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25.06.2020

Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landkreises wird Corona-Koordinierungsgruppe

„Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Würzburg konnten ruhig schlafen, weil Sie sich hochmotiviert und professionell um die Bewältigung der Corona-Pandemie gekümmert haben“, lobte Landrat Thomas Eberth die Mitarbeiter*innen der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) am Landratsamt Würzburg bei deren letzten Treffen. Nachdem der Katastrophenfall (K-Fall) für Bayern am 16. Juni 2020 wieder aufgehoben wurde, trifft sich ein Teil der FüGK ab sofort noch einmal wöchentlich als „Corona-Koordinierungsgruppe“ des Landkreises. Unter Leitung von Eva-Maria Löffler beobachtet man hier die Entwicklung der Lage, um im Fall vermehrter Neuinfektionen schnell reagieren zu können. „Das Ende des K-Falls ist eine Zäsur, Covid-19 wird uns jedoch noch Jahre begleiten“, betonte der Landrat. „Für keinen von uns waren die letzten vier Monate eine einfache Zeit, für unsere Familien, für die Senioren und für die haupt- und ehrenamtlichen Krisenbewältiger. Jeder hatte in seinem Lebensbereich tiefgreifende Veränderungen zu stemmen“, so Eberth.

Am 16. März 2020 stellte Ministerpräsident Dr. Markus Söder den Katastrophenfall für ganz Bayern fest. Die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 hatte sich zur Pandemie entwickelt und die Gesundheitsämter und betroffenen Akteure, insbesondere Einrichtungen, wurden durch die Arbeitsbereiche der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) in vielen Belangen unterstützt. Zunächst ging es vorrangig um die Organisation von Schutzmaterialien für Kliniken, Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Ärzte und das Gesundheitsamt selbst sowie um die Koordination der Aufgaben mit anderen Behörden.

Fachberater, Teststrecke, Bürgertelefon

Die Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg wurde intensiviert, ein gemeinsames Bürgertelefon, das anfangs mehr als 700 Anrufe täglich zu bewältigen hatte, wurde eingerichtet. Die FüGK tagte täglich zwei Mal, um die dynamische, sich ständig ändernde Lage zu bewerten und um sich mit allen Funktionsträgern abzustimmen. Ein Versorgungsarzt und ein Ärztlicher Berater standen für medizinische Fachfragen zur Verfügung, der Landkreis richtete gemeinsam mit der Stadt und unterstützt von Ehrenamtlichen des Bayerischen Roten Kreuzes sowie der Bundeswehr eine Teststrecke auf dem Gelände des Vogel Convention Centers in Würzburg ein.

Bis zu 90 zusätzliche Mitarbeiter*innen unterstützten das Gesundheitsamt in der Corona-Hochphase in Stadt und Landkreis Würzburg. Mitarbeiter*innen des Gesundheitsamtes, aber auch aus anderen Bereichen des Landratsamtes arbeiteten bis über ihre Belastungsgrenze hinaus, häuften hunderte von Überstunden an, um die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen. Was auch gelang. Die Infektionszahlen sind in Stadt und Landkreis Würzburg derzeit stark rückläufig und auf sehr niedrigem Niveau.

Beim letzten Treffen der FüGK am 23. Juni 2020 dankte Landrat Eberth den hoch motivierten und engagierten Mitarbeiter*innen aus allen Bereichen des Landratsamtes sowie dem Fachberater Lukas Demling vom Bayerischen Roten Kreuz für die Hilfsorganisationen, dem ärztlichen Fachberater Dr. Stefan Englert und Dr. Christian Pfeiffer als Versorgungsarzt und Oberstleutnant Bernhard Güntherals Vertreter der Bundeswehr für die tatkräftige Unterstützung sowie allen anderen beteiligten Behörden für die geleistete personelle Unterstützung.

Dank an Pflegekräfte und Ehrenamtliche der Blaulichtorganisationen

Dem aufopfernden Einsatz der Pflegekräfte in den Pflegeeinrichtungen des Landkreises und der Main-Klinik Ochsenfurt sei ganz besonders zu danken, denn hier bestand für die Pfleger*innen selbst auch ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Ein besonderer Dank galt den Haupt- und Ehrenamtlichen der Hilfsorganisationen und der Feuerwehren, die zum Beispiel das Logistikzentrum für die Auslieferung von Schutzmaterialien betreuen. Bei der Beschaffung der Schutzausrüstungen leistete die Johanniter Unfallhilfe wertvolle Unterstützung. Auch den Arbeitgebern zollte Landrat Eberth Dank für die Freistellung ihrer Mitarbeiter*innen, die im ehrenamtlichen Einsatz standen. Sehr erfreulich sei auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg sowie den Bürgermeister*innen des Landkreises und den Gemeindeverwaltungen gewesen, so Eberth weiter.

„Bisher hat die Corona-Pandemie dem Landkreis Würzburg allein durch die eigenständige Beschaffung von Schutzmaterialien wie Masken, Tröpfchenabweiser, Schutzkittel und Einmalhandschuhen rund 1.100.000 Eurogekostet“, erklärt Landrat Thomas Eberth. „Nun hoffen wir auf eine Kompensation aus dem Katastrophenschutz-Fonds.“

Gut aufgestellt für eine zweite Welle – Vorsicht ist weiterhin geboten

„Falls eine zweite Infektionswelle kommen sollte – was wir alle nicht hoffen – wären wir bezüglich der Schutzausrüstung sehr gut aufgestellt“, betonte Eva-Maria Löffler. „Aufbauend auf unseren Erfahrungen aus den letzten vier Monaten entwickeln wir momentan ein Konzept zur weiteren Krisenbewältigung, mit dem wir schnell auf einen eventuellen Anstieg der Infektionen reagieren könnten.“ Gemeinsam mit der Stadt erarbeitet der Landkreis derzeit zudem ein neues Konzept für eine Teststrecke. „Geschwindigkeit ist bei einem zweiten Aufflammen der Infektionen der Schlüssel zum Erfolg, um die Infektionsketten möglichst schnell eindämmen zu können“, betonte Eberth. Deshalb bleiben alle bisher in der FüGK Tätigen auf Abruf. Jetzt sollen sich aber alle erholen können, um wieder Kraft für neue Herausforderungen zu tanken.

Dringend appelliert Landrat Thomas Eberth an die Landkreisbevölkerung: „Bleiben Sie weiterhin wachsam, halten Sie sich bitte an die Hygiene- und Abstandsregeln und nutzen Sie die neue Corona-Warn-App. Nur so wird es uns gemeinsam gelingen, eine zweite Welle zu verhindern und das öffentliche und private Leben wieder möglichst unbeschwert genießen zu können.“