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04.10.2011

400. Antragsteller Ehrenamtskarte

„Sie haben die Ehrenamtskarte mehr als verdient.“ Mit diesen Worten würdigte Landrat Eberhard Nuß das selbstlose Engagement von Gudrun und Herbert Martin aus Gerbrunn.

In sein Büro ins Landratsamt hatte er das Ehepaar eingeladen, weil sie die 400. Antragsteller der Ehrenamtskarte waren. Inzwischen ist die Zahl der Anträge auf über 500 angestiegen. Insgesamt rechnet Hermann Gabel, Leiter der Servicestelle Ehrenamt, mit rund 1500 Karten für den Landkreis Würzburg, die am 18. November bei einem feierlichen Abend in Randersacker den ehrenamtlich tätigen Bürgern überreicht werden sollen.

Für die Karte muss man mindestens 16 Jahre alt, mindestens fünf Stunden wöchentlich oder 250 Stunden jährlich und seit mindestens zwei Jahren ehrenamtlich aktiv sein und im Landkreis Würzburg wohnen oder engagiert sein. Diese Kriterien erfüllt Familie Martin mehr als genug: Seit 22 Jahren, sieben Tage die Woche, rund um die Uhr, kümmern sie sich in ihrer Igel-Station in Gerbrunn um kranke, verletzte und verwaiste Igel.

Alles begann damals mit einem „kleinen Kerl“, der ihnen über den Weg lief, erzählt Gudrun Martin. Ihr Mann baute ein Gehege, aber für einen sei das zu groß gewesen und so kamen immer mehr Tiere dazu. Über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist ihre Station inzwischen, sagt Martin stolz. Von Frankfurt am Main, von Nürnberg, aus Haßfurt – von überall werden den Martins die Igel gebracht. Auch die Tierschutzvereine in der Region verweisen Menschen, die mit Igeln kommen, an die Gerbrunner Station.

„Gerade an den Wochenenden im Herbst, die so schön sind wie jetzt, klingelt von früh bis spät das Telefon. Dann kommen bis zu 20 Igel, die müssen behandelt, gewogen und von Parasiten befreit werden“, erzählt sie. Für die „großartige Arbeit“  überreichte der Landrat einen Strauß Rosen und ein Buch über den Landkreis Würzburg.

Da die Igel-Station eine rein private Initiative ist, trägt Familie Martin auch die nicht unerheblichen Kosten in der Regel aus eigenen Mitteln und ist deshalb auf Spenden angewiesen (Konto 53 62 326, VR Bank Würzburg, BLZ 790  900 00, „Igelhilfe“).

Mehr Informationen unter 09 31 – 30 48 96 08 oder 09 31 – 61 30 70 (Vertretung).

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Machen Sie Ihren Garten igelgerecht! 
   
Igel stehen zwar nicht auf der Roten Liste, dennoch gehören sie nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Tieren. Jetzt im Herbst sollten die Tiere reichlich Nahrung finden, aber immer wieder werden in der Gerbrunner Igelstation von Gudrun Martin fast verhungerte Tiere abgegeben.
 
Dabei sind die stacheligen Vierbeiner eine Bereicherung für jeden Garten, denn sie fressen Käfer, Asseln, Würmer und Schnecken und machen sich auch über Fallobst her. So kann jeder mit wenig Aufwand im eigenen Garten dazu beitragen, die Lebensbedingungen für den Igel zu verbessern: 

  • Gestalten Sie Ihren Garten naturnah, indem Sie einheimische Gehölze, Stauden und Wildkräuter pflanzen. Sie sehen schön aus, brauchen wenig Pflege und bieten dem Igel Versteck und Nahrung. 
  • Lassen Sie Gestrüpp, abgetrennte Äste und Zweige in einer Gartenecke liegen und bedecken Sie es gut mit Laub, darin können die Tiere ihren Winterschlaf halten. Schaffen Sie weitere Unterschlupfmöglichkeiten wie zum Beispiel Steinhaufen oder Hohlräume in Holzstößen. 
  • Wichtig ist auch ein Komposthaufen mit organischen Abfällen, der den Igeln zugänglich ist. Die Tiere freuen sich und Sie können Ihren organischen Müll sinnvoll entsorgen. 
  • Igel durchstreifen nachts große Gebiete zur Nahrungssuche, deshalb sollten die Gartenzäune durchlässig sein (Abstand des Zauns zum Boden 10 cm oder ein kleines Loch im Zaun). 
  • Durch eine Zufütterung mit Katzendosenfutter kann man unterernährten Igeln schnell und wirksam helfen. Man erkennt sie an den eingefallenen Flanken und einer sogenannten Hungerlinie im Halsbereich. Gesunde, wohlgenährte Igel sind dagegen birnenförmig. Futter und Wasser sollte man unter eine Holz- oder Plastikbox mit Öffnung stellen. Die Box muss man beschweren, damit Katzen sie nicht verschieben können. 
  • Igel dürfen auf keinen Fall im Haus überwintern. Schaffen Sie also lieber Winterquartiere und füttern Sie notfalls draußen zu. 

Weitere Informationen gibt es bei Gudrun Martin, Igelstation Gerbrunn, Telefon 09 31 – 30 48 96 08 oder 09 31 – 61 30 70 (Vertretung).
 
Wilma Wolf,
Diplom-Biologin und Freie Journalistin
wilma.wolf@wolf-bier.de