Zukunftsstrategie »stadt.land.wü« nimmt Fahrt auf: Engere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis Würzburg
Die Stadt und der Landkreis Würzburg setzen einen wichtigen Meilenstein für eine noch engere interkommunale Zusammenarbeit. Im Rahmen der Kooperation „stadt.land.wü.“ haben der Stadtrat und der Kreistag die Weichen für eine strategische Debatte der Neuausrichtung der beiden Verwaltungs- und Unternehmensstrukturen gestellt. Ziel ist es, Synergien zwischen den Gebietskörperschaften zu nutzen, Doppelstrukturen abzubauen und gemeinsame Ressourcen für die Bürgerinnen und Bürger effizienter einzusetzen.
Konkret sehen Stadt und Landkreis zum Beispiel in den Bereichen Verwaltung und Bürgerservice, Schule und Bildung sowie Bau und Infrastruktur Potenzial für eine vertiefte Zusammenarbeit. Landrat Thomas Eberth: „Es geht auch um Stabilität im Verwaltungshandeln. Wir müssen so aufgestellt sein, dass wir nicht ins Straucheln geraten, wenn Mitarbeiter ausfallen. Gerade in Zeiten knapper Haushaltsmittel ist das wichtiger denn je – und kommt am Ende dem Bürger zugute.“ Auch die Digitalisierung, die steigenden Kosten der Informationstechnologie der Verwaltung und die Informationswünsche der Menschen benötigen ein enges Miteinander der Behörden.
Ausgangslage und Herausforderungen
Die Region Würzburg steht vor einer Vielzahl gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und infrastruktureller Herausforderungen. Der demografische Wandel, die Digitalisierung, der Klimaschutz und die Mobilitätswende sind zentrale Themen, die innovative Lösungsansätze erfordern. Gleichzeitig kämpfen Stadt und Landkreis mit knappen finanziellen und personellen Ressourcen, während die Anforderungen an die Verwaltungen stetig wachsen.
Bereits heute bestehen über 50 interkommunale Kooperationen, die die Leistungsfähigkeit der Region stärken. Aufbauend auf dieser bewährten Zusammenarbeit wurde im Februar 2023 im Interkommunalen Ausschuss die Initiative für eine weitergehende strukturelle Zusammenführung angestoßen.
Analysephase abgeschlossen – Strategieentwicklung beginnt
Im Dezember 2024 wurde die Analysephase zur Entwicklungsstrategie „stadt.land.wü“ abgeschlossen. Dabei wurden unter anderem rund 40 bestehende regionale Konzepte ausgewertet und eine Online-Befragung durchgeführt, um die Perspektiven der Bevölkerung einzubeziehen. Die Ergebnisse zeigen, dass in vielen Bereichen ein großes Potenzial zur gemeinsamen Aufgabenerledigung besteht – von einzelnen Verwaltungsaufgaben bis hin zur möglichen Zusammenlegung von Ämtern. Die Bürgerinnen und Bürger bewerten bestehende Angebote in Kultur, Vereinswesen, Nahversorgung und Gesundheitsversorgung als positiv, sehen jedoch Optimierungsbedarf in den Bereichen digitale Verwaltung, bezahlbarer Wohnraum und nachhaltige Mobilität.
Nächste Schritte
Der Interkommunale Ausschuss hat die Verwaltungen von Stadt und Landkreis Würzburg nun beauftragt, konkrete Vorschläge für eine zukünftige Verwaltungsstruktur zu erarbeiten. Dabei sollen auch die 52 kreisangehörigen Gemeinden einbezogen werden. Diese Vorschläge werden dem Stadtrat und dem Kreistag zur weiteren Debatte und Entscheidung vorgelegt. Noch in diesem Jahr soll die Strategie mit einem konkreten Maßnahmenkatalog verabschiedet werden.
Auch eine neue öffentlich-rechtliche Gebietskörperschaft „Region Würzburg“ könnte als strukturelles Fundament für die Zusammenlegung dienen. Die kommenden Monate werden von intensiven Gesprächen auf politischer und kommunaler Ebene geprägt sein, um eine tragfähige Verwaltungsstruktur für die Zukunft zu entwickeln. Stadt und Landkreis Würzburg setzen damit ein klares Zeichen für eine zukunftsgerichtete, bürgernahe und wirtschaftlich starke Region.