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21.12.2020

Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für vier Bürger*innen aus dem Landkreis Würzburg - Würdigung von jahrzehntelangem ehrenamtlichen Engagement

Bereits im März sollten vier Bürger*innen aus dem Landkreis Würzburg das Ehrenzeichen des Bayer. Ministerpräsidenten für im Ehrenamt tätige Frauen und Männer verliehen bekommen. Corona vereitelte eine feierliche Verleihung, nun erhielten die Ehrenamtlichen ihre Urkunden per Post.

Landrat Thomas Eberth gratulierten den Geehrten coronabedingt ebenfalls per Brief: „Ich bin stolz und froh, solch engagierte Bürger*innen im Landkreis Würzburg zu wissen. Und alleine anhand dieser vier Ehrungen kann man ablesen, wie vielfältig das Ehrenamt ist: Soziales und politisches Engagement, Tätigkeiten im kirchlichen Bereich, Ehrenamt im Musik- und im Schützenverein. Von dieser Vielfalt lebt unsere Gesellschaft und ich danke den vier Geehrten für ihr wirklich außerordentliches, jahrzehntelanges Wirken.“


Sigrid Knoke, Rimpar

Mit Sigrid Knoke aus Rimpar wurde eine gut vernetzte und seit über 30 Jahren äußerst engagierte „Macherin“ ausgezeichnet, die es versteht, Synergieeffekte aus ihren Tätigkeitsfeldern für das öffentliche Leben einzusetzen. Ihre Tätigkeitsfelder sind breit gestreut, haben jedoch alle eines gemeinsam: Sigrid Knoke engagiert sich zum Wohle der Kinder, Jugendlichen und Familien in Rimpar.

Seit 1990 gehört sie dem Team des Kinderkleidermarktes Rimpar an, der günstige Secondhand-Kleidung für Familien bietet und so auch dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung trägt. Mit dem komplett gespendeten Erlös wurden schon Patenschaften in Jugoslawien finanziert, regelmäßig wird die Ferienaktion „Hüttendorf“ sowie das Ferienprogramm des Marktes Rimpar unterstützt. Den ebenfalls sehr zeitintensiven Erwachsenenkleidermarkt begleitet Sigrid Knoke seit Beginn vor rund 15 Jahren in verantwortlicher Position. Weiter ist sie Gründungsmitglied der lokalen Umweltgruppe und Wählergemeinschaft IGU (Interessengemeinschaft Umwelt) und gehört der Vorstandschaft seit ihrer Gründung ununterbrochen an. Auch hier übernimmt sie bis heute zahlreiche Aufgaben bei den verschiedenen Veranstaltungen wie Solarmesse, Fahrradflohmarkt usw. Gemeinderätin der IGU war sie von 1996 bis 2011.

Weiter ist Sigrid Knoke seit 2014 ehrenamtliche Lernhelferin an der Mittelschule Rimpar und unterrichtet wöchentlich drei bis vier Stunden Kinder aus Afghanistan, Irak und Syrien in Deutsch. Bei Behördengängen, Arztgängen und Alltagsfragen ist sie für die Familien in der Dezentralen Unterkunft Maidbronn seit 2015 eine große Unterstützung. Für den „Offenen Monatstreff“ für Flüchtlinge und Einheimische ist Sigrid Knoke Ansprechpartnerin und Motor der monatlichen Treffen, in denen es um die Integration der in Rimpar lebenden Geflüchteten und um die Koordination von Hilfebedarfen geht. In weiteren Rimparer Vereinen (Freundeskreis Schloss Grumbach, Förderverein des Rimparer Hallenbades, DJK Rimpar) sowie in der evangelischen Kirchengemeinde engagiert sich Sigrid Knoke, häufig in verantwortungsvoller Position. Zudem bekleidete sie von 2008 bis 2013 das Amt einer Hilfsschöffin am Jugendgericht des Amtsgerichts Würzburg.


Joachim Merkert, Kirchheim

Für sein jahrzehntelanges Engagement für den Musikverein Kirchheim wurde Joachim Merkert mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Seit April 1977 ist er Mitglied im Musikverein Kirchheim, von 1975 bis 1983 hat er als aktiver Musiker Flügelhorn gespielt. Von 1990 bis 1993 war er Beisitzer der Vorstandschaft und seit Oktober 1993 ist er 1. Vorsitzender des Musikvereins Kirchheim. 196 passive und 77 aktive Musiker, eine Musikkapelle und eine Jugendkapelle gehören zum Verein. Das Repertoire der Kirchheimer Musikanten reicht von Blasmusik über konzertante Musik, Kirchenmusik bis hin zu Rock und Jazz.

Als 1. Vorsitzender kümmert sich Joachim Merkert um alles rund um den Musikverein Kirchheim: Er plant die Termine für die Kapelle, organisiert Auftritte und ist erster Ansprechpartner des Vereins. Jährlich richtet der Musikverein ein Sommerfest, einen Faschingsball und zwei Konzerte aus. Seit nunmehr über 30 Jahren nimmt die Kirchheimer Musikkapelle am Kiliani-Festzug in Würzburg teil.

Joachim Merkert vertritt den Verein bei allen öffentlichen Anlässen und ist in Außendarstellung das „Gesicht“ des Musikvereins Kirchheim. Zu seinen Aufgaben zählen auch die Gratulationen der Mitglieder bei runden Geburtstagen oder Jubiläen. Die jährlichen Vereinsfeste werden von ihm organisiert, alles läuft über ihn und er verliert dabei nie den Überblick.

Ganz besonders liegt Joachim Merkert die Jugendarbeit am Herzen. Beim Musikverein Kirchheim stehen derzeit 43 Kinder und Jugendliche in Ausbildung. Während seiner Amtszeit als 1. Vorsitzender wurde wieder eine Jugendkapelle „Die Youngstars“ der Kirchheimer Musikanten gegründet.

Des Weiteren kümmert sich Joachim Merkert um das Musikheim und erledigt und organisiert alle dort anfallenden Aufgaben. 2000 kaufte der Musikverein unter seiner Leitung das Musikheim von der Gemeinde Kirchheim, das bis dahin seit 1984 angemietet war.

Joachim Merkert ist seit Jahrzehnten eine tragende Säule des örtlichen Vereinslebens. Als Vorsitzender des Kirchheimer Musikvereins ist er in der Vereinsgemeinschaft der Vereine (Musik, Turnverein, Fußball, Krieger- und Soldaten, Feuerwehr) immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird.

1998 wurde auf Anregung des damaligen FC-Vorsitzenden Wilhelm Kopp ein karnevalistischer Neuanfang gewagt. Drei Jahre später übernahm Joachim Merkert das Amt des Sitzungspräsidenten, welches er zehn Jahre innehatte. Die Organisation des Faschings, der Prunksitzungen und des Faschingszuges ist ohne Joachim Merkert undenkbar. Darüber hinaus ist er seit 2003 auch der 1. Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft, die das von ihr erwirtschaftete Geld uneigennützig in die Schulturnhalle investierte. Mit Joachim Merkert als Ideengeber wurden der Ausschankraum, die Kaffeebar, die Lautsprecheranlage und die Bühnenbeleuchtung neu gestaltet. Bis zum heutigen Tag ist Joachim Merkert bei allen Veranstaltungen in Kirchheim in der ersten Reihe dabei.


Gertrud Kamm, Theilheim

Auch Gertrud Kamm aus Theilheim ist eine hilfsbereite Landkreisbürgerin, die für ihre langjähriges Ehrenamt – kirchlich wie weltlich - geehrt wurde. Seit mehr als 28 Jahren ist sie ehrenamtlich in der Seniorenarbeit tätig. 1991 bildete sich ein Seniorenteam, das seitdem von Gertrud Kamm geführt und organisiert wird. Unter ihrer Leitung werden monatliche Treffen der Senior*innen mit einem abwechslungsreichen Programm vorbereitet. Sie organisiert Ausflugsfahrten und Kaffeerunden, teils mit Fachvorträgen oder kirchlichen Impulsen. Zwei große Seniorennachmittage in der Mehrzweckhalle – einer als Faschingsveranstaltung mit Musik und Tanz sowie die gemeinsame Weihnachtsfeier der politischen und kirchlichen Gemeinde Theilheim - organisiert Gertrud Kamm und übernimmt dabei auch die Programmgestaltung. Kranke Senior*innen, die zu den Seniorentagen nicht kommen können, besucht Gertrud Kamm regelmäßig zuhause. In der Vorweihnachtszeit und bei Jubiläen oder runden Geburtstagen besucht Gertrud Kamm auch die Senior*innen in den Seniorenheimen rund um Würzburg und bindet sie so wieder in die Seniorengemeinschaft Theilheim ein.

Neben ihrem Engagement in der Seniorenarbeit bringt sie sich in vielfältiger Weise im kirchlichen Bereich ein: So war sie von 1994 bis 2014 Mitglied des Pfarrgemeinderats St. Johannes der Täufer in Theilheim. Seit 1991 ist sie Kommunionhelferin und Lektorin in der Gemeinde. Senior*innen, die die Krankenkommunion wünschen, besucht Gertrud Kamm zuhause. Seit mehr als drei Jahren übernimmt sie – im Wechsel mit anderen Personen – auch den Küsterdienst, zusätzlich hat sie den Schließdienst der Kirche übernommen. Andachten werden von ihr gestaltet und begleitet. 2009 wurde Gertrud Kamm zur Vorsitzenden des Katholischen Senioren-Forums Dekanat Würzburg rechts des Mains gewählt und bei den folgenden Wahlen im Amt bestätigt. Das Forum ist eine kirchliche Plattform, auf der sich ältere Menschen – wo immer sie sonst organisiert sind – begegnen können.

Ebenfalls seit 2009 beteiligt sich Gertrud Kamm an der Anbetung im Neumünster in Würzburg, die von der Gebetsgruppe „Adoramus“ geplant und durchgeführt wird, und ist während der Woche regelmäßig für eine Gebetszeit verantwortlich. Im Gesangverein Liederkranz ist Gertrud Kamm ebenso langjähriges Mitglied wie auch im Katholischen Frauenbund. Daneben unterstützt sie ihren Mann Manfred bei der Organisation der monatlichen Wanderungen der Seniorengruppe „Ü 60“.


Mathias Dörrie, Leinach

Ebenfalls mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten wurde Mathias Dörrie aus Leinach ausgezeichnet. Er ist seit 2005 aktives Mitglied und 1. Schützenmeister der Schützengesellschaft (SG) Diana Leinach. Durch sein großes Engagement für den Schießsport und das regionale Schützenwesen wurde er nach kurzer Zeit zum 1. Schützenmeister gewählt. Dieses Amt hat er seit 14 Jahren inne. Mathias Dörrie organisierte mehrere große Schützen- und Jubiläumsfeste und leistete so einen wesentlichen Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit. Der Bau der 25m-Stände trug dazu bei, dass während seiner Amtszeit die Mitgliederzahl der SG Diana Leinach drastisch stieg. Auch die Implementierung und Gestaltung der Bogenabteilung war für ihn von großer Bedeutung. Diese forcierte er mit großem zeitlichem Einsatz.

Insbesondere die Jugendarbeit lag und liegt ihm besonders am Herzen. Durch seine Ausbildung als Trainer stellt er sein Wissen und Können vielen Vereinen zur Verfügung und trainiert einige Gauvereine bzw. den Gaukader des Schützengaus Würzburg. Im Schützengau Würzburg ist er für das Stützpunkt- und Kadertraining der Jugend zuständig. Er hat die Gabe, die am Schießsport interessierten Jungschützen zu überzeugen und leistet dadurch große Arbeit in Bezug auf Jugendarbeit, Mitgliedergewinnung und Erhalt des Schützenwesens in der Region.

Daneben ist Mathias Dörrie auch auf Organisations- bzw. Verbandsebene tätig. Seit 2014 organisiert er als Rundenwettkampfleiter des Schützenbezirks Unterfranken den wöchentlichen Rundenwettkampf vieler hundert Schützinnen und Schützen in Unterfranken. Während dieser Zeit leitete er als 2. Gausportleiter des Schützengaues Würzburg die Gaumeisterschaften und begleitete die nachfolgenden Bezirksmeisterschaften in den Kugeldisziplinen.

Im April 2015 wurde er zum 1. Bezirksschützenmeister des Schützenbezirkes Unterfranken gewählt und wurde zugleich auch Mitglied im Landesausschuss des Bayerischen Sportschützenbundes. Als 1. Bezirksschützenmeister des Schützenbezirks Unterfranken mit seinen 305 Schützenvereinen und knapp 32.000 Mitgliedern bestimmt Mathias Dörrie seit 2016 als Mitglied des Landesausschusses sowie des Landesbeirats die Geschicke des Gesamtverbandes auf Landesebene maßgeblich mit.

Besonders zeichnet den Sportschützen und Menschen Mathias Dörrie aus, dass er für jeden Verein, der ihn um Unterstützung und Hilfe bittet, immer ein offenes Ohr hat und Lösungen und Mitarbeit anbietet. Er lehrt nicht nur Fairness und Kameradschaft im Schießsport und Sport, sondern lebt dies auch zum Wohle der Gemeinschaft.

Darüber hinaus war Mathias Dörrie von 2005 bis 2013 Vorsitzender des Elternbeirates der Grundschule Leinach. Bis heute begleitet er die Grundschulklassen bei ihren Fahrten ins Landschulheim und unterstützt die Schule mit seiner Medienkompetenz. Seit 2014 ist er auch Mitglied des Leinacher Gemeinderates.