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05.09.2019

Alkoholfrei in der Schwangerschaft

Die Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Landratsamt Würzburg wirbt am Tag des alkoholgeschädigten Kindes am 9. September 2019 mit 0,0 Promille während Schwangerschaft und Stillzeit:

„Jedes Glas Alkohol in der Schwangerschaft ist eines zu viel“, sagt Elisabeth Glaab, Beraterin an der Schwangerschaftsberatungsstelle des Gesundheitsamtes. Diese möchte für einen gesunden Start ins Leben werben und motiviert Schwangere, ganz auf Alkohol zu verzichten. Denn bereits geringe Mengen können die Gesundheit des Babys gefährden, auch in der Stillzeit.

Alkohol ist ein Zellgift und gelangt über das mütterliche Blut oder die Muttermilch direkt in den Blutkreislauf des Kindes. Dort wird es nur langsam abgebaut. In Kürze ist der Alkoholspiegel des Babys ähnlich wie der der Mutter. Experten warnen immer wieder vor Alkoholmissbrauch gerade in der Schwangerschaft. Wissenschaftlich gesichert ist, dass die Alltagsdroge Alkohol die wachsenden Organe des Kindes und insbesondere das Nervensystem des Ungeborenen schädigen kann.

Nach aktuellen Schätzungen kommen jährlich 5.000 bis 10.000 Kinder mit Zeichen alkoholbedingter Störungen zur Welt, davon weisen etwa 3.000 Kinder das Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms auf. Die Kinder leiden an Untergewicht, Wachstumsstörungen, Intelligenzminderung sowie Verhaltensauffälligkeiten. Häufig werden die Schädigungen erst im Schulalter sichtbar. Viele der Kinder sind auch im späteren Leben auf fremde Hilfe angewiesen und können ohne die Fürsorge der Gemeinschaft nicht leben. In der Schwangerenberatung möchten die Beraterinnen die Ratsuchenden für dieses Thema sensibilisieren und motivieren, jegliche Risiken durch einen unkritischen Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft zu vermeiden.

Dabei gilt es, nicht zu moralisieren und keine zusätzlichen Ängste- und Schuldgefühle hervorzurufen. Vielmehr werden die Schwangeren und ihre Partner eingeladen, über Alternativverhalten nachzudenken, erklärt Elisabeth Glaab. So könnte bei gesellschaftlichen Anlässen, bei Festen oder im Restaurant das „Gläschen in Ehren“ durch ein leckeres alkoholfreies Getränk ausgetauscht werden. Wem es schwerfällt, auf Alkohol in der Schwangerschaft zu verzichten, den unterstützen auch Internetprotale wie www.iris-plattform.de sowie die Internetseite der bayerischen Kampagne www.schwanger-null-promille.de.

Dort gibt es jede Menge Ideen, Tipps und Give-Aways, wie z.B. das Gutscheinheft der Landeszentrale für Gesundheit Damit können kleine Überraschungen und Gefälligkeiten an die werdende Mama verschenkt werden. Auch in den Beratungsgesprächen weisen die Mitarbeiterinnen der Schwangerenberatungsstelle auf diese Informationsmöglichkeiten hin und motivieren die Schwangere darüber hinaus, das ärztliche Gespräch zu suchen, insbesondere wenn ein Abhängigkeitsproblem offensichtlich ist. Egal welche Inhalte besprochen werden, die Beraterinnen unterliegen der Schweigepflicht und bieten eine ganze Palette an weitergehenden Themen in der Schwangerschaft und nach Geburt an:

Fragen zu rechtlichen Regelungen wie Mutterschutz, Elternzeit, finanzielle Ansprüche und Hilfen, Vermittlung der „Landesstiftung Hilfe für Mutter und Kind“, Fragen zu Empfängnisverhütung und Familienplanung, ebenso soziale, rechtliche sowie persönliche Fragestellungen rund um Schwangerschaft und Geburt. Man kann alleine, mit dem Partner oder einer anderen Person des Vertrauens zur Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Landratsamt kommen.

Weitere Informationen: www.schwanger-in-wuerzburg.de, Telefonnummer zur Terminvereinbarung mit der Schwangerenberatung: 0931 8003-5990.