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28.03.2019

Ehrung für langjährig aktive Feldgeschworene

Zu einem besonderen Ehrenabend für langjährig aktive Feldgeschworene hatte das Landratsamt nach Sommerhausen eingeladen. Und viele waren gekommen. Zahlreiche Ehrengäste und Weggefährten begrüßte Bürgermeister Fritz Steinmann zum „kleinen Familienfest“ im historischen Bürgersaal des Rathauses.

Einen kleinen Einblick in die 460-jährige Geschichte des Rathauses gab es gratis dazu. Toll sei es, wenn man alten Sachen wieder neues Leben einhauchen kann, so wie das mit der Sanierung des Rathauses geschehen sei, meinte Steinmann. Nicht einfach sei es für die Siebener, ihren Aufgaben nachzukommen. „Sie können stolz auf Ihr Amt sein“, sagte er. Immerhin sei es das älteste Ehrenamt, das es in Deutschland gibt.            

Ehrenabend für einen "großartigen ehrenamtlichen Dienst"

Landrat Eberhard Nuß nannte es das schönste Rathaus des Landkreises. Auch er begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter die Ehrenobmänner Andreas Oestemer und Klaus Wild, Würzburgs Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, zahlreiche Bürgermeister aus dem Landkreis Würzburg, die Vorsitzenden der Feldgeschworenenvereinigungen und die „charmanten Damen“ des Landfrauenchores, die dem besonderen Abend einen „unverwechselbaren Glanz verleihen“.

Mit diesem Ehrenabend wolle der Landkreis sich für einen „großartigen ehrenamtlichen Dienst“ bedanken. „Sie sind Garanten für Ehrlichkeit, Rechtmäßigkeit und als fränkische Bauern Garanten für natürliche Lebensgrundlagen“, würdigte Nuß die Arbeit der Siebener. Mit heimischer Produktion und Direktvermarktung leisteten die Landwirte einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Für diese hochwertigen Lebensmittel wünsche er sich aber auch einen fairen Preis. „Der faire Handel beginnt für mich vor der Haustür“, machte er deutlich.

Noch viele andere Gründe gebe es, sich für den Erhalt der einheimischen Landwirtschaft ein zu setzen. „Sie, liebe Siebener haben das ein Leben lang getan und tun es immer noch“, sagte der Landrat und bedankte sich für die persönliche Lebensleistung der 23 Geehrten aus dem gesamten Landkreis. Auch Emil Fischer, Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, dankte den Feldgeschworenen für ihr langjähriges Wirken und die gute Zusammenarbeit mit den Ämtern. „Das Siebener Wesen hat in Franken eine lange Tradition, Geschichte und Bedeutung“, sagte er.

Noch älter sei aber die Feldmesskunst. Schon in der Antike habe man Ackerflächen abgesteckt und zugewiesen sowie Bewässerungssysteme angelegt. Vom alten Ägypten bis in die Neuzeit berichtete er kurzweilig über den Beruf des Geometers (Feldvermessers).

Die wichtigsten Dinge ließen sich mit Geld nicht kaufen, unter anderem Liebe, Familie, Gesundheit, aber auch das Ehrenamt, sagte Norbert Jesberger, Vorsitzender der Feldgeschworenenvereinigung links des Mains und der ARGE der Feldgeschworenenvereinigungen in Unterfranken. Mit diesem Abend wolle man das Ehrenamt wieder mehr ins Bewusstsein rücken und Danke sagen.

Die Wurzeln der Siebener liegen in Franken

Die Wurzeln des Ehrenamtes der Siebener liegen in Franken, etwa im 13. Jahrhundert, so Jesberger. Heute erfüllen die Siebener eine wichtige Mittlerfunktion zwischen Bürgern und Behörden. Diese Arbeit sei von unschätzbarem Wert, denn trotz Digitalisierung setze der Staat nach wie vor auf die Ortskenntnisse der Feldgeschworenen. „Macht weiter so, Ihr seid das Bindeglied zwischen der Bevölkerung und der Natur“, lobte Jesberger. Für den Festakt bedankte er sich auch im Namen seiner Kollegen Werner Wenninger (Vereinigung Ochsenfurt) und Lothar Wild (Vereinigung rechts des Mains).

Musikalisch umrahmt wurde der Ehrenabend vom Landfrauenchor, der mit seinen Liedern den Frühling herbeisang. Dazu las Mundartdichter Hermann Hehn aus Bütthard amüsante und nachdenkliche Gedichte aus seiner Feder.

                                                  

Mit der Ehrenurkunde des Freistaates Bayern wurden ausgezeichnet:

Vereinigung links des Mains - 40 Jahre

Gerhard Fiederling (Helmstadt), Edgar Popp, Peter Dürr (beide Kirchheim);

25 Jahre

Erwin Kemmer (Holzkirchhausen), Richard Schmidt (Lindflur), Reinhold Martin (Helmstadt), Arno Götzelmann (Oberaltertheim), Karl Öchsner (Versbach).

Vereinigung rechts des Mains - 40 Jahre

Martin Spenkuch (Rottenbauer), Friedrich Konrad (Opferbaum), Karlheinz Oeftering (Dipbach), Alfons Stühler (Burggrumbach), Ernst Weisenberger (Gramschatz), Joachim Graf (Rottendorf), Paul Rind (Rimpar);

25 Jahre

Klaus Wild (Unterpleichfeld).

Vereinigung Ochsenfurt - 40 Jahre

Oskar Engler (Eibelstadt), Oswald Deppisch (Würzburg);

25 Jahre

Heinz Deppisch (Eßfeld), Walter Sambeth (Ingolstadt), Johannes Amann (Allersheim), Ludwig Schirmer, Thomas Ruhl (beide Herchsheim), Hermann Hager (Erkach), Gerhrad Keck (Darstadt), Kilian Karl, Karl-Heinz Popp (beide Riedenheim), Werner Reuß (Gelchsheim), Siegfried Fach (Tiefenthal), Karl Lesch, Albin Geißendörfer (beide Gaubüttelbrunn), Heinz Günther (Eibelstadt).

Text: Wilma Wolf