Seiteninhalt

21.07.2022

Aktuelle Situation der Hausärzte-Versorgung im Planungsbereich Würzburg-West

Die letztmaligen Zahlen zur hausärztlichen Versorgungslage im Planungsbereich Würzburg West (Stand 31.01.2022) wurden Ende Mai einem Prüfprozess unterzogen. Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen in Bayern hat dabei die Feststellung getroffen, dass im hausärztlichen Planungsbereich Würzburg West eine drohende Unterversorgung eingetreten ist.

Hierauf erfolgte eine entsprechende Anpassung der planungsbereichsbezogenen Förderprogramme der Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) – der Planungsbereich Würzburg West erhält nun ein Förderprogramm für die Arztgruppe der Hausärzt*innen (veröffentlicht am 31.05.2022 unter: https://www.kvb.de/praxis/niederlassung/finanzielle-foerdermoeglichkeiten/regionale-finanzielle-foerderungen/).

Die zugehörigen Fördermaßnahmen für die Arztgruppe der Hausärzt*innen haben zum einen das Ziel, eine Verschlechterung der vertragsärztlichen Versorgung zu verhindern und die bestehende vertragsärztliche Versorgung aufrechtzuerhalten. Zum anderen soll die Wiederherstellung und Stabilisierung des allgemeinen bedarfsgerechten Versorgungsgrades (100,0 %) erreicht werden.

Die Förderung umfasst dabei Zuschüsse zur Niederlassung beziehungsweise Praxisnachbesetzung (bis zu 60.000 Euro) oder zur Errichtung einer Zweigpraxis (bis zu 15.000 Euro). Die Anstellung eines Hausarztes oder einer Hausärztin (bis zu 4.000 Euro/Quartal) sowie hierbei entstehende Investitionskosten (bis zu 15.000 Euro) werden ebenso gefördert, wie die Einbindung hausärztlicher Versorgungsassistenten*innen oder nichtärztlicher Praxisassistenten*innen (bis zu 1.500 Euro). Zudem ist ein Zuschuss zur Fortführung der Praxistätigkeit über das 63. Lebensjahr hinaus möglich (bis zu 4.500 Euro/Quartal). Die Förderung im Planungsbereich Würzburg West ist zunächst für ein Jahr gültig.

Landrat Eberth hofft, „dass die Fördermaßnahmen Allgemeinmediziner*innen, die mit einer selbstständigen Tätigkeit liebäugeln, dazu motivieren, sich in unserem schönen Landkreis Würzburg neu niederzulassen oder eine Praxis zu übernehmen. Oder aber auch bestehende Praxen diese für eine Erweiterung zum Beispiel mit Anstellungen von Kolleg*innen nutzen können.“

Neben der Förderung der KVB ist auch der Landkreis selbst mit zeitgemäßen Konzepten aktiv, was die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im Landkreis betrifft. Gemeinsam mit dem Kommunalunternehmen (KU) befinden sich in Waldbrunn und Helmstadt Medizinische Versorgungszentren (MVZ) im Aufbau.

„Hier würde die Möglichkeit bestehen, in modernen Einrichtungen angestellt und nicht selbstständig tätig zu werden, was insbesondere bei der jüngeren Ärztegeneration oftmals einen wichtigen Aspekt hinsichtlich der Work-Life-Balance darstellt“, so Eberth.

Um gemeinsam mit den Hausärzt*innen der Region die Nachwuchsthematik zu besprechen und weitere Lösungsansätze zu finden, hierfür haben die Gesundheitsregionplus Stadt und Landkreis Würzburg, die KVB Unterfranken und der Bayerische Hausärzteverband Unterfranken (mit Unterstützung des Instituts für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Würzburg) alle Allgemeinmediziner*innen aus Stadt und Landkreis Würzburg zu einer Informations- und Austauschveranstaltung eingeladen (27.07. von 17:00 bis 18:30 Uhr, weitere Informationen und Anmeldung unter gesundheitsregionplus@lra-wue.bayern.de.

Hinweis: die Daten zur Versorgungssituation sind auf der Homepage der KVB im „KVB Versorgungsatlas Hausärzte“ sowie den Planungsblättern abrufbar; die Veröffentlichung erfolgt im halbjährlichen Turnus, weshalb hier die letzte Version mit Stand Januar 2022 zu finden und erst Ende August mit aktualisierten Zahlen zu rechnen ist: https://www.kvb.de/ueber-uns/versorgungsatlas/