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29.08.2012

Das Fest im Landratsamt. Ein Denkmal in Bewegung

Sonntag, 9. September 2012 – 11 bis 17 Uhr

• 40 Jahre Landkreis Würzburg
• 150 Jahre Landratsämter in Bayern
• Tag des offenen Denkmals…

… es gibt gleich mehrere gute Gründe, um am Sonntag, 9. September 2012 „Das Fest im Landratsamt. Ein Denkmal in Bewegung“ zu feiern.

Pierre Ruby & Amanda, Improtheater „Die Kaktussen“, Lesungen mit Charlotte Breyer und „Asterix uff meefränggisch“, Kindertheater „Der Grüffelo“ und vieles mehr…

Das Landratsamt bietet am 9. September einen Sonntag voller Unterhaltung, Information, Spiel und Spaß für Groß und Klein. Die Fachbereiche des Landratsamtes präsentieren ihre Aufgaben und Dienstleistungen von Bauamt bis Gesundheitsamt, von Kfz-Zulassung bis Gleichstellung in vielen Mitmach-Aktionen, mit Gewinnspielen und Informationen.
Auch das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg präsentiert seine Einrichtungen mit attraktiven Aktionen und kompetenten Beratungen. Es gibt tolle Preise, unter anderem Bayern-Tickets, zu gewinnen und interessante Informationen zu den Themen Gesundheit, Senioreneinrichtungen, Abfallentsorgung und Öffentlicher Personennahverkehr.

Landrat Eberhard Nuß eröffnet das Fest um 11 Uhr, umrahmt von den Klängen des Jagdhornbläsercorps Würzburg. Den ganzen Tag über sorgen Musikkapellen aus dem Landkreis, die Sing- und Musikschule sowie die Schulband der Realschule Höchberg für zünftige Unterhaltung. Der Volkstrachtenverein Ochsenfurt zeigt seine Tänze, die Chöre Acapiano aus Bütthard und das Vokalensemble aus Helmstadt unterhalten mit Gesang.
Auf der Festbühne im Hof (bei schlechtem Wetter im Großen Sitzungssaal) moderiert von 11 bis 17 Uhr Pierre Ruby mit seiner Amanda. Um 13 Uhr gibt es einen Soloauftritt des beliebten Entertainers und Bauchredners.
Die Kinderfestspiele Giebelstadt begeistern die kleinen Besucher um 13.30 Uhr mit dem Stück „Der Grüffelo“, für alle Spontanen gibt es um 14 Uhr Improtheater mit den „Kaktussen“, und um 15 Uhr liest Charlotte Breyer aus ihren Geschichten „Mein roter Ledersessel“. „Asterix uff meefränggisch“ präsentiert das Autoren-Trio um 16 Uhr und um 16.30 Uhr zeigt die Jonglier-Gruppe des Gymnasiums Veitshöchheim, was sie kann.

Zudem sorgen Kreisjugendamt und Kreisjugendring für ein vielfältiges Kinderprogramm, die Apfelsaftpresse und der Streichelzoo warten ebenfalls auf kleine Besucher. Beim Malwettbewerb des Bauamtes „Mein Traumhaus“ gibt es wie auch beim Kettcar-Parcours der Jugendverkehrsschule viel Spaß und hübsche Gewinne. Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei zeigen ihre Einsatzfahrzeuge und beim Bauernmarkt gibt es Gutes aus der Region. Auch der Verbändetag des Kreisjugendrings bereichert das Angebot. Hausführungen, die die „Hotspots“ des Landratsamtes von der Pelletsheizung über den Sitzungssaal des Kreistags bis zum Büro des Landrats im neu ausgebauten Dachgeschoss zeigen, werden angeboten.

Wer fit ist in punkto Landkreis-Wissen kann beim großen Landkreis-Quiz wirklich besondere Preise gewinnen: Einen Rundflug über den Landkreis für zwei Personen, zwei Eintrittskarten für die nächste Generalprobe von „Fasnacht in Franken“, ein Handy, ein Gutschein über 200 Euro von der Sing- und Musikschule, Eintrittskarten für Theater, Kino, Kletterwald und vieles mehr.

Natürlich ist auch für Speis‘ und Trank bestens gesorgt. Zum Mittagessen gibt es Fränkisches Hochzeitsessen, dazu auch Grillspezialitäten, Curry-Wurst und Spinatlasagne. Die Cafeteria findet zugunsten der Station Regenbogen statt.

Ein wichtiger Hinweis: Parken ist auf dem Gelände des Landratsamtes am Tag der offenen Tür nicht möglich. Es gibt einen kostenlosen Shuttle-Service zum tegut-Parkplatz in der Zeppelinstraße 122 (Hubland). Der Bus verkehrt im 15-Minuten-Takt. Das Landratsamt ist sonntags auch mit den WVV-Buslinien 6, 10 und 16 erreichbar.

Weitere Informationen zum Gesamtprogramm des Tages entnehmen Sie bitte dem Flyer zum Tag der offenen Tür.

Informationen zu den Fest-Anlässen:

40 Jahre Landkreis Würzburg
Mit einem großen Fest für Groß und Klein feiert der Landkreis Würzburg seinen 40. Geburtstag. Seine heutige Gestalt erhielt der Landkreis 1972: Die Gebietsreform im Freistaat Bayern wurde in den Jahren 1971 bis 1980 durchgeführt und hatte das Ziel, leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise zu schaffen. Die Gebietsreform gliederte sich zeitlich in zwei Abschnitte: die Gebietsreform zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte 1972 sowie die kommunale Gebietsreform, die ab 1972 zuerst auf freiwilliger Basis durchgeführt und im Jahre 1978 abgeschlossen wurde.

Im Rahmen der Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, wurden aus vorher 143 Landkreisen insgesamt 71 neue Landkreise. In Unterfranken wurden mit der Gebietsreform 1972 neun Landkreise und drei kreisfreie Städte gebildet.

Der zum 1. Juli 1972 neu gebildete Landkreis Würzburg setzt sich aus den ehemaligen Landkreisen Würzburg und Ochsenfurt sowie einigen Gemeinden der benachbarten Landkreise zusammen. Aus dem damaligen Landkreis Marktheidenfeld kamen die Gemeinden Böttigheim, Neubrunn, Helmstadt, Holzkirchen, Holzkirchhausen, Wüstenzell, Uettingen und Remlingen zum Landkreis Würzburg. Aus dem Landkreis Gerolzhofen kamen die Gemeinden Ober- und Untereisenheim, aus dem Landkreis Kitzingen kamen die Gemeinden Dipbach, Oberpleichfeld, Prosselsheim und Püssensheim, aus dem Landkreis Karlstadt kamen die Gemeinden Erbshausen, Gramschatz, Hausen, Rieden und Opferbaum dazu.

Bei der Landrats- und Kreistagswahl am 11. Juni 1972 wurde Dr. Friedrich Wilhelm zum Landrat des neuen Landkreises gewählt. Zu seinen Stellvertretern wählte der Kreistag Hugo Schülling (CSU) aus Ochsenfurt, Karl Herold (SPD) aus Kirchheim und Manfred Lutz (CSU) aus Waldbüttelbrunn. Landräte des Landkreises Würzburg seit 1972: 1949–1978: Dr. Friedrich Wilhelm (CSU), 1978–1996: Dr. Georg Schreier (CSU), 1996–2008: Waldemar Zorn (CSU), seit 2008: Eberhard Nuß (CSU).
Dem Landkreis Würzburg gehören heute 52 Gemeinden mit 117 Ortsteilen an. Die Einwohnerzahl betrug zum 31. Dezember 2011 159.788 Personen.
Weitere Informationen zum Landkreis-Jubiläum und zum Landkreis Würzburg heute entnehmen Sie bitte den Ausführungen von Landrat Eberhard Nuß aus der Festschrift „40 Jahre Landkreis Würzburg“, die Sie als Vorabdruck mit dieser Pressemitteilung erhalten.

1862: Die Geburtsstunde der bayerischen Landratsämter
2012 wird auch das 150-jährige Jubiläum der bayerischen Landratsämter gefeiert: Mit dem Gesetz vom 24. Februar 1862 wurden innerhalb der bereits bestehenden Distriktgemeinden die Bezirksämter als Distrikt-Verwaltungsbehörden eingerichtet.
§ 2 dieses Gesetzes bestimmte, dass jedes Bezirksamt mit einem Bezirksamtmann als Vorsitzenden besetzt wird, der als Chef des Amtes anzusehen war. Gleichzeitig wurden die administrativen Aufgaben von der Justiz getrennt. Die Bezirksämter  waren nunmehr reine Verwaltungsbehörden und damit die Vorläufer der heutigen Landratsämter.
Die Entstehung der bayerischen Landratsämter ist nach dem Staatsumbau der Montgelas-Zeit um 1800 die wichtigste Verwaltungsreform des 19. Jahrhunderts.
1862 ist ein Meilenstein in der Geschichte der modernen Staatlichkeit Bayerns; umso mehr als damals schon erkannt wurde, dass Landratsämter als bürgernahe Unterbehörden in einem Flächenlandkreis wie Bayern unerlässlich sind.
Die „Königlich Allerhöchste Verordnung“ des bayerischen Königs Maximilian II. zur Errichtung der Bezirksämter als Vorläufer der Landratsämter wurde im „Königlich Bayerischen Kreisamtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg“ Nr. 32 vom 26. März 1862 veröffentlicht und trat mit Wirkung vom 1. Juli 1862 in Kraft.

Tag des offenen Denkmals
Der 9. September 2012 ist auch der Tag des offenen Denkmals. Auch das Gebäude des Landratsamtes ist ein Denkmal auf städtischem Boden, das 1908 als „Königlich-Bayerisches Kreis-Taubstummen-Institut“ errichtet wurde. Es war Schule und Heim für gehörlose Mädchen und Jungen mit Klassenzimmern, Aufenthaltsräumen, Büros und Wirtschaftsräumen.
Während des Ersten Weltkriegs wurde das Gebäude als Lazarett mit 200 Betten genutzt und eine Lazarettschule für Kriegsverstümmelte eröffnet. Nach dem Krieg wurde bis 1922 nur noch der Westflügel als Lazarett benutzt. Der überwiegende Teil des Gebäudes war wieder Taubstummeninstitut. Am 1.11.1941 ging das Anwesen der Taubstummeninstituts-Stiftung in den Besitz des Reiches, Reichsfiskus Luftfahrt über und das Gebäude wurde während des Zweiten Weltkriegs Sitz der „Luftwaffenärztlichen Akademie“, die ihre Zentrale in Berlin hatte.
Die Kreistaubstummeninstituts-Stiftung bemühte sich nach dem Krieg um Rückgabe des Gebäudes. Mit Urkunde vom 30.10.1951 übergab das Bayerische Finanzministerium das Gebäude wieder an die Stiftung. Das am 16. März 1945 stark beschädigte Gebäude wurde wieder aufgebaut, Ende 1952 wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen.

Nachdem die Taubstummeninstituts-Stiftung ihre Räume verlegen wollte, konnte der Landkreis Würzburg das gesamte Gelände erwerben und nach entsprechenden Umbaumaßnahmen im Jahre 1977 die Kreisverwaltung von der Ludwigstraße in die Zeppelinstraße 15 verlegen.
Im Oktober 2008 begannen umfangreiche Sanierungs- und Ausbauarbeiten im Dachgeschoss. Auf zwei Etagen entstanden im Dachgeschoss 1329 m² Nutzfläche für 40 Büros mit 55 Arbeitsplätzen. Nach der Fertigstellung der Baumaßnahme Ende 2010 ist der „Blaue Bau“ grundlegend saniert und zu einem modernen und funktionalen Ämtergebäude umgestaltet.
Zum diesjährigen Denkmaltag-Motto „Holz“ passt der in Teilen noch sichtbare historische Dachstuhl des Gebäudes, der in Scheunenbauweise als Mansarddach mit integriertem Sprengwerk für die Lastabtragung als errichtet wurde.