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06.07.2022

50 Jahre Landkreis Würzburg: Festakt eröffnet das Jubiläumswochenende - Ministerpräsident Söder lobt die Zusammenarbeit

Auf den Tag genau 50 Jahre nach Inkrafttreten der großen Gebietsreform, die aus 143 bayerischen Landkreisen schlanke 71 machte, läutete der Landkreis Würzburg mit einem Festakt sein dreitägiges Jubiläumswochenende ein. Der 1. Juli 1972 war die Geburtsstunde des Landkreises Würzburg in seiner heutigen Form.

„Unter dem Motto ‚Jeder Moment wertvoll‘ feiern wir all die bunten Mosaikstücke und Augenblicke, die sich bei uns im Landkreis Würzburg zu einem vielfältigen, aber in sich harmonischen Gesamtbild fügen“, eröffnete Landrat Thomas Eberth den Festakt. Er freute sich über zahlreiche Festgäste, darunter ehemalige sowie amtierende Mitglieder des Kreistags, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Landkreisgemeinden, Führungskräfte aus Landratsamt und Kommunalunternehmen sowie Vertreterinnen und Vertreter anderer Behörden.

Als Ehrengast gratulierte Ministerpräsident Markus Söder zum Jubiläum. Er lobte die Region als eine der schönsten in ganz Bayern. Der Erfolg des Landkreises sei den Menschen vor Ort zu verdanken, „a bisserle“ habe der Freistaat auch mitgeholfen. In seiner Festansprache erinnerte er auch daran, dass die Gebietsreform 1972 zunächst wenige Anhänger hatte. Von „Zwangsehen statt Liebesheiraten“ sei damals bayernweit die Rede gewesen. Letztlich aber habe die Neugliederung zu einer gestärkten kommunalen Selbstverwaltung geführt.

Sicherlich einmalig war auch, dass die 65. Fränkische Weinkönigin Eva Brockmann gemeinsam mit Landrat Thomas Eberth dem Ministerpräsidenten, das von den beiden Ochsenfurter Brauereien gebraute Landkreisbier, ein besondere Jubiläumsflasche überreichte.

Professor Harald Bolsinger, Wirtschaftsethiker an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, griff in seinem Festvortrag das Jubiläumsmotto auf. Werte seien kein Marketinggag, sondern übernähmen wichtige Funktionen, die das tägliche Miteinander vereinfachten. Allerdings müssten Werte erst gepflanzt werden, um gedeihen zu können. Damit bezog er sich auf die symbolische Pflanzaktion im neuen WERTEGarten des Landratsamtes, bei der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kartoffeln gepflanzt hatten. Bolsinger wünschte dem Landkreis weiterhin viele „Werte-Gärtnerinnen und Gärtner“, damit jeder Moment nicht nur werte-, sondern auch würdevoll bleibe.

Mit Blick auf die Zukunft des Landkreises kamen auch die fünf jüngsten Mitglieder des Kreistags zu Wort. Marion Schmieg (CSU), Tobi Grimm (SPD), Florian Kuhl (FDP), Sebastian Hansen (Bündnis 90/ Die Grünen) und Felix von Zobel (UWG-FW) waren sich einig, dass jede Generation in der Politik vertreten sein sollte. Ob denn allgemein bekannt sei, was der Kreistag mache und entscheide, wollte Moderator Eberhard Schellenberger von den Jungen wissen. Tatsächlich blicke er regelmäßig in überraschte Gesichter, wenn er erkläre, welche für den Alltag wichtige Entscheidungen im Kreistag getroffen werden, berichtete Florian Kuhl von seinen Erfahrungen.

Musikalisch umrahmten Ensembles der Musikschulen Würzburg, Rottendorf und Veitshöchheim den Festakt, zu dessen Abschluss der Mundartdichter Hermann Hehn aus Bütthard seine Glückwünsche an den Landkreis vortrug: „Jeder Moment wertvoll – dei Motto dazu passt echt, in und mit dir zu leben, is werkli gar net schlecht.“

Landrat Thomas Eberth dankte allen Gästen und betonte, dass dieser Festakt für alle Beteiligten etwas Besonderes darstellte und der Landkreis ob der wunderbaren Menschen optimistisch in die Zukunft blicken kann.