgruppen über relevante Inhalte. „Die Reichweite ist in dieser Zeit signifikant gestiegen, alleine auf Facebook erreichten wir im September 90.000 Personen mit unseren Inhalten,“ freut sich Landrat Thomas Eberth. „Diese Entwicklung ist überaus positiv und wir können auch mit Veröffentlichungen in den sozialen Medien unserem Auftrag nach mehr Transparenz und Digitalisierung nachkommen.“ Parallel dazu laufen interne Prozesse, um die Digitalisierung von Verfahren voranzutreiben (Online-Angebote und –Tools, Digitalisierung von Formblättern etc.).

Und auch die Kreispolitik wird digitaler, transparent ist sie bereits seit vielen Jahren: Sitzungen des Kreistages finden aktuell in großen Hallen in wechselnden Landkreisgemeinden statt (weil die erforderlichen Corona-Abstände, im Sitzungssaal bei einer Sitzung des Gesamtgremiums nicht eingehalten werden könnten). Die Ausschüsse tagen nach wie vor im Landratsamt.

Sämtliche Sitzungen sind bis auf zwei Ausnahmen
-Personalausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss- öffentlich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Beratungen somit vor Ort verfolgen. Des Weiteren wird im Nachgang über die Sitzungen in den Medien berichtet. Seit rund einem Jahr werden die Sitzungsthemen auch über die sozialen Medien ausgespielt und Bürgerinnen und Bürger können den Verlauf der Kreistagssitzung häufig per Blog zuhause am Rechner verfolgen.

„Die gute Nachricht ist, dass wir im Landratsamt mit den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Würzburg gemeinsam an einem Strang ziehen: Denn die in der Umfrage geäußerten Bedürfnisse und Erwartungen beschäftigen uns schon seit geraumer Zeit auch intern. Wir arbeiten also bereits an Lösungsmöglichkeiten bzw. setzen diese teilweise sogar schon um. Insgesamt ist das Landratsamt fortlaufend in Veränderung und analog sowie digital auf einem guten Weg, wenngleich unser Anspruch natürlich ist, immer noch besser zu werden. Wir werden auch die nachrangig genannten Themen der Bürgerbefragung unter die Lupe nehmen und schauen, welche Stellschrauben wir zur weiteren Verbesserung drehen können“, so Landrat Eberth.